Unter dem endlosen Himmel Botswanas erstreckt sich die charmante Stadt Maun wie ein pulsierendes Herz am Rande der atemberaubenden Wildnis des Okavango-Deltas. Diese Stadt, die oft als das Tor zum Delta bezeichnet wird, bietet nicht nur eine einzigartige Mischung aus Kultur und Abenteuer, sondern auch eine unschätzbare Einblick in die Natur des Deltas.

Inhaltsverzeichnis
Maun - das Tor zum Delta
Maun mag auf den ersten Blick bescheiden erscheinen, aber unter der Oberfläche verbirgt sich eine Stadt, die den Puls der Safari-Abenteuer und des Okavango in sich trägt. Als Startpunkt für Erkundungen des weltberühmten Deltas hat Maun eine Faszination, die weit über ihre geringe Größe hinausreicht.
Die Stadt selbst präsentiert sich als lebendiges Zentrum für Reisende und Abenteurer. Das geschäftige Treiben auf den Märkten, das Handwerk der Einheimischen und die herzliche Gastfreundschaft geben einen Vorgeschmack auf die vielfältige Kultur dieser Region. Besucher können die lokalen Märkte zu erkunden, wo kunstvoll gefertigte Handarbeiten und traditionelle Artefakte Einblicke in das kulturelle Erbe der Menschen bieten.
Das eigentliche Highlight jedoch ist der Zugang zum Okavango-Delta, einem UNESCO-Weltnaturerbe und einem der größten Feuchtgebiete der Welt. Maun dient als Sprungbrett für Safaris und Bootsfahrten durch diese ökologische Wunderwelt. Abenteuerlustige können die einzigartige Tierwelt unter anderem per Helikopter oder Boot erleben.
Für diejenigen, die es vorziehen, festen Boden unter den Füßen zu haben, bieten geführte Wanderungen und kulturelle Touren in die nahegelegenen Dörfer einen tieferen Einblick in das Leben der Locals. Die Menschen in Maun sind stolz darauf, ihre Geschichten zu teilen und die Besucher in ihre Welt einzuladen.
Maun ist einfach nur ein idealer Ausgangsort für Touren, sondern kümmert sich auch nachhaltig um die Umwelt. Viele lokale Unternehmen und Initiativen setzen sich aktiv für den Erhalt der einzigartigen Ökosysteme und die nachhaltige Entwicklung der Region ein. Reisende haben die Möglichkeit, an gemeinnützigen Projekten teilzunehmen und so einen positiven Beitrag zur Erhaltung dieser natürlichen Schätze zu leisten.
Insgesamt ist Maun nicht nur ein Tor zum Okavango-Delta, sondern auch ein Portal zu unvergesslichen Abenteuern und authentischen kulturellen Erfahrungen. Diese Stadt wird nicht nur diejenigen verzaubern, die die Schönheit der Natur suchen, sondern auch diejenigen, die nach einem echten afrikanischen Reiseerlebnis suchen.
Das Okavangodelta - das größte Feuchtgebiet der Erde
Das Okavango-Delta in Botswana, ein einzigartiges Meisterwerk der Natur, fasziniert und verzaubert mit einer unvergleichlichen Kombination aus atemberaubender Schönheit und einer riesigen biologischer Vielfalt. Dieses majestätische Delta, das als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt ist, präsentiert sich als ein wahrhaftes Naturparadies.
Das Delta erstreckt sich über etwa 15.000 Quadratkilometer und ist eine Mosaiklandschaft aus schimmernden Wasserwegen, üppigen Grasebenen und übersät mit Inseln, die von Palmen gesäumt sind. Ein Großteil des Deltas ist nur mit dem Boot oder traditionellen Mokoros, den flachen Einbaumkanus, erreichbar, was die Erkundung zu einem echten Abenteuer machen kann.
Das Okavango-Delta ist das größte Binnendelta der Welt. Im Gegensatz zu den meisten Flüssen, die ins Meer münden, fließt das Wasser des Okavango-Flusses in das Herz der Kalahari-Wüste und bildet dort diese beeindruckende Wasserlandschaft. Das Feuchtgebiet unterliegt auffälligen jahreszeitlichen Veränderungen. Während der Regenzeit im angrenzenden Hochland strömt Wasser in das Delta und verwandelt es in ein weitläufiges Wasserparadies. In der Trockenzeit zieht sich das Wasser zurück und die Landschaft verwandelt sich in üppige Grasflächen und Inseln.

Eine Bootsfahrt durch die labyrinthartigen Kanäle des Okavango-Deltas offenbart die Tierwelt. Flusspferde lauern im Wasser, majestätische Krokodile sonnen sich an den Ufern, und bunte Vögel fliegen über dem Delta. Diese Bootsfahrten, sei es bei Tageslicht oder während einer Sonnenuntergangsfahrt, bieten unvergessliche Momente des Staunens über die einzigartige Kulisse.
Das Okavango-Delta ist nicht nur eine visuelle Sensation, sondern auch ein Eldorado für Tierliebhaber und Safari-Enthusiasten. Die vielfältige Tierwelt, darunter Elefantenherden, Büffel, Löwen und Leoparden, macht das Delta zu einem der besten Orte in Afrika, um die "Big Five" in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. Geführte Safaris, sei es zu Land oder zu Wasser, bieten hautnahe Begegnungen mit der Tierwelt und lassen die Reisenden das Herz Afrikas spüren. Die Wasserwege des Deltas beherbergen zudem eine Vielzahl von Fischarten, von Buntbarschen bis zu größeren Raubfischen. Die saisonalen Überschwemmungen tragen zur Vermehrung von Fischen im Delta bei. Auch Mikroorganismen in den Gewässern des Deltas sind entscheidend für die Wasserqualität und leisten ihren Beitrag zur Erhaltung des empfindlichen Ökosystems.
Die Artenvielfalt im Delta erstreckt sich auch auf eine Fülle von Insekten, darunter eine Vielzahl von Schmetterlingen, Käfern und Bienen, die ebenfalls eine wichtige Rolle im sensiblen Ökosystem spielen.
Abseits der wilden Natur beherbergt das Okavango-Delta auch traditionelle Gemeinschaften. Lokale Dorfbewohner teilen gerne ihre Kultur und Lebensweise mit den Reisenden und einige Lodges bieten die Möglichkeit, in luxuriösen Unterkünften am Rande des Deltas zu übernachten, wodurch Gäste in die faszinierende Mischung aus Tradition und Moderne eintauchen können.
Die geologische Geschichte des Okavango-Deltas beginnt vor etwa 60.000 Jahren, als der Kavango seinen Verlauf änderte und begann, in Richtung Nordwesten zu fließen. Statt ins Meer zu münden, versickert das Wasser des Flusses in den sandschichtigen Böden der Kalahari-Wüste und formte so das Delta. Dieser Prozess dauert bis heute an und prägt die einzigartige Landschaft des Deltas.
Archäologische Funde im Okavango-Delta belegen, dass die Region bereits in der Steinzeit von Jäger- und Sammlerkulturen bewohnt wurde. Diese frühen menschlichen Gemeinschaften lebten in enger Verbindung mit der Natur, nutzten die Ressourcen des Deltas und entwickelten eine enge Verbundenheit zu ihrem Lebensraum.
Über die Jahrhunderte hinweg entwickelten sich verschiedene ethno-linguistische Gruppen im Okavango-Delta, darunter die "Bayei", "Banoka" und "Hambukushu". Diese Gemeinschaften führten eine traditionelle Lebensweise, die auf Fischerei, Landwirtschaft und der Nutzung der reichen natürlichen Ressourcen des Deltas basierte.
Europäische Entdecker erreichten die Region erst im späten 19. Jahrhundert. Der deutsche Forscher und Entdecker Dr. David Livingstone erkundete Teile des Okavango-Deltas in den 1850er Jahren. Während des europäischen Kolonialismus wurde Botswana von den Briten als Protektorat bezeichnet, um die traditionellen Lebensweisen der einheimischen Völker zu schützen und bewahren. Botswana erlangte erst 1966 die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft. Die Regierung von Botswana hat sich seitdem aktiv für den Schutz der Umwelt und die Erhaltung des Deltas eingesetzt. Naturschutzgebiete und Nationalparks wurden eingerichtet, um die einzigartige Fauna und Flora des Deltas zu bewahren.
Im Jahr 2014 wurde das Okavango-Delta zudem von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Diese Auszeichnung unterstreicht die weltweite Bedeutung dieses Ökosystems und betont die Notwendigkeit, es zu schützen und nachhaltig zu bewirtschaften.

