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Hey, ich bin Endre - der Inhaber von fokus fernweh. Ich hoffe, dass ich Euch inspirieren kann, neue Orte zu entdecken und die Welt zu bereisen! Ob Ihr erfahrene Globetrotter seid oder gerade erst mit dem Reisen begonnen habt - ich hoffe, Ihr findet hier die Motivation und die Informationen, die Ihr für Eure Unternehmungen braucht!

Moremi Wildreservat - der älteste Nationalpark in Botswana im Herzen des Okavangodeltas

Autorenbild: Endre LommatzschEndre Lommatzsch

Aktualisiert: 25. Nov. 2024

Das Moremi Wildreservat im Herzen des Okavango-Deltas gehört zu den artenreichsten Schutzgebieten Afrikas. Hier treffen Savannen, Wälder und Feuchtgebiete aufeinander und schaffen einen einzigartigen Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren. Ob Elefanten, Löwen, Leoparden oder unzählige Vogelarten – das Moremi Wildreservat bietet Euch die Möglichkeit, die beeindruckende Vielfalt des afrikanischen Tierreichs zu erleben. Diese wilde, unberührte Natur macht das Reservat zu einem unvergesslichen Ziel für jeden Safari-Liebhaber.


Inhaltsverzeichnis



afrikanischer Elefant im Moremi Reservat in Botswana

Die Geschichte des Moremi Wildreservats


Das Moremi Wildreservat hat eine faszinierende Entstehungsgeschichte, die eng mit dem Schutz der Tierwelt und der lokalen Bevölkerung verbunden ist. Es wurde 1963 gegründet und war das erste Reservat in Afrika, das von der einheimischen Bevölkerung initiiert wurde. Die Batswana, insbesondere das Batawana-Volk, erkannten schon früh, dass ihre wertvollen natürlichen Ressourcen und die Tierwelt durch Wilderei und Umweltzerstörung bedroht waren. Um die unberührte Natur und die beeindruckende Artenvielfalt zu bewahren, erklärten sie Teile des Okavango-Deltas zum Schutzgebiet.


Das Reservat erhielt seinen Namen zu Ehren von Chief Moremi III, einem bedeutenden Anführer der Batawana, der sich für den Erhalt der Natur in der Region einsetzte. Das Batawana-Volk verwaltet das Reservat bis heute, was es zu einem wichtigen Beispiel für gemeinschaftsbasierten Naturschutz in Afrika macht.


In den ersten Jahren nach seiner Gründung umfasste das Reservat nur etwa 3.000 Quadratkilometer, was bereits einen beträchtlichen Teil des nordöstlichen Okavango-Deltas ausmachte. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Gebiet mehrfach erweitert und heute erstreckt es sich über eine Fläche von rund 5.000 Quadratkilometern. Damit nimmt das Moremi Wildreservat etwa ein Drittel des gesamten Okavango-Deltas ein, eines der größten Binnenflussdeltas der Welt.


Eine der größten Bedrohungen für die Region war in den 1960er und 1970er Jahren die zunehmende Wilderei, insbesondere auf Elefanten und Nashörner. Zu dieser Zeit war die Zahl der Elefantenpopulationen in der Region rückläufig. Dank strenger Schutzmaßnahmen, die in den 1980er Jahren intensiviert wurden, ist es jedoch gelungen, die Elefantenpopulation wieder zu stabilisieren. Heute leben im Okavango-Delta und dem Moremi Wildreservat etwa 120.000 Elefanten, was die Region zu einem der wichtigsten Lebensräume für diese Tiere in Afrika macht.


In den 2000er Jahren wurde das gesamte Okavango-Delta, einschließlich des Moremi Wildreservats, durch die UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Dies war ein entscheidender Schritt, um den Schutz des Gebiets auf internationaler Ebene zu stärken. Die Ernennung unterstrich die ökologische Bedeutung des Deltas, das aufgrund seiner einzigartigen Wasserlandschaften und seiner enormen Artenvielfalt eine Schlüsselrolle im afrikanischen Ökosystem spielt.


Trotz dieser Erfolge steht das Moremi Wildreservat auch heute noch vor Herausforderungen. Der Klimawandel und der zunehmende Wasserverbrauch in den umliegenden Regionen gefährden das sensible Gleichgewicht des Okavango-Deltas. Dennoch bleibt das Reservat ein Vorreiter in Sachen Naturschutz und zieht jährlich Tausende von Besuchern an, die die unberührte Wildnis und die reiche Tierwelt erleben möchten.


Die Tierwelt im Moremi Wildreservat


Das Moremi Wildreservat ist für seine unglaubliche Artenvielfalt bekannt und gilt als eines der besten Safari-Ziele in Afrika. Hier treffen unterschiedliche Lebensräume aufeinander – von Sümpfen und Wasserkanälen über weite Savannen bis hin zu dichtem Wald. Diese Vielfalt an Ökosystemen ermöglicht das Vorkommen einer beeindruckenden Anzahl an Tieren, darunter zahlreiche bedrohte Arten. Das Reservat ist besonders berühmt für seine Populationen großer Säugetiere, darunter Afrikas „Big Five“: Elefanten, Büffel, Löwen, Leoparden und Nashörner. Während es in den 1970er Jahren einen drastischen Rückgang bei Elefanten und Nashörnern gab, beherbergt das Moremi Wildreservat heute eine der größten Elefantenpopulationen des Kontinents. Es wird geschätzt, dass etwa 120.000 Elefanten in und um das Okavango-Delta leben. Besonders beeindruckend ist es, diese riesigen Tiere in der Trockenzeit zu beobachten, wenn sie in großen Herden zu den Wasserquellen des Deltas ziehen.


Löwen sind ebenfalls weit verbreitet im Reservat. Die Löwenpopulation im Okavango-Delta zählt zu den stabilsten in ganz Afrika, was auf die reichen Beutetierbestände und den gut geschützten Lebensraum zurückzuführen ist. In den wasserreichen Gebieten von Moremi haben sich die Löwen an die Umgebung angepasst und sind bekannt dafür, dass sie gelegentlich im Wasser jagen, was in Afrika eine Seltenheit darstellt.

Leoparden, die für ihre Scheu und Einzelgängigkeit bekannt sind, haben im dichten Waldgebiet des Moremi einen idealen Rückzugsort gefunden. Dank des Schutzes und der geringen touristischen Entwicklung sind die Chancen, diese majestätischen Tiere zu beobachten, höher als in vielen anderen Reservaten Afrikas.


Leopard im Moremi Nationalpark in Botswana

Im Gegensatz dazu sind Nashörner seltener zu sehen. Zwar wurden seit den 2000er Jahren wieder Nashörner ins Moremi Wildreservat umgesiedelt, jedoch sind ihre Bestände aufgrund von Wilderei immer noch gering. Sowohl Spitz- als auch Breitmaulnashörner leben mittlerweile wieder im Reservat, wenn auch in kleineren Zahlen. Insgesamt gibt es heute etwa 100 Nashörner im gesamten Okavango-Delta.


Neben den „Big Five“ gibt es im Moremi eine Vielzahl weiterer Säugetiere, die das Gebiet zu einem so einzigartigen Safari-Erlebnis machen. Zu den häufig gesichteten Tieren zählen Giraffen, Zebras, Antilopen und Impalas. Die verschiedenen Wasserläufe und Sümpfe bieten zudem Lebensraum für Flusspferde und Krokodile. Flusspferde sind in den Kanälen und Lagunen besonders zahlreich und oft in Gruppen von 10 bis 20 Tieren zu sehen.


Eine weitere bemerkenswerte Tierart im Moremi sind die Afrikanischen Wildhunde. Das Moremi Wildreservat gehört zu den wenigen Orten in Afrika, an denen diese bedrohte Tierart noch regelmäßig gesichtet wird. Die Bestände der Afrikanischen Wildhunde in Botswana machen etwa ein Drittel der weltweiten Population aus, was das Reservat zu einem wichtigen Schutzgebiet für diese hochsozialen Tiere macht.


Das Moremi Wildreservat ist auch ein Paradies für Vogelbeobachter. Über 500 verschiedene Vogelarten wurden in der Region registriert. Besonders in den wasserreichen Gebieten findet Ihr eine reiche Vielfalt an Wasservögeln. Zu den häufig gesichteten Arten gehören Pelikane, Störche, Reiher und zahlreiche Entenarten. Im Winter und während der Regenzeit kommen zudem zahlreiche Zugvögel hinzu, was das Moremi Wildreservat zu einem wichtigen Knotenpunkt für Vogelmigrationen macht. Besonders erwähnenswert sind die Fischadler, die in großer Zahl entlang der Wasserläufe zu finden sind. Ihr lautes Rufen und ihre spektakulären Jagdmanöver sind ein typischer Anblick in den Feuchtgebieten des Reservats. Auch der seltene Fischuhu ist hier heimisch und wird von Vogelbeobachtern oft gezielt gesucht.


Landschaftliche Besonderheiten des Nationalparks


Das Moremi Wildreservat deckt den östlichen Teil des Okavango-Deltas ab, einem der einzigartigsten und beeindruckendsten Ökosysteme der Welt. Das Okavango-Delta ist ein riesiges Binnenflussdelta und wurde 2014 als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt. Es erstreckt sich über eine Fläche von etwa 15.000 Quadratkilometern, wobei das Moremi Wildreservat rund ein Drittel davon einnimmt.


Das Okavango-Delta entsteht durch den Okavango-Fluss, der aus den angolanischen Hochländern entspringt. Im Gegensatz zu den meisten Flüssen mündet der Okavango jedoch nicht ins Meer, sondern versickert im trockenen Boden der Kalahari-Wüste. Jährlich fließen etwa 11 Milliarden Kubikmeter Wasser in das Delta, wodurch eine riesige, fruchtbare Feuchtlandschaft entsteht. Diese Fluten erreichen ihren Höhepunkt während der Trockenzeit, meist zwischen Mai und August. Dies führt zu einem außergewöhnlichen Phänomen: Während der Trockenzeit, wenn der Rest Botswanas austrocknet, füllt sich das Okavango-Delta mit Wasser und wird zu einer Oase für Tiere und Pflanzen. Die Wasserstände im Delta variieren je nach Jahreszeit und dieser Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeit prägt die Landschaft und Tierwelt entscheidend.


das Okavangodelta in Botswana

Das Okavango-Delta lässt sich grob in drei geografische Zonen unterteilen, die auch im Moremi Wildreservat sichtbar sind:


  1. Die permanenten Feuchtgebiete: Diese Gebiete sind das ganze Jahr über mit Wasser bedeckt. Hier finden sich weitläufige Lagunen, tiefe Kanäle und sumpfige Marschlandschaften. Diese Region beherbergt eine Vielzahl von Wasserlebewesen wie Fische, Flusspferde und Krokodile sowie unzählige Wasservögel.


  1. Die saisonalen Feuchtgebiete: Diese Gebiete werden nur während der Flutperiode überschwemmt. Hier wachsen Schilf und Papyrus, und die weiten Überschwemmungsebenen sind in der Trockenzeit Weidegründe für viele Tiere. Elefanten, Büffel und Zebras ziehen in diesen Regionen während der Flutzeit auf der Suche nach frischem Gras umher.


  1. Die Trockenlandschaften: Diese bestehen aus kleinen Inseln und erhöhten Flächen, die nie von den Fluten erreicht werden. Sie bieten Lebensraum für größere Bäume und Sträucher und dienen als Rückzugsorte für Tiere, wenn die Wasserstände steigen. Baobab-Bäume, Mopane- und Akazienwälder prägen diese trockeneren Teile des Deltas.


Die einzigartigen Wasserlandschaften des Okavango-Deltas ermöglichen das Wachstum einer vielfältigen Pflanzenwelt, die sich in den verschiedenen Zonen stark unterscheidet. In den permanenten Feuchtgebieten dominiert Schilf und Papyrus, während die saisonalen Überschwemmungsgebiete von Gräsern und anderen wasserliebenden Pflanzen bedeckt sind. In den trockeneren Regionen wachsen Mopane-Bäume und Akazienwälder, die vielen Tieren als Nahrung und Unterschlupf dienen. Diese abwechslungsreiche Vegetation bietet Lebensraum für eine enorme Artenvielfalt. Die Flüsse und Lagunen sind reich an Fischen, darunter der berühmte Tigerfisch. Flusspferde und Krokodile tummeln sich in den tiefen Kanälen, während Elefanten oft beim Überqueren von Flüssen zu beobachten sind. An den Wasserstellen sammeln sich Herden von Antilopen, Zebras und Büffeln, die das frische Gras der saisonalen Feuchtgebiete nutzen.


Der größte landschaftliche Unterschied, den Ihr im Moremi Wildreservat erleben werdet, ist der Kontrast zwischen den wasserreichen und trockenen Gebieten. Während einige Teile des Reservats das ganze Jahr über unter Wasser stehen, wechseln andere Gebiete zwischen trockenen, sandigen Flächen und üppigen, grünen Weiden. Diese saisonale Veränderung ist entscheidend für die Wanderbewegungen der Tiere, da viele Arten der Trockenheit entkommen und die Wasserquellen des Deltas aufsuchen.


Eine der faszinierendsten landschaftlichen Merkmale des Okavango-Deltas ist die Entstehung von tausenden kleinen Inseln und Kanälen, die das Delta wie ein Labyrinth erscheinen lassen. Das Wasser fließt langsam und teilt sich in immer kleinere Arme, die das Delta in ein komplexes Netzwerk aus Wasserwegen verwandeln. Dieses Labyrinth aus Wasser und Land macht es nicht nur zu einem besonderen Ort für Tierbeobachtungen, sondern auch für abenteuerliche Safaris per Boot oder Mokoro, den traditionellen Einbaumkanus.


Safari-Erlebnisse: Was Euch erwartet


Das Moremi Wildreservat bietet einige der eindrucksvollsten Safari-Erlebnisse, die Ihr in Afrika finden könnt. Dank der einzigartigen Lage im Okavango-Delta und der vielfältigen Landschaften gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Tierwelt und die Natur auf ganz unterschiedliche Weise zu erleben. Ob auf dem Land, auf dem Wasser oder sogar aus der Luft – jede Safari im Moremi ist ein Abenteuer.


Die klassische Art, das Moremi Wildreservat zu erkunden, ist eine Pirschfahrt im offenen Geländewagen. Viele Safari-Camps und Lodges bieten tägliche Fahrten an, die frühmorgens und am späten Nachmittag stattfinden – die besten Zeiten, um Tiere zu beobachten, da viele Tiere zu diesen Zeiten am aktivsten sind.

Während einer Pirschfahrt habt Ihr die Möglichkeit, eine Vielzahl an Tieren aus nächster Nähe zu sehen.


Besonders beeindruckend sind die großen Elefantenherden, die durch das Reservat ziehen. Auch Raubkatzen wie Löwen und Leoparden lassen sich oft während der Fahrt entdecken, wobei Leoparden eher in den bewaldeten Gebieten anzutreffen sind. Euer Guide wird euch dabei nicht nur die Tiere zeigen, sondern auch wertvolle Informationen über deren Verhalten, Lebensräume und das Ökosystem des Moremi Wildreservats vermitteln.


