Die Spitzkoppe, oft als das „Matterhorn Namibias“ bezeichnet, ist eine markante Granitformation in der Wüste Namibias. Sie liegt abseits großer Städte und bietet Euch nicht nur beeindruckende Felslandschaften, sondern auch einen Einblick in die Kultur und lange Geschichte der Region. Der Ort ist bekannt für seine Felsmalereien, faszinierende Wanderwege und grandiose Sonnenuntergänge – ein Paradies für Outdoor-Fans und Naturliebhaber.
Inhaltsverzeichnis

Wie ist die Landschaft um die Spitzkoppe entstanden?
Die Entstehung der Landschaft rund um die Spitzkoppe reicht etwa 120 Millionen Jahre zurück in die Erdgeschichte, als sich das heutige Namibia noch am westlichen Rand des Urkontinents Gondwana befand. Während dieser Zeit drang Magma aus dem Erdinneren nach oben, kühlte unter der Erdoberfläche ab und bildete massives Granitgestein. Über die Jahrmillionen hinweg trugen Erosion und klimatische Veränderungen die darüberliegenden Gesteinsschichten ab, bis die heute sichtbaren Granitformationen freigelegt wurden.
Die Spitzkoppe ist Teil eines geologischen Phänomens, das als Inselberg bezeichnet wird – ein einzelner, isolierter Berg, der sich deutlich von der flachen Umgebung abhebt. Mit ihrer markanten Höhe von 1.728 Metern über dem Meeresspiegel und rund 700 Metern über der umliegenden Ebene ist die Spitzkoppe ein imposantes Beispiel für diese Formationen. Die Felsen der Region bestehen größtenteils aus hartem, rötlichem Granit, dessen Farbe sich je nach Sonnenstand und Lichtverhältnissen verändert und bei Sonnenauf- und -untergang besonders intensiv leuchtet.

Ein charakteristisches Merkmal der Spitzkoppe ist die glatte, rundliche Oberfläche der Felsen. Diese entstand durch Verwitterung: Im Laufe der Jahrhunderte haben starke Temperaturunterschiede – heiße Tage und kalte Nächte – Risse im Granit verursacht. Dabei sprengten sich immer wieder kleine Teile des Gesteins ab, ein Prozess, der als Temperatursprengung bekannt ist. Der Wind und gelegentliche Regenfälle verstärkten diesen Effekt, sodass die charakteristischen Formen und Kuppen entstanden.
Die umgebende Wüstenlandschaft hat ebenfalls einen starken Einfluss auf das Erscheinungsbild. In der Trockenzeit ist die Vegetation spärlich und besteht hauptsächlich aus Sträuchern und widerstandsfähigen Pflanzen wie Welwitschias und Akazien. Gelegentliche Regenfälle können jedoch das trockene Flussbett des Swakop zum Leben erwecken und das ansonsten karge Terrain kurzfristig in Blüte setzen. Diese Kontraste zwischen Felsen, Vegetation und weiter Ebene schaffen eine Umgebung, die zeitlos und beinahe unwirklich wirkt.
Die Spitzkoppe mag auf Bildern klein erscheinen und die wirkliche Größe erschließt sich einem in der Weite der Landschaft auch nur schwer. Die Größenverhältnisse könnt Ihr Euch auf dem nachfolgenden Bild anschauen. Auf der Sandpiste zur Spitzkoppe bin ich kurz stehengeblieben, um einen entgegenkommenden Jeep zu fotografieren. Man kann Ihn in der Ferne vor der Spitzkoppe sehen, wie er eine Staubwolke hinter sich herzieht - da wird einem etwas klarer, wie groß die Felsformationen eigentlich sind.

Aktivitäten und Wanderwege
Die Spitzkoppe bietet eine Vielzahl an Aktivitäten für Outdoor-Fans und Naturliebhaber. Hier könnt Ihr wandern, klettern, die Ruhe der Wüste genießen und einige der schönsten Panoramen Namibias erleben. Egal ob Ihr sportlich aktiv sein möchtet oder einfach nur entspannen wollt – rund um die Granitkuppen gibt es für jeden etwas zu entdecken.
Wandern an der Spitzkoppe: Für Wanderfreunde gibt es mehrere gut markierte Routen, die Euch zu Aussichtspunkten, Felsbögen und versteckten Ecken führen. Die Wege sind zwar nicht besonders lang, aber das heiße und trockene Klima kann anstrengend sein. Daher ist es wichtig, dass Ihr ausreichend Wasser, Sonnenschutz und festes Schuhwerk mitbringt.
Spitzkoppe Summit Route: Diese anspruchsvolle Tour führt auf den höchsten Punkt der Spitzkoppe. Mit 1.728 Metern ist der Gipfel zwar kein Riese, aber der Aufstieg ist technisch fordernd und erfordert Kletterkenntnisse. Wer den Weg wagt, wird mit einem grandiosen Rundumblick auf die umliegende Wüstenlandschaft belohnt. Da der Aufstieg ohne professionelle Ausrüstung nicht empfohlen wird, könnt Ihr geführte Touren mit erfahrenen Bergführern buchen.
Bushman’s Paradise: Dieser beliebte Wanderweg führt zu einem Felsplateau, auf dem einige der bekannten San-Felsmalereien zu sehen sind. Der Weg ist relativ leicht zu bewältigen, allerdings müsst Ihr einen steilen Felsen erklimmen, der mithilfe einer fest installierten Metallleiter überwindbar ist. Oben angekommen, habt Ihr einen tollen Blick über die Wüste und könnt die alten Kunstwerke bewundern.
Rock Arch Trail: Ein kurzer Wanderweg führt zum berühmten Felsbogen, einem der bekanntesten Fotospots an der Spitzkoppe. Der natürliche Steinbogen ist besonders am späten Nachmittag und bei Sonnenuntergang beeindruckend, wenn das Licht den Granit in warme Farbtöne taucht.
Klettern und Bouldern: Die Spitzkoppe ist ein Paradies für Kletterer. Die steilen Granitwände und freistehenden Felsen bieten zahlreiche Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Besonders beliebt sind Mehrseillängenrouten für fortgeschrittene Kletterer, darunter der Aufstieg zum Hauptgipfel der Spitzkoppe und die Routen an der benachbarten „Kleinen Spitzkoppe“. Da das Gestein rau ist und das Klima extrem trocken, solltet Ihr genügend Chalk mitbringen und auf eine gute Hautpflege achten. Für Kletterneulinge oder diejenigen, die ohne Kletterausrüstung reisen, bieten lokale Veranstalter geführte Klettertourenan, bei denen die Ausrüstung gestellt wird. Auch Boulderer kommen auf ihre Kosten, da die Region viele freistehende Felsen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu bieten hat.

Fotografie und Sternenbeobachtungen: Die Spitzkoppe ist ein Traum für Fotografen. Die faszinierenden Felsformationen, das wechselnde Licht und der weite Wüstenhimmel bieten endlose Möglichkeiten für atemberaubende Aufnahmen. Besonders bei Sonnenauf- und -untergang entstehen spektakuläre Bilder, wenn das rötliche Gestein der Felsen zu leuchten beginnt.
Auch die Astrofotografie ist hier ein Highlight, denn die abgelegene Lage der Spitzkoppe sorgt für nahezu keine Lichtverschmutzung. In klaren Nächten scheint es, als könne man die gesamte Milchstraße mit bloßem Auge sehen. Wer sich für Sternenbeobachtung interessiert, sollte ein Fernglas oder Teleskop dabeihaben – aber auch ohne Ausrüstung ist der Blick in den Nachthimmel ein beeindruckendes Erlebnis.
Obwohl die Umgebung der Spitzkoppe auf den ersten Blick karg wirkt, gibt es hier eine erstaunliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Die auffälligste Pflanze ist die Welwitschia, die in der Region vorkommt und zu den ältesten Pflanzen der Welt zählt. Auch verschiedene Akazienarten und widerstandsfähige Wüstensträucher prägen das Landschaftsbild. An Tieren könnt Ihr vor allem Klippschliefer, Eidechsen und verschiedene Vogelarten fotografieren. Wenn Ihr leise unterwegs seid, könnt Ihr mit etwas Glück auch Schakale oder kleinere Antilopenarten entdecken. Da die Tiere gut an das raue Wüstenklima angepasst sind, zeigen sie sich oft nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, wenn es kühler ist.
Felsmalereien der San
Die Felsmalereien rund um die Spitzkoppe gehören zu den eindrucksvollsten kulturellen Hinterlassenschaften Namibias. Die San, ein indigenes Volk, das seit Jahrtausenden in der Region lebte, nutzte die Felsen nicht nur als Schutz vor Witterungseinflüssen, sondern auch als Leinwand für ihre Kunst. Diese Zeichnungen sind viel mehr als einfache Bilder – sie geben wertvolle Einblicke in das Leben, die Jagdrituale und den spirituellen Glauben dieser Jäger und Sammler.
Die Motive der Felskunst bestehen überwiegend aus Tieren wie Giraffen, Zebras, Antilopen und Nashörnern. Diese Tiere hatten für die San eine große Bedeutung – sowohl als Beute als auch als spirituelle Wesen. In vielen Darstellungen sind Tiere überlebensgroß abgebildet und oft in Bewegung dargestellt, was möglicherweise den Respekt der San vor der Tierwelt und ihre enge Verbundenheit mit der Natur widerspiegelt. Daneben finden sich auch Menschengruppen bei verschiedenen Tätigkeiten. Jagdszenen, Tänze und rituelle Handlungen werden oft stilisiert dargestellt. Besonders interessant sind Darstellungen von Schamanen in Trancezuständen, die in der San-Kultur eine zentrale Rolle spielten. Diese spirituellen Führer verbanden die Gemeinschaft mit der Geisterwelt, und ihre Rituale wurden oft auf Felswänden verewigt.
Die San verwendeten für ihre Felsmalereien Farben aus natürlichen Pigmenten, die sie aus zerriebenen Mineralien, Ocker, Holzkohle und Pflanzensäften herstellten. Diese Pigmente wurden mit Fett oder Eiern vermischt, um sie haltbarer zu machen. Die verwendeten Farben – vor allem Rottöne, Gelb und Schwarz – sind auch nach Tausenden von Jahren noch erstaunlich gut sichtbar. Da die Felswände der Spitzkoppe in vielen Bereichen vor direktem Regen und Wind geschützt sind, haben sich die Zeichnungen bemerkenswert gut erhalten. Allerdings sind sie sehr empfindlich gegenüber Berührungen, Feuchtigkeit und Vandalismus. Deshalb ist es wichtig, dass Besucher die Malereien nicht anfassen und sich nur auf den ausgewiesenen Wegen bewegen, um die Kunstwerke zu schützen.

Besondere Orte mit Felsmalereien:
Bushman’s Paradise: Dieser leicht zugängliche Ort gehört zu den bekanntesten Fundstätten der Spitzkoppe. Die Felsmalereien befinden sich auf einem Plateaubereich, der über eine Metallleiter erreicht werden kann. Hier findet Ihr eine Vielzahl an Tierdarstellungen und Jagdszenen. Der Ort selbst bietet zudem eine fantastische Aussicht auf die umliegende Landschaft.
Small Bushman’s Paradise: Weniger bekannt, aber ebenso beeindruckend ist dieser kleine Felsüberhang, der ebenfalls Zeichnungen enthält. Er ist etwas abgelegener und wird daher weniger häufig besucht – perfekt, wenn Ihr die Kunstwerke in Ruhe auf Euch wirken lassen wollt.
Grosse Spitzkoppe-Malereien: In anderen Teilen des Spitzkoppe-Gebiets gibt es ebenfalls verstreute Fundstellen mit kleineren Zeichnungen, die auf geführten Touren besucht werden können. Einige dieser Stätten sind schwerer zugänglich und nur mit ortskundigen Führern erreichbar.
Anreise und Lage
Die Spitzkoppe liegt im zentralen Westen Namibias, etwa 120 Kilometer nordöstlich von Swakopmund und rund 180 Kilometer westlich der Hauptstadt Windhoek. Sie befindet sich zwischen den Kleinstädten Usakos und Henties Bay und ist ein beliebter Zwischenstopp für Reisende, die von der Küste ins Landesinnere oder in den nördlichen Teil Namibias unterwegs sind. Trotz ihrer Abgeschiedenheit ist die Anreise zur Spitzkoppe relativ unkompliziert, sofern Ihr gut vorbereitet seid.
Die einfachste Route führt von Windhoek über die gut ausgebaute B2 in Richtung Swakopmund. Bei Usakos biegt Ihr auf eine Schotterstraße ab, die Euch nach etwa 30 Kilometern direkt zum Eingang des Spitzkoppe-Camps führt. Wer von Swakopmund anreist, fährt ebenfalls über die B2 und wechselt bei Henties Bay oder Usakos auf die Pistenstraße D1918. Diese Pisten sind meist in gutem Zustand, doch nach starken Regenfällen kann es zu Spurrillen oder weichem Sand kommen – ein Geländewagen ist daher empfehlenswert, wenn Ihr sicher und entspannt reisen möchtet.
