Im Westen der wunderschönen Insel Sardinien, eingebettet zwischen den malerischen Klippen und dem azurblauen Mittelmeer, liegt ein interessanter Ort von historischer Bedeutung: Porto Flavia. Dieser in die Küstenklippen gebaute Hafen ist nicht nur ein Erbe des Bergbaus und Ingenieurwesens auf Sardinien, sondern auch ein beliebter Fotospot.
Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte von Porto Flavia
Porto Flavia, ein beeindruckendes Beispiel für die Symbiose von Natur und Technik und wurde in den 1920er Jahren an der Westküste Sardiniens errichtet. Dieser einzigartige Hafen wurde geschaffen, um den Transport von Mineralien aus den umliegenden Bergwerken zu erleichtern und war ein wichtiges Bauwerk für die Bergbauindustrie auf Sardinien. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte Sardinien einen Boom in der Bergbauindustrie. Die reichen Vorkommen an Blei und Zink in den umliegenden Hügeln lockten Bergleute und Investoren aus ganz Europa an. Um die abgebauten Mineralien effizient zu verschiffen, wurde die Idee eines Hafens in unmittelbarer Nähe der Minen geboren. Doch die geografischen Herausforderungen der steilen Klippen an der Westküste erforderten eine innovative Lösung.
Unter der Leitung des Ingenieurs Cesare Vecelli begannen im Jahr 1922 die Bauarbeiten für das ehrgeizige Projekt. Der Ort wurde so ausgewählt, dass eine direkte Verbindung zwischen dem Bergwerk und den Schiffen vorhanden war und der Hafen gleichzeitig vor den Gefahren des Meeres geschützt war.
Porto Flavia wurde buchstäblich in die Klippen geschnitten und erstreckt sich über mehrere Ebenen. Der "Bocca Tonda", ein runder Tunnel, diente als Verbindung zwischen den höher gelegenen Bergwerken und den tieferen Plattformen des Hafens. Dieser Tunnel ermöglichte den direkten Transport der Mineralien, ohne dass sie an der Oberfläche umständlich bewegt werden mