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Minoische Baukunst - der Knossos-Palast auf Kreta

Autorenbild: Endre LommatzschEndre Lommatzsch

Aktualisiert: 25. Nov. 2024

Eines der herausragenden archäologischen Highlights aus der antiken Geschichte ist der Knossos-Palast. Nicht unweit der Stadt Heraklion auf Kreta steht dieses Bauwerk aus der minoischen Zivilisation mit seiner immer noch beeindruckenden Architektur als lebendiges Zeugnis dieser antiken Hochkultur. Als größtes minoisches Bauwerk und archäologisches Juwel in der Nähe von Heraklion ist der Palast nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Schauplatz von antiker Mythologie und Geschichte.


Inhaltsverzeichnis



Geschichte des Knossos-Palast


Der Ursprung des Knossos-Palastes lässt sich bis in das 20. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen, als die Minoer begannen, auf Kreta die erste minoische Gesellschaft zu gründen. Die Lage des Palastes in der Nähe der heutigen Stadt Heraklion macht ihn zu einem wichtigen Ort für Archäologen und Historiker, die das Vermächtnis der minoischen Zivilisation erforschen wollen.


Der Palast erreichte seine Blütezeit zwischen 1700 und 1400 v. Chr., als die minoische Kultur auf ihrem Höhepunkt war. Unter der Herrschaft von König Minos, einer mythischen Figur, die nicht nur in der Geschichte, sondern auch in der griechischen Mythologie verewigt ist, wurde Knossos zum politischen und kulturellen Zentrum.


Der Bau des ursprünglichen Palastes wird traditionell dem König Minos zugeschrieben, der in der griechischen Mythologie eine bedeutende Rolle spielt. Die genaue Chronologie und die Identität der Baumeister sind jedoch nicht vollständig geklärt. Es wird heute angenommen, dass der Palast von verschiedenen Herrschern und Generationen im Laufe der Jahrhunderte erweitert und umgestaltet wurde.

Die genaue Datierung und die historischen Details des Baus und der Renovierungen des Palastes sind jedoch weiterhin Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen und Diskussionen in der Archäologie.


Die Architektur des Palastes ist bemerkenswert. Ein Labyrinth aus Gängen und Räumen erstreckt sich über mehrere Stockwerke und beherbergt prachtvolle Säle, Wohnbereiche und rituelle Stätten. Die fortschrittliche Wasserversorgungssystem und die kunstvollen Fresken, darunter das berühmte Prinzenfresko im Thronsaal, zeugen von der hoch entwickelten und handwerklich begabten minoischen Gesellschaft.



Die Mythen, die sich um den Knossos-Palast ranken, sind ebenso faszinierend wie die historischen Fakten. Die Legende des Minotaurus, der im Labyrinth des Palastes eingesperrt war und die Rolle von König Minos in den antiken Erzählungen haben dazu beigetragen, den Palast zu einem Ort von mythischem Ruhm zu machen.


Im Laufe der Jahrhunderte erlebte der Knossos-Palast jedoch auch Zeiten des Niedergangs. Um 1450 v. Chr. zerstörte eine Katastrophe – ob Naturkatastrophe oder menschengemachte Ursachen ist bis heute nicht eindeutig geklärt – den Palast. Die genauen Gründe und die darauf folgende Geschichte bleiben ein Rätsel, das Archäologen und Historiker weiterhin zu entschlüsseln versuchen.


Die Wiederentdeckung des Knossos-Palastes im Jahr 1878 durch den britischen Archäologen Sir Arthur Evans markierte einen Wendepunkt in der Archäologie und gab einen Einblick in eine längst vergessene Zivilisation. Evans' aufwändige Rekonstruktion und Restaurierung des Palastes haben es ermöglicht, dass Besucher heute einen Eindruck von der prachtvollen Vergangenheit der Minoer erhalten können. Der Knossos-Palast bleibt somit nicht nur ein archäologisches Juwel, sondern auch eine lebendige Chronik einer vergangenen Ära.