Das Delta aus der Luft - Helikoptersafaris
Die wirkliche Größe des Okavango-Deltas erschließt sich einem nur aus der Luft. Da Maun über einen Verkehrsflughafen verfügt, gibt es in der Stadt eine breite Palette an Anbietern für Helikoptersafaris. Dabei handelt es sich in der Regel um kleine Buschkopter, mit einer Kapazität von vier Sitzplätzen.
Der Preis für eine Helikoptersafari richtet sich nach der Größe des Hubschraubers und der Flugzeit. Bei meinem damaligen Besuch in Maun habe ich für einen einstündigen Flug in den Abendstunden knapp 150 Dollar bezahlt (Stand 2019). Inzwischen dürften die Preise deutlich über 200 Dollar liegen.

Ich würde Euch nachfolgend gerne einen sehr seriösen Anbieter vorstellen, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Helikopter Horizons
Der Anbieter Helikopter Horizons hat mehrere Hubschrauber mit einer Kapazität von 5 bis 3 Sitzplätzen und bietet neben Safaris und Transferflügen zwischen Lodges auch Fototouren bei offener Tür an. Außerdem werden auch feste Ziele angeflogen, für die man Pakete buchen kann.
Bei meinem Flug bei Sonnenuntergang durfte ich die Flugrichtung bestimmen und konnte dem Piloten per Headset immer mitteilen, wenn ich eine Tierherde entdeckt habe. Zudem war der Pilot und die Crew zu jederzeit professionell und hilfsbereit. In Maun ist Helikopter Horizons einer der bekanntesten Anbieter und daher recht früh ausgebucht. Ihr Solltet also recht zeitnah überlegen, ob und wann Ihr einen Flug über das Delta machen möchtet.

Auf Tuchfühlung mit der Wildnis - Bootssafaris
Wer keine Lust auf teure Helikopterflüge hat, kann das Okavango-Delta auch per Boot erkunden. Wenn Ihr das Delta auf wirklich afrikanische Art und Weise erkunden wollt, dann empfehle ich Euch eine Safari mit einem "Mokoro"-Boot. Die Mokoro-Fahrt ist nicht nur ein Transportmittel, sondern eine kulturelle und natürliche Erfahrung. Die langsamen Fahrten ermöglichen es den Besuchern, die Umgebung in aller Ruhe zu genießen, die Geräusche der Natur zu hören und die Tierwelt aus nächster Nähe zu erleben.
Die klassischen Mokoros sind traditionelle Einbaumkanus, die seit Jahrhunderten von den Einheimischen im Okavango-Delta in Botswana verwendet werden. Diese handgefertigten Boote sind aus dem Holz des Ebenholzbaums geschnitzt und haben sich als ideales Fortbewegungsmittel in den flachen, verzweigten Wasserwegen des Deltas erwiesen.

Mokoros sind flache, schmale Einbäume, die sich durch ihre Leichtigkeit und Wendigkeit auszeichnen. Ihre flache Form ermöglicht es, durch die seichten Wasserwege des Deltas zu gleiten, ohne den empfindlichen Boden zu stören oder die reiche Tierwelt zu beeinträchtigen. Die Boote werden von sogenannten "Polern" gesteuert, die hinten auf Eurem Boot stehen und dieses mit einem langen Holzstab fortbewegen. Dabei können sie die Boote geschickt durch die engen Wasserstrassen des Deltas manövrieren.
Die Herstellung der Boote ist eine Kunst, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Erfahrene Handwerker verwenden traditionelle Werkzeuge wie Äxte und Messer, um die charakteristische Form der Mokoros aus einem einzelnen Baumstamm zu schnitzen. Die Boote werden oft mit einem Sägefischschwanz verziert, einem symbolischen Element, das die Verbindung der Einheimischen mit der Natur repräsentiert. Während die traditionellen Mokoros weiterhin in vielen Teilen des Okavango-Deltas genutzt werden, gibt es auch moderne Versionen aus Fiberglas für den Tourismus. Diese sind leichter und erfordern weniger Wartung, während sie dennoch das authentische Erlebnis einer Mokoro-Fahrt bieten.
Im Einklang mit der Natur sind Mokoros umweltfreundlich und hinterlassen keine Spuren in der empfindlichen Umgebung des Deltas. Im Gegensatz zu motorisierten Booten bieten Mokoros eine geräuschlose und nicht-invasive Möglichkeit, die Tierwelt zu beobachten, ohne sie zu stören.