Ein besonderes Highlight ist es, wenn Ihr während der Safari auf eine der seltenen Afrikanischen Wildhunde trefft. Diese Tiere sind in den letzten Jahrzehnten stark bedroht, aber im Moremi Wildreservat haben sie sich relativ gut gehalten. In der Trockenzeit, wenn die Tiere auf Nahrungssuche in Richtung des Deltas wandern, stehen die Chancen besonders gut, eine Jagd dieser faszinierenden Rudeltiere zu beobachten.


afrikanischer Wildhund in Botswana

Dank der vielen Wasserläufe und Lagunen im Okavango-Delta bieten sich auch Bootsafaris an. Ihr könnt die Landschaft und Tierwelt aus einer völlig neuen Perspektive erleben, wenn Ihr auf einem motorisierten Boot oder einem traditionellen Mokoro (Einbaumkanu) die ruhigen Wasserstraßen entlanggleitet. Besonders in den Morgen- und Abendstunden, wenn die Sonne tief steht und das Wasser in goldenes Licht taucht, sind Bootsafaris ein lohnenswertes Erlebnis.


Während einer Mokoro-Tour werdet Ihr von einem erfahrenen Guide durch die engen Kanäle des Deltas gesteuert, vorbei an Schilf, Seerosen und Papyrus. Die Touren sind besonders ruhig und ermöglichen es Euch, die Tierwelt ungestört zu beobachten. Flusspferde, Krokodile und unzählige Vogelarten sind häufige Begleiter auf diesen Fahrten, während Ihr nur wenige Zentimeter von der Wasseroberfläche entfernt seid. Für viele Besucher (inklusive mir) ist eine Mokoro-Tour der Höhepunkt ihrer Reise ins Okavango-Delta.


Eine weitere spannende Möglichkeit, das Moremi Wildreservat zu erkunden, ist eine geführte Buschwanderung. Diese Wanderungen werden von erfahrenen Rangern geleitet, die Euch sicher durch das Reservat führen und dabei die Gelegenheit bieten, die Natur aus nächster Nähe zu erleben. Ohne die Geräusche eines Fahrzeugs habt Ihr die Chance, die feinen Details des Buschs wahrzunehmen – von den Geräuschen der Vögel bis hin zu den Spuren, die Tiere auf dem Boden hinterlassen.


Buschwanderungen sind ideal, um kleinere Tiere und Insekten zu entdecken, die während einer Fahrt im Geländewagen leicht übersehen werden. Euer Guide wird Euch auch die Pflanzen und ihre Bedeutung im Ökosystem erklären sowie auf Spuren und Zeichen der Tierwelt hinweisen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. Obwohl Begegnungen mit großen Tieren bei Buschwanderungen eher selten sind (und aus Sicherheitsgründen auch eher nicht gewollt), sind sie ein schönes Erlebnis, das Euch die wilde Natur des Moremi Wildreservats auf eine ganz andere Weise näherbringt.


Für diejenigen unter Euch , die das Moremi Wildreservat und das Okavango-Delta aus einer anderen Perspektive erleben möchten, bietet eine Flugsafari einen atemberaubenden Überblick. Aus der Luft könnt Ihr die gewaltige Ausdehnung des Deltas in seiner ganzen Pracht überblicken. Die Wasserkanäle, die sich wie Adern durch das Land ziehen, und die verstreuten Inseln bilden ein beeindruckendes Muster, das sich am Boden nur schwer erahnen lässt. Zum Thema Flugsafaris habe ich auch in meinem Blogbeitrag "Das Tor zum Okavangodelta - Maun in Botswana" etwas geschrieben.


Helikoptersafari in Botswana

Beste Reisezeit für Eure Safari

Das Klima im Moremi Wildreservat und dem gesamten Okavango-Delta ist typisch für das südliche Afrika, geprägt von einem Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten. Wann die beste Reisezeit für Euren Besuch ist, hängt davon ab, welche Art von Safari-Erlebnis Ihr sucht und welche Tiere Ihr am liebsten beobachten möchtet. Das Jahr lässt sich grob in zwei Hauptzeiten einteilen: die Trockenzeit und die Regenzeit.


Trockenzeit (Mai bis Oktober):

  • Die Trockenzeit ist die beste Zeit, um das Moremi Wildreservat zu besuchen, insbesondere zwischen Juni und September. In dieser Zeit sind die Temperaturen angenehm mild, und die Wasserstände im Okavango-Delta erreichen ihren Höchststand.