Die Sage um den Minotaurus


Der sagenumwobene Minotaurus, halb Mensch, halb Stier, gehört zu den Mythen, die mit dem Knossos-Palast verbunden sind. Die berühmte Labyrinthstruktur, die laut Legende von König Minos erbaut wurde, um den Minotaurus einzusperren, fasziniert noch heute die Besucher und lässt die Frage nach der Wahrheit dieser Erzählungen offen.


Die Sage beginnt mit König Minos, dem damaligen Herrscher über Kreta. Als Strafe für die Missachtung eines göttlichen Versprechens sandte Poseidon dem König einen wunderschönen Stier. Doch anstatt das majestätische Tier zu opfern, behielt Minos es für sich und opferte einen gewöhnlichen Stier an seiner Stelle. Als Rache für diese Dreistigkeit verfluchte Poseidon Minos' Frau Pasiphae, die sich in den majestätischen Stier verliebte und ein ungewöhnliches Wesen zur Welt brachte - den Minotaurus, halb Mensch, halb Stier.


Um den Minotaurus zu bändigen, beauftragte König Minos den Architekten Daidalos mit dem Bau eines Labyrinths, einem undurchdringlichen Irrgarten unter dem Palst. Hier sollte der Minotaurus gefangen gehalten werden, fernab von den Bewohnern des Palasts. Das Labyrinth von Knossos wurde zu einem düsteren Ort voller Gänge und Abzweigungen, sodass niemand, der hineingeführt wurde, jemals den Weg hinaus finden sollte. Der Sage nach soll der Minotaurus regelmässig mit Menschenopfern gefüttert worden sein.


Die Legende erreicht ihren Höhepunkt mit dem Helden Theseus, der entschlossen war, das Ungeheuer zu besiegen und Kreta von seiner Bedrohung zu befreien. Begleitet der Prinzessin Ariadne, die ihm einen roten Faden gab, um wieder den Weg aus dem Labyrinth zu finden, stellte sich Theseus dem Minotaurus. Nach einem erbitterten Kampf gelang es Theseus, das Ungeheuer zu besiegen und aus dem Labyrinth zu entkommen.


Sehenswürdigkeiten im Tempel


Die archäologische Stätte von Knossos umfasst einen beeindruckenden Komplex aus Sälen, Räumen, Innenhöfen und Gängen, der auf mehreren Ebenen angelegt ist. Die genaue Größe kann je nach Quelle leicht variieren, aber die Schätzungen gehen im Allgemeinen von dieser Größenordnung aus. Die heutige archäologischer Stätte umfasst einen fünfstöckigen Gebäudekomplex auf einer fläche von 21.000 Quadratmetern. Es wird angenommen, dass der Palast einst insgesamt 1.300 Räume umfasst hat, von denen heute 800 nachweisbar sind. Viele der Räume sind

durch verwinkelte und schmale Gänge miteinander verbinden. Einige davon sind vielfältig dekoriert. Zudem gab es komplex gestaltete Treppenhäuser und Galerien mit großen Säulen und Fresken.


Die Räume sind in einem nicht erkennbaren Konzept wild zusammengewürfelt. Zu dem Palast gehören unter anderem auch zahlreiche Werkstätten und Verwaltungsräume. Am Rande der Palastanlage befindet sich ein Theater, das vermutlich für etwa 500 Menschen konzipiert war.


Zu den interessanten Räumen im Palast zählen auch der Thronsaal und die Gemächer der Königsfamilie auf der Ostseite. Dort kann man das Bade- und Wohnzimmer der Königin besichtigen. Der Thronsaal selber liegt nicht weit von den Gemächern und beherbergt den Thron des Königs aus Alabaster.


Bemerkenswert sind auch die Ausgrabungen von Wohnräumen mit einer damaligen Form von Heizungen, Badezimmer mit Abwassersystemen und Toiletten mit Wasserspülung, was damals als absolut fortschrittlich gegolten haben muss.