Für die Selbstfahrer unter Euch sind einige Dinge zu beachten. In Namibia können auch kurze Distanzen unerwartet lange dauern, da viele Straßen unbefestigt sind. Rechnet also mit langsamerem Vorankommen und plant genügend Zeit ein. Zudem ist es ratsam, immer ausreichend Wasser, Benzin und einen Ersatzreifen dabeizuhaben, da Tankstellen und Werkstätten abseits der Hauptstrecken rar sind. Besonders im namibischen Hinterland kann es vorkommen, dass Ihr kilometerweit niemandem begegnet, weshalb eine gute Vorbereitung essenziell ist.

Wenn Ihr lieber organisiert unterwegs seid, gibt es auch geführte Touren von Windhoek oder Swakopmund aus. Diese werden von verschiedenen Reiseveranstaltern angeboten und sind eine gute Wahl, wenn Ihr Euch um die Routenplanung und Versorgung nicht kümmern möchtet. Viele der Anbieter kombinieren die Spitzkoppe mit anderen Highlights, wie dem Swakop-Fluss, der Namib-Wüste oder dem Erongo-Gebirge, und bieten geführte Wanderungen sowie Camping-Erlebnisse an.
Ein besonderes Erlebnis ist die Anfahrt bei Sonnenaufgang oder -untergang. Die Felsen der Spitzkoppe beginnen dann regelrecht zu glühen, da das Licht der tief stehenden Sonne die roten und orangen Farbtöne des Granits intensiv verstärkt. Wer früh am Tag ankommt, kann den Touristenströmen entgehen und die Ruhe der Wüste genießen, während sich am Abend spektakuläre Sternenhimmel über der Landschaft ausbreiten – besonders, da es in der Umgebung kaum Lichtverschmutzung gibt.
Wenn Ihr mit einem Mietwagen unterwegs seid, vergewissert Euch, dass Ihr einen Vertrag habt, der Fahrten auf unbefestigten Straßen abdeckt. Viele Vermietungen in Namibia bieten spezielle Versicherungspakete an, die Pistenfahrten miteinschließen. Zudem solltet Ihr stets die Verkehrsregeln beachten und keine Nachtfahrten einplanen, da Wildtiere – insbesondere Kudus – häufig die Straßen überqueren und ein erhebliches Unfallrisiko darstellen.
Übernachtungen rund um die Spitzkoppe
Wenn Ihr die Spitzkoppe besucht, habt Ihr verschiedene Möglichkeiten zur Übernachtung – vom einfachen Camping unter freiem Himmel bis hin zu gemütlichen Lodges in der Umgebung. Da die Region relativ abgelegen ist, bietet es sich an, direkt vor Ort zu übernachten, um die einmalige Atmosphäre bei Sonnenauf- und -untergang sowie den sternenklaren Nachthimmel zu genießen.
Campingplätze an der Spitzkoppe: Für Naturliebhaber, die ein authentisches Erlebnis suchen, sind die Campingplätze im Spitzkoppe Community Campdie beste Wahl. Hier könnt Ihr Euer Zelt direkt zwischen den Felsen aufschlagen und habt das Gefühl, mitten in der Wildnis zu sein. Die Plätze sind weitläufig verteilt, sodass Ihr viel Privatsphäre genießt und an vielen Stellen einen ungestörten Blick auf die Granitkuppen habt.
Die Ausstattung ist einfach gehalten: Ihr findet schattenspendende Unterstände, Feuerstellen sowie einfache Toiletten und Duschen. Wasser ist vor Ort begrenzt, daher solltet Ihr genügend Trinkwasser mitbringen. Strom gibt es nicht, aber das trägt nur zur Ursprünglichkeit des Erlebnisses bei. Besonders am Abend wird es ruhig, und Ihr könnt unter freiem Himmel am Lagerfeuer sitzen, den Geräuschen der Wüste lauschen und den funkelnden Sternenhimmel genießen. Ein Highlight ist das Campen im Bogen der Spitzkoppe, einer natürlichen Felsbrücke, die ein beliebter Fotospot ist. Dieser Platz ist zwar schnell ausgebucht, aber wenn Ihr Glück habt, könnt Ihr Euer Zelt direkt unter dem imposanten Steinbogen aufstellen.
Wildes Campen - erlaubt oder nicht? Obwohl wildes Campen in anderen Teilen Namibias teilweise geduldet wird, ist es rund um die Spitzkoppe nicht gestattet. Das Gebiet wird von der örtlichen Gemeinde verwaltet, die großen Wert auf den Schutz der Natur und die Erhaltung der kulturellen Stätten legt. Es ist daher wichtig, dass Ihr die ausgewiesenen Campingplätze nutzt und den Grundsatz „Leave No Trace“ beherzigt, um die einzigartige Landschaft zu bewahren.
