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Roberto Monticello - meine Begegnung mit dem Mayor of Meatpacking in Manhattan

Autorenbild: Endre LommatzschEndre Lommatzsch

Aktualisiert: 25. Nov. 2024

Im Februar 2023, an meinem letzten Tag in New York, als ich zusammen mit der winterlichen Kälte durch die Straßen Manhattans zog, traf ich ihn: Roberto Monticello, den legendären „Mayor of Meatpacking“. Es war eine Begegnung, die eher zufällig wirkte, doch die sich schnell als unvergesslich entpuppen sollte. Mit meiner Kamera in der Hand schlenderte ich durch das Viertel von Manhattan, das sich seit den 1990er-Jahren zu einem Zentrum für Mode, Kunst und Nachtleben entwickelt hat, und da stand er. Sein Grinsen strahlte eine Herzlichkeit aus, die sofort eine lockere Stimmung schuf - nicht gerade eine Selbstverständlichkeit in einer der geschäftigsten Metropole der Welt.


„Fotografiere mich ruhig, wenn du möchtest“, rief er zu mir herüber, mit einem Augenzwinkern und einer Bestimmtheit, die nur jemand haben konnte, der die ganze Welt gesehen und sich seinen Platz darin erobert hat."Google mich ruhig!", ergänzte er; vermutlich hatte er meine Skepsis bemerkt.Und so begann eine spontane Unterhaltung, die sich über Stunden hinzog und mir Einblicke in ein Leben gab, das sich wie ein Roman liest.


Roberto Monticello


Von der Karibik in die Stadt, die niemals Schläft - die klassische Geschichte in den "American Dream"


Roberto Monticello erzählte von seinen frühen Jahren. Geboren und aufgewachsen in der Karibik, inmitten von tropischen Stürmen und Geschichten von Seefahrern und Abenteurern, begann seine Reise nicht in den glänzenden Straßen New Yorks. Schon früh zog es ihn in die Welt der Kunst und des Films. Doch der Weg war nie einfach. Er sprach von Herausforderungen, die ihn prägten, von den Zeiten, als er um sein Überleben kämpfte und von den Menschen, die ihm halfen und die er wiederum inspirierte. Seine Stimme wurde weich, als er von den ersten Jahren in New York erzählte, wo er als junger, ambitionierter Künstler oft nur mit einem Dollar in der Tasche unterwegs war. Er schlief manchmal auf Parkbänken, immer mit einem Blick in die Zukunft, getragen von Träumen, die größer waren als seine momentane Not.


Er sprach über seine Arbeit als Filmemacher, wie ihn seine Geschichten auf der ganzen Welt bekannt machten, und wie er versuchte, den Menschen am Rande der Gesellschaft eine Stimme zu geben. Monticellos Filme waren kein bloßes Entertainment; sie waren Fenster in die Realität derjenigen, die oft übersehen werden. In seinen Geschichten spiegelten sich die Höhen und Tiefen seines eigenen Lebens wider. Es war nicht immer leicht, sich in dieser Welt einen Namen zu machen. Roberto sprach von Freunden, die zu Feinden wurden, von Projekten, die scheiterten, und von Momenten der Enttäuschung. Doch jedes Mal, wenn er fiel, stand er wieder auf.


„Ich habe immer gesagt, das Herz von New York sind nicht die Wolkenkratzer, sondern die Menschen“, sagte er. „Und dieses Viertel hat ein Herz, das in der Nacht laut schlägt und tagsüber im Takt der Sonne tanzt.“ Er erzählte von den berüchtigten Partynächten, von prominenten Gästen und den unbekannten Helden, die die wahre Seele des Viertels ausmachten. Es war klar, dass Roberto ein Erzähler war, ein Chronist einer Welt, die sich stetig wandelte. Er berichtete von den Clubs, die einst nur eine Handvoll Besucher hatten und später zu internationalen Attraktionen wurden. Namen wie Studio 54 kamen zur Sprache und wie sich die Szene seit den glorreichen Tagen des Disco-Fiebers verändert hatte.


Die Straßen des Meatpacking Districts in New York

Doch nicht alles drehte sich um Glanz und Glamour. Monticello sprach eindringlich von den Menschen, die in den Schatten lebten – den Künstlern, die für ihren Traum alles aufgaben, den Obdachlosen, die in den Winternächten des Viertels Schutz suchten. Er erzählte von seinen persönlichen Einsätzen, bei denen er warme Kleidung und Decken an diejenigen verteilte, die nichts hatten. Für ihn war das Meatpacking District ein Ort voller Kontraste, wo sich Luxus und Verzweiflung direkt gegenüberstanden und wo sich Geschichten fanden, die mehr erzählten als jede Hochglanzbroschüre. Seine Erlebnisse reichten von Filmsets in Europa bis zu Hilfsaktionen in den Straßen Manhattans. Geschichten von Hoffnung und Verlust, von Triumph und Niederlage. Und doch spürte man bei jedem seiner Worte, dass er seinen Weg gefunden hatte. Roberto Monticello war nicht nur der „Mayor of Meatpacking“, weil er viele Menschen kannte oder weil er in den Clubs und Gassen dieser Gegend zu Hause war. Er war es, weil er sich für andere einsetzte, weil er den Geist und die Seele des Viertels verkörperte.