Einige der Ausgrabungen, Räume und Gegenstände in dem Palast sind allerdings aufwändig restauriert worden und nicht mehr im Originalzustand erhalten. Das Aussehen und die ursprüngliche Nutzung der Räume wurden vom damaligen Entdecker Sir Arthur Evans recht frei interpretiert, was auch heute noch zum Unmut bei vielen Archäologen führt. Das macht den Palast als Ausgrabungsstätte zwar nicht weniger interessant, aber ich finde gerade wenn man sich für die Geschichte des Tempels interessiert, ist es wichtig zu wissen. Bei meinem Besuch im Palast stand diesbezüglich nur ein kurzer Hinweis in dem Infoflyer. Nichtsdestrotrotz ist ein Besuch des Knossos-Palast eine Gelegenheit, einen Eindruck vom Leben der damaligen minoischen Gesellschaft zu bekommen.



Anfahrt und Eintrittspreise


Die Ausgrabungsstätte liegt nur wenige Kilometer südlich von Heraklion und ist unkompliziert mit dem Auto zu erreichen. Direkt vor der Ausgrabungsstätte befindet sich ein riesiger kostenloser Parkplatz. Wer ohne Mietwagen unterwegs ist, kann den Palast auch mit dem öffentlichen Bus erreichen. Vom Busbahnhof Heraklion aus kann erreicht mit der Linie 3 den Tempel innerhalb von 30 Minuten.



In den Wintermonaten von November bis Ende März könnt Ihr die Azsgrabungsstätte von 8.00 bis 15.00 besuchen. In den Sommermonaten von April bis Ende Oktober erweitern sich die Öffnungszeiten auf 8.00 bis 20.00.


Für die Ausgrabungsstätte könnt Ihr unter https://knossos-palace.gr online Tickets kaufen. Die günstigsten Tickets kosten 11 Euro pro Person. Teurere Tickets behalten auch eine Führung mit einem Guide durch die Ausgrabungsstätte. Es gibt zudem auch ein Kombi-Ticket für den Knossos-Palast und das archäologische Museum in Heraklion für 25 Euro.


Fazit: Lohnt es sich?

Wenn Ihr mit dem Mietwagen über Kreta unterwegs seid, dann würde ich Euch definitiv einen Stopp am Knossos-Palast empfehlen. Auch wenn Ihr in Heraklion oder der näheren Umgebung untergebracht seid, dann würde ich auf jeden Fall einen Ausflug zur Ausgrabungsstätte machen.

Wenn Ihr aber weiter östlich oder westlich auf Kreta unterwegs seid, dann würde ich alles über einer Stunde Busfahrt nicht mehr in Kauf nehmen, um die Ausgrabungsstätte zu besichtigen. Nicht etwa, weil der Palast nicht interessant wäre, sondern weil er einfach für die Strecke zu wenig bietet. Zudem gibt es auf ganz Kreta noch viele weitere archäologische Stätten, die einen Besuch wert sind und vielleicht auch noch näher an Eurem Hotel sind.


Solltet Ihr aber einen Besuch planen, würde ich Euch empfehlen, Euch einer Gruppe mit Guide anzuschließen. Es gibt in der Ausgrabungsstätte kaum Informationstafeln, die etwas über die Geschichte des Palasts erzählen und die Guides haben zudem noch viele interessante, weiterführende Infos zu dem Palast. Ohne Guide würde man außerdem vermutlich den einen oder anderen Raum in dem Palast verpassen.



Drohnenflug über die Tempelanlage

Ich habe auf meiner Kreta-Reise einige archäologische Stätten mit der Drohne gefilmt - darunter auch den Knossos-Palast. Wenn Ihr ihn aus der Luft sehen möchtet, könnt Ihr Euch gerne mein Kreta-Video zu Knossos, Arkadi und Aptera anschauen. Ab 00:26 ist der Knossos-Palast zu sehen:



 

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Endre Lommatzsch

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