Lodges und Gasthäuser in der Umgebung: Für diejenigen von Euch, die es etwas komfortabler mögen, gibt es auch einige Lodges und Gästehäuser in der näheren Umgebung. Etwa 20 bis 30 Kilometer entfernt liegen kleine, familiengeführte Unterkünfte, die gemütliche Zimmer, Pools und Restaurants bieten. Eine beliebte Wahl ist die Spitzkoppen Lodge, die minimalistisch gestaltete Chalets mit fantastischem Ausblick auf die Felslandschaft bietet. Diese Lodges sind ideal, wenn Ihr den Komfort von Betten und sanitären Einrichtungen bevorzugt, aber dennoch die Nähe zur Spitzkoppe sucht. Viele Unterkünfte bieten auch geführte Touren und Aktivitäten an, wie Wanderungen zu Felsmalereien oder Sternenbeobachtungen.

Beste Reisezeit
Da Namibia überwiegend von Wüsten- und Halbwüstenklima geprägt ist, variieren die Temperaturen stark – sowohl im Tagesverlauf als auch zwischen den Jahreszeiten. Die Spitzkoppe liegt in einer trockenen Region, wo Regen selten ist und das Wetter von viel Sonnenschein geprägt wird. Tagsüber können die Temperaturen stark ansteigen, während es nachts empfindlich kühl wird. Diese Schwankungen sind typisch für Wüstenregionen, was sowohl für Wanderungen als auch für Übernachtungen vor Ort berücksichtigt werden sollte.
Sommer (Oktober bis April): In den Sommermonaten ist es heiß, mit Temperaturen, die tagsüber oft über 35 °C steigen können. Besonders in den Mittagsstunden wird es sehr warm, weshalb Aktivitäten am besten in die frühen Morgen- oder späten Nachmittagsstunden gelegt werden sollten. Regen ist in dieser Jahreszeit selten, aber möglich. Gelegentlich ziehen Gewitter über die Region, die für kurze, aber heftige Schauer sorgen können. Diese verbessern die Bedingungen zwar kurzfristig, führen aber manchmal zu glatten Felsen oder überschwemmten Pisten.
Winter (Mai bis September): Der namibische Winter ist die beliebteste Reisezeit für die Spitzkoppe. Tagsüber sind die Temperaturen angenehmer und liegen meist zwischen 20 und 25 °C. In den Nächten kann es jedoch empfindlich kalt werden – manchmal sinken die Temperaturen sogar unter den Gefrierpunkt. Daher solltet Ihr Euch für Übernachtungen im Freien warm einkleiden. Regen ist in dieser Jahreszeit so gut wie ausgeschlossen, was ideale Bedingungen für Wanderungen und Klettertouren bietet.
Die optimale Reisezeit für die Spitzkoppe liegt zwischen Mai und September, also während des namibischen Winters. Zu dieser Zeit sind die Temperaturen angenehmer, die Nächte zwar kühl, aber klar, und die Regenwahrscheinlichkeit ist minimal. Auch die Lichtverhältnisse sind besonders schön – der tief stehende Wintersonne verdankt die Spitzkoppe ihre charakteristische rötliche Färbung am Morgen und Abend. In den Sommermonaten kann die Hitze hingegen eine Herausforderung darstellen, insbesondere bei körperlich anstrengenden Aktivitäten wie Wandern oder Klettern. Wer trotzdem in dieser Zeit reisen möchte, sollte früh am Morgen aufbrechen und genügend Wasser mitführen.
Solltet Ihr zwischen Dezember und März anreisen, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit für Regen. Auch wenn dieser meist nur kurz anhält, können die Pisten rutschig und schwer passierbar werden. Informiert Euch vorab über den Zustand der Straßen und die Wetterlage, insbesondere wenn Ihr einen Mietwagen nutzt. Ein Geländewagen ist in dieser Jahreszeit empfehlenswert, um nicht auf weichem Untergrund steckenzubleiben.

Tipps und Hinweise für Eure Planung
Um das Beste aus Eurem Besuch an der Spitzkoppe herauszuholen, sind Vorbereitungen sehr wichtig. Von der Anreise über die Aktivitäten vor Ort bis hin zur Wahl der passenden Ausrüstung – nachfolgend findet Ihr einige praktische Tipps, die Euch bei der Planung helfen können.