Roberto Monticello hat in seinem bewegten Leben zahlreiche Länder bereist und viele dieser Reisen waren alles andere als einfach oder sicher. Er ist durch Lateinamerika, Europa, den Nahen Osten und Afrika gereist – immer auf der Suche nach Geschichten, die es zu erzählen gilt, und Menschen, denen er eine Stimme geben konnte. Seine Filmarbeiten und humanitären Einsätze führten ihn an Orte, an denen Konflikte und Unruhen an der Tagesordnung waren.


Besonders eindrucksvoll ist seine Arbeit in Krisengebieten, in denen Mut und Entschlossenheit keine leeren Worte sind. Roberto erzählte von Reisen nach Mittelamerika, wo er mitten in sozialen Unruhen und politischer Instabilität arbeitete. Er dokumentierte das Leben und die Kämpfe derjenigen, die unter schwierigen Bedingungen lebten. Seine Kamera war sowohl ein Werkzeug der Kunst als auch ein Schutzschild in Momenten der Gefahr. Ein Ereignis, das besonders hervorzuheben ist, fand in einem lateinamerikanischen Land statt, wo er aufgrund seiner Recherchen Ziel eines Angriffs wurde. In einer Szene, die aus einem Thriller stammen könnte, wurde Roberto sogar angeschossen – ein Moment, der ihn prägte, aber nicht davon abhielt, seine Mission fortzusetzen.

Sein Engagement brachte ihn auch in den Nahen Osten, wo er die Folgen von Kriegen und Flucht dokumentierte. Dort arbeitete er unter Bedingungen, die ständig Gefahr für Leib und Leben bedeuteten. Trotz der Risiken war Roberto stets entschlossen, die Geschichten der Menschen zu hören und zu verbreiten, um ein globales Bewusstsein für ihre Realität zu schaffen.


Doch das Leben von Roberto Monticello ist nicht nur von Gefahren geprägt, sondern auch von bemerkenswerten Begegnungen. Als eine zentrale Figur im Meatpacking District lernte er viele prominente Persönlichkeiten kennen, die seinen Weg kreuzten und zu seinen Freunden zählten. Namen wie Andy Warhol, Madonna und Bianca Jagger fallen immer wieder, wenn man von seinen Partys und Treffen spricht. Er arbeitete mit Berühmtheiten aus der Filmwelt und der Musikbranche zusammen und teilte mit ihnen nicht nur kreative Momente, sondern auch persönliche Geschichten.


Die Straßen des Meatpacking Districts in New York

Er erzählte von Abenden, an denen er mit weltberühmten Künstlern in Gespräche vertieft war, die bis in die frühen Morgenstunden andauerten, oder von Filmprojekten, bei denen er mit Hollywood-Größen zusammenarbeitete. Doch egal wie glamourös die Szenerie war, Roberto blieb seiner Rolle als Brückenbauer treu – zwischen den Glitzerwelten der Stars und den Straßen derjenigen, die sich oft ungesehen durch das Leben bewegten. Er berichtete von einer seiner größten Initiativen: der Schaffung eines Netzwerks zur Unterstützung von Künstlern ohne festen Wohnsitz. „Kunst gehört nicht nur in Galerien“, sagte er mit Leidenschaft. „Sie ist in jeder Ecke dieser Stadt, und jeder, der sie sehen will, muss nur die Augen öffnen.“ Diese Philosophie spiegelte sich in all seinen Projekten wider. Für Monticello war das Leben selbst ein Kunstwerk – roh, schön und unberechenbar.


Das Meatpacking District selbst, einst eine Gegend der Schlachthäuser und Fleischverarbeitungsbetriebe, hatte sich zu einem neuen Mekka für die Kulturszene entwickelt. Die Transformation begann in den 1980er- und 1990er-Jahren, als Kreative, Designer und Künstler das Viertel für sich entdeckten und es mit neuen Ideen und Energie füllten. Roberto war mittendrin. Sein Engagement, seine Arbeit als Filmemacher und Aktivist machten ihn schnell zu einer unverzichtbaren Figur. Er war nicht nur ein Künstler, sondern auch ein Fürsprecher für die Gemeinschaft. Er initiierte Programme für Obdachlose, organisierte Kulturveranstaltungen und stand für all jene ein, die oft keine Stimme hatten. Seine Stärke lag in seiner Fähigkeit, Menschen zu verbinden – Menschen, die sonst nie zusammengefunden hätten.


fokusfernweh unterwegs in New York City

Als wir uns verabschiedeten, hatte ich nicht nur eine Serie an Fotos von ihm, sondern auch das Gefühl, etwas Tieferes verstanden zu haben – die Geschichte eines Mannes, der trotz aller Widrigkeiten ein Leben voller Leidenschaft führte, und eines Viertels, das wie er selbst immer im Wandel ist und doch stets seine Essenz bewahrt. Das Meatpacking District und Roberto Monticello sind zwei Seiten derselben Medaille: bunt, ungeschliffen und voller Geschichten, die es zu erzählen gilt. Noch während ich mich entfernte, dachte ich an seine letzten Worte: „Wenn du verstehen willst, was es bedeutet, zu leben, dann musst du hören, was die Mauern dir erzählen.“


Solltet Ihr selber in Manhattan zwischen der 9th Avenue und der Gansevoort Street unterwegs sein, haltet doch ein Auge offen nach Roberto - sofern er Euch nicht als erstes entdeckt und anspricht: Ein kurzes Gespräch mit dieser Ikone des Meatpacking Districts lohnt sich auf alle Fälle und wird Euch wie auf keine andere Weise die Geschichte des Viertels näherbringen.



 

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Endre Lommatzsch

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