  • Da in dieser Phase des Jahres das Wasser langsam in die Sumpfgebiete des Okavango-Deltas fließt, versammeln sich viele Tiere an den verbleibenden Wasserstellen. Dies macht es besonders leicht, große Säugetierherden, darunter Elefanten, Büffel und Zebras, zu beobachten. Auch Raubtiere wie Löwen und Leoparden sind während dieser Zeit am aktivsten, da die Verfügbarkeit von Beutetieren in der Nähe der Wasserquellen besonders hoch ist.

  • In den Monaten Juli und August fallen die Nachttemperaturen teilweise bis auf 5 °C oder darunter, während die Tagestemperaturen bei angenehmen 20 bis 27 °C liegen. Ab September steigen die Tagestemperaturen stetig an, oft auf über 30 °C.


Regenzeit (November bis April):

  • Die Regenzeit beginnt im November und erreicht ihren Höhepunkt im Januar und Februar. Während dieser Monate kommen regelmäßig, meist am Nachmittag oder Abend, Gewitter auf, die heftige Regenschauer mit sich bringen.

  • Trotz der Regenfälle ist diese Jahreszeit für ihre üppige Vegetation und die Geburt vieler Jungtiere bekannt. Die Landschaft erstrahlt in einem satten Grün, und es gibt viele Gelegenheiten, neugeborene Antilopen, Zebras und andere Säugetiere zu beobachten.

  • Gleichzeitig beginnt die Vogelwanderung. Zahlreiche Zugvögel kommen in das Moremi Wildreservat und das Okavango-Delta, was diese Zeit zu einem Paradies für Vogelbeobachter macht. Im Delta gibt es dann eine enorme Artenvielfalt an Wasservögeln, darunter Reiher, Störche, Pelikane und Kormorane.

  • Während der Regenzeit kann die Hitze intensiv werden, mit Tageshöchsttemperaturen, die oft über 35 °C steigen. Die Luftfeuchtigkeit ist in dieser Zeit höher, was für einige Reisende anstrengend sein kann. Nachts kühlt es jedoch kaum ab, und die Temperaturen liegen oft noch bei etwa 20 °C.


Je nach Safari-Erlebnis, das Ihr sucht, eignen sich verschiedene Zeiten des Jahres:


  • Tierbeobachtungen: Für spektakuläre Tierbeobachtungen ist die Trockenzeit von Juni bis September ideal. In dieser Zeit zieht das Wasser der Deltas Tiere aus der gesamten Region an. Da die Vegetation spärlicher ist, ist es auch einfacher, Tiere zu sehen, die sich während der Regenzeit in dichten Wäldern und hohem Gras verstecken könnten.


  • Vogelbeobachtungen: Die Regenzeit von November bis März ist die beste Zeit für Vogelbeobachtungen. Viele Zugvögel kommen in das Delta, und die Feuchtgebiete wimmeln von Leben. Die fruchtbare Umgebung und das reiche Nahrungsangebot ziehen eine Vielzahl von Wasservögeln und anderen Arten an.


  • Wassersafaris und Mokoro-Fahrten: Für Bootsafaris und Mokoro-Touren ist die Trockenzeit, wenn die Fluten ihren Höhepunkt erreicht haben, die beste Zeit. Besonders von Juni bis September sind die Wasserkanäle und Lagunen voll und bieten optimale Bedingungen für Erkundungstouren auf dem Wasser.


  • Flugsafaris: Flugsafaris bieten zu jeder Jahreszeit atemberaubende Ausblicke auf das Okavango-Delta. Besonders beeindruckend ist der Anblick während der Trockenzeit, wenn das Wasser das Delta in ein riesiges Mosaik aus Wasserwegen und Inseln verwandelt.


Elefanten im Moremi Wildreservat in Botswana

Sicherheit und Tipps für Eure Planung


Eine Safari in einem abgelegenen Wildreservat wie Moremi auch einige spezielle Vorbereitungen, um sicherzustellen, dass Euer Aufenthalt sicher und komfortabel verläuft. Hier sind die wichtigsten Sicherheitstipps und Hinweise für Eure Planung, die ich Euch nahelegen möchte:


  • Bleibt immer im Fahrzeug: Während einer Pirschfahrt solltet Ihr niemals ohne ausdrückliche Anweisung des Guides aus dem Fahrzeug aussteigen. Selbst Tiere, die harmlos wirken, können unvorhersehbar reagieren, wenn sie sich bedroht fühlen.