Anbieter für Mokoro-Fahrten durch das Delta gibt es dutzende in Maun. Am einfachsten ist es, wenn Ihr Eure Tour bereits vor der Ankuft in Maun bucht. Statt die örtlichen Anbieter einzeln abzuklappern, könnt Ihr die Touren bei den gleichen Anbietern auch über GetYourGuide buchen. Dort könnt Ihr zwischen eintätigen und mehrtägigen Touren auswählen und auch zusätzliche Aktivitäten dazubuchen.
Kultur erleben - Wandertouren durch das Delta
Gemeinsam mit einem professionellen Guide könnt Ihr auch eine Buschwanderung durch das Delta unternehmen. Was die Buschwanderung so besonders macht, ist erstens der Guide, der in der Regel selbst in der Gegend wohnt und sich daher bestens auskennt und Euch auch mit einer Vielzahl an wissenswerten Informationen versorgt und die Tatsache, dass Ihr bei einer Wanderung wirklich Land und Leute kennenlernen könnt. So kam ich bei meiner Buschwanderung an vielen Dörfern vorbei und kam auch mit den dort lebenden Leuten ins Gespräch.

Ähnlich wie bei der Mokoro-Fahrt sind Wandertouren durch den Busch eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Tierwelt hautnah zu erleben. Dabei begegnet Ihr natürlich aus Großwild, was für manche Reisende erstmal abschreckend wirken kann. Allerdings sind die Guides sehr gut ausgebildet im Umgang mit den Wildtieren.
Ich kann Euch einen sehr guten Anbieter ans Herz legen, der zwar Touren im höherpreisigen Segment anbietet, dafür aber wirklich erstklasse Erlebnisse bieten kann. https://safarifrank.de/abenteuer/buschwanderungen-im-okavango-delta/
Empfehlenswerte Unterkünfte
Thamalakane River Lodge
Eines der meiner Meinung nach schönsten Lodges in Maun ist die Thamalakane River Lodge. Die Lodge liegt direkt am Ufer des Thamalakane Flusses und bietet zahlreiche Aktivitäten wie Rundflüge, Bootstouren, Mokoro-Fahrten und Game Drives an.
Nokanyana Camp
https://rootsandjourneys.com/nokanyana/ Etwas weiter außerhab von Maun liegt das Nokanyana Camp am Ufer des Mababe Flusses. Bei den Unterkünften handelt es sich um große luxuriöse Zelte und aufgrund der abgelegeneren Lage hat man das Gefühl, mitten im Busch zu übernachten.
Sitatunga Campsite
Wer wie ich lieber auf Luxus verzichten und auf authentische Erfahrungen steht, dem kann ich das Sitatunga Campsite empfehlen. Die kleinen Hütten bieten nicht viel Luxus (mit Spinnen und anderem Getier, das Euch dann nachts in der Hütte besucht, müsst Ihr hier rechnen) aber das Lager ist ideal als Ausgangspunkt, wenn Ihr mit Eurem eigenen Geländewagen unterwegs seid. Die Zufahrt zum Camp schafft ihr ohnehin nur mit einem Allradantrieb.
YouTube: Eindrücke vom Helikopterflug und der Mokorofahrt durch das Delta
Meinen Flug über das Delta und die Mokoro-Fahrt habe ich übrigens in meinem großen Afrika-Reisevideo auf Youtube festgehalten.
Minute 8:45 - Ankunft in Maun und Helikopterflug
Minute 10:00 - Mokorofahrt durch das Delta
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Hey, ich bin Endre - der Inhaber von fokus fernweh. Ich hoffe, dass ich Euch inspirieren kann, neue Orte zu entdecken und die Welt zu bereisen! Ob Ihr erfahrene Globetrotter seid oder gerade erst mit dem Reisen begonnen habt - ich hoffe, Ihr findet hier die Motivation und die Informationen, die Ihr für Eure Unternehmungen braucht!
Informativer Beitrag und das Video dazu hat mir besonders gut gefallen! Grüße aus Hamburg!