Tipps für die Anreise: Die Spitzkoppe liegt etwa 30 Kilometer von der nächsten größeren Stadt, Swakopmund, entfernt und ist leicht mit dem Auto zu erreichen.
Wenn Ihr einen Mietwagen nutzt, empfiehlt sich ein Geländewagen, insbesondere wenn Ihr plant, auf unbefestigten Straßen zu fahren. Viele der Wege rund um die Spitzkoppe sind gut ausgebaut, doch einige Pisten können nach Regenfällen rutschig sein.
ie meisten Anfahrtsrouten sind in gutem Zustand, aber informiert Euch über den aktuellen Zustand der Straßen, insbesondere in der Regenzeit (Dezember bis März). Wenn Ihr von Swakopmund kommt, nehmt die C34 in Richtung Uis und biegt dann auf die C39 ab, die zur Spitzkoppe führt.
GPS ist hilfreich, um Euch zu orientieren, aber auch traditionelle Karten können nützlich sein, da nicht alle Gegenden mit Mobilfunk abgedeckt sind.
Ausrüstung und Packliste - Eine gute Vorbereitung kann Euren Aufenthalt an der Spitzkoppe erheblich angenehmer machen. Hier sind einige wichtige Dinge, die Ihr einpacken solltet:
Wander- und Kletterschuhe: Robuste und gut eingelaufene Schuhe sind unerlässlich, da Ihr auf Felsen und in schwierigem Gelände unterwegs seid.
Zelt und Schlafsack: Falls Ihr zeltet, benötigt Ihr ein gutes, wetterfestes Zelt sowie einen warmen Schlafsack für die kühlen Nächte.
Kochutensilien: Wenn Ihr selbst kocht, denkt an einen tragbaren Grill oder einen Campingkocher, Geschirr, Besteck und ausreichend Vorräte.
Wasser: Bringt genügend Wasser mit, da die Wasserstellen in der Umgebung begrenzt sind. Plant mindestens 3 Liter pro Person für einen halben Tag ein.
Sonnenschutz: Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille und ein Hut sind unverzichtbar, um Euch vor der intensiven Sonne zu schützen.
Erste-Hilfe-Set: Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set kann im Notfall hilfreich sein, besonders wenn Ihr in der Natur unterwegs seid.
Wenn Ihr zeltet, bringt ausreichend Lebensmittel mit, da die Möglichkeiten, in der Nähe einzukaufen, begrenzt sind. Informiert Euch über lokale Märkte in Städten wie Swakopmund oder Uis, wo Ihr frische Lebensmittel kaufen könnt. Denkt auch an Snacks und genug Wasser für die Wanderungen.

Beim Besuch der Spitzkoppe ist es wichtig, die Natur und die Kultur der San zu respektieren. Haltet Euch an die festgelegten Wege und berührt keine Felsmalereien. Achtet darauf, keinen Müll zu hinterlassen und die Landschaft in ihrem ursprünglichen Zustand zu belassen. Respektiert zudem die örtlichen Traditionen und Bräuche der Menschen, die hier leben.
Bei meinem Besuch der Spitzkoppe wollte ich neben den Wanderungen vor allem die Felsmalereien der San sehen. Ich habe mich daher vorab um einen Führer gekümmert, der sich in der Gegend gut auskennt und mir viel zu den Felsmalereien erzählen kann. Das hatte den Vorteil, dass ich nicht lange nach den Felsmalereien suchen musste. Viele der Malereien und Zeichnungen sind sehr verblichen und auf den ersten Blick gar nicht als solche zu erkennen. Ich wäre also vermutlich ohne Führer einfach dran vorbeigelaufen. Außerdem konnte mir der ortsansässige Führer auch ein wenig der Klicksprache der San beibringen - zumindest hat er es versucht (hehe). Es lohnt sich also in jedem Fall, die Spitzkoppe auch geführt zu erkunden!
YouTube: Afrika - 5.000km durch Namibia, Botswana und Simbabwe
In meinem YouTube-Video "5.000 km durch Namibia, Botswana und Simbabwe" nehme ich Euch mit auf eine Reise durch die beeindruckenden Landschaften dieser drei Länder. Ihr seht verschiedene Nationalparks und die Tierwelt der Region. Auch meine Wanderung durch die Spitzkopp ist ein Teil meiner Aufnahmen Schaut Euch das Video an und lasst Euch inspirieren!
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