  • Haltet immer Abstand: Es kann verlockend sein, sich an ein Tier heranzuschleichen, um ein besseres Foto zu machen, aber es ist wichtig, immer genügend Abstand zu wahren. Elefanten und Büffel sind besonders dafür bekannt, aggressiv zu werden, wenn sie sich bedrängt fühlen.


  • Kein Füttern der Tiere: Unter keinen Umständen sollte man versuchen, Wildtiere zu füttern. Dies ist nicht nur gefährlich, sondern kann auch das natürliche Verhalten der Tiere verändern.


  • Nachts besonders vorsichtig sein: Wenn Ihr in einem Zeltcamp übernachtet, achtet darauf, nachts immer eine Taschenlampe griffbereit zu haben und niemals alleine durch das Camp zu laufen. Viele Tiere, darunter Raubtiere wie Löwen und Hyänen, sind nachts besonders aktiv.

  • Geführte Wanderungen nur mit erfahrenem Guide: Wenn Ihr an einer Buschwanderung teilnehmt, stellt sicher, dass Ihr immer einem erfahrenen und bewaffneten Guide folgt. Diese Ranger kennen die Verhaltensweisen der Tiere und wissen, wie man potenziell gefährliche Situationen vermeidet.


  • Malariaprophylaxe: Das Moremi Wildreservat befindet sich in einer Malariagegend, insbesondere während der Regenzeit (November bis April). Es wird dringend empfohlen, eine Malariaprophylaxe einzunehmen und Mückenschutzmittel zu verwenden. Tragt in den Abendstunden langärmelige Kleidung und verwendet Moskitonetze.


  • Impfungen: Vor einer Reise nach Botswana solltet Ihr sicherstellen, dass Eure Standardimpfungen (wie Tetanus und Hepatitis) auf dem aktuellen Stand sind. Konsultiert Euren Arzt rechtzeitig vor der Reise, um zu prüfen, ob zusätzliche Impfungen erforderlich sind.


  • Notfallmedizin: Da das Wildreservat weit von größeren Städten entfernt ist, solltet Ihr eine gut ausgestattete Reiseapotheke mitbringen. Diese sollte unter anderem Mittel gegen Magen-Darm-Probleme, Schmerzmittel, Insektenschutzmittel und Verbandszeug enthalten. Wenn Ihr spezielle Medikamente benötigt, stellt sicher, dass Ihr ausreichend Vorrat für die gesamte Reise dabei habt.


  • Reiseversicherung: Eine umfassende Reiseversicherung, die auch medizinische Notfälle und Rücktransporte abdeckt, ist bei einer Safari in einer abgelegenen Region wie dem Moremi Wildreservat unerlässlich. Vergewissert Euch, dass die Versicherung auch abenteuerliche Aktivitäten wie Safaris oder Buschwanderungen abdeckt.


  • Selbstfahrer oder geführte Tour?: Wenn Ihr das Moremi Wildreservat auf eigene Faust erkunden wollt, benötigt Ihr ein geländegängiges Fahrzeug (4x4), da die Straßen oft unbefestigt und je nach Jahreszeit schwer passierbar sind. Alternativ bieten viele Camps geführte Touren an, bei denen Ihr Euch um nichts kümmern müsst und von erfahrenen Guides geführt werdet.


  • Straßenverhältnisse und Anfahrt: Die Straßen im Reservat sind unbefestigt, und während der Regenzeit können sie schwierig oder unpassierbar werden. Daher solltet Ihr die Wettervorhersage im Blick haben und gegebenenfalls zusätzliche Zeit für die Anreise einplanen.


  • Wasser und Verpflegung: In abgelegenen Regionen wie dem Moremi Wildreservat solltet Ihr immer ausreichend Trinkwasser dabeihaben. Auch wenn viele Camps Verpflegung anbieten, ist es sinnvoll, immer etwas Proviant und Snacks mitzunehmen, besonders auf längeren Fahrt


Fazit - die artenreichste Safari im südlichen Afrika


Zum Abschluss meiner Reise ins Moremi Wildreservat kann ich nur sagen, dass dieser Ort in Botswana ein wahres Naturparadies ist. Besonders beeindruckt hat mich die abwechslungsreiche Landschaft, die durch das Okavango-Delta geprägt ist. Die endlosen Wasserwege, die sich durch das Reservat schlängeln, schaffen ein einzigartiges Mosaik aus Sümpfen, Inseln und Lagunen. Jede Ecke des Deltas bietet ein neues, faszinierendes Bild – mal ein dichtes Schilfmeer, mal offenes Wasser mit spiegelnden Oberflächen.


Safari im Okavangodelta in Botswana

Die Tierbeobachtungen hier sind ebenfalls unvergleichlich. Für mich waren die vielen Nilpferde, die sich in den Kanälen des Deltas tummeln, ein Highlight. Diese mächtigen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen, war ein Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde. Auch die Vielfalt an Vogelarten hat mich beeindruckt – von majestätischen Fischadlern bis hin zu farbenprächtigen Reihern und Störchen. Jeder Tag brachte neue, spektakuläre Begegnungen mit der Tierwelt.


Ein weiteres Highlight waren die wunderschönen Camps, die direkt am Okavango liegen. Die Nähe zur Natur ist hier wirklich einmalig – wenn man nachts den Geräuschen der Wildnis lauscht oder morgens vom Gezwitscher der Vögel geweckt wird, fühlt man sich vollkommen mit der Umgebung verbunden. Diese Camps bieten nicht nur Komfort, sondern auch eine unglaubliche Kulisse, die den Aufenthalt unvergesslich macht.

Besonders empfehlen kann ich eine Flugsafari von Maun aus. Der Blick aus der Vogelperspektive auf das Okavango-Delta, besonders bei Sonnenuntergang, ist atemberaubend. Die goldenen Strahlen, die über die endlosen Wasserflächen und kleinen Inseln tanzen, machen dieses Erlebnis zu einem magischen Abschluss eines jeden Safari-Tages.


Flug über das Okavangodelta in Botswana von Maun aus

Insgesamt war das Moremi Wildreservat für mich eine perfekte Mischung aus wilder Natur, faszinierenden Tierbeobachtungen und beeindruckenden Landschaften. Wenn Ihr Botswana besucht, sollte dieses Reservat definitiv auf Eurer Liste stehen.


YouTube: Afrika - 5.000km durch Namibia, Botswana und Simbabwe


In meinem YouTube-Video "5.000 km durch Namibia, Botswana und Simbabwe" nehme ich Euch mit auf eine Reise durch die beeindruckenden Landschaften dieser drei Länder. Ihr seht verschiedene Nationalparks und die Tierwelt der Region. In dem Video sehr Iht auch die Safari mit dem Einbaumkanu durch die Gewässer des Okavangodelta sowie die Fototour mit dem Helikopter bei Sonnenuntergang von Maun aus. Viel Spaß!



 

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Endre Lommatzsch

Hey, ich bin Endre - der Inhaber von fokus fernweh. Ich hoffe, dass ich Euch inspirieren kann, neue Orte zu entdecken und die Welt zu bereisen! Ob Ihr erfahrene Globetrotter seid oder gerade erst mit dem Reisen begonnen habt - ich hoffe, Ihr findet hier die Motivation und die Informationen, die Ihr für Eure Unternehmungen braucht! 


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2 Comments

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Guest
Oct 27, 2024
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Wir waren 2022 in Botswana! Der Moremi-Park war wirklich eines der Highlights!

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Endre Lommatzsch
Endre Lommatzsch
Oct 27, 2024
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Dem kann ich wirklich nur zustimmen! 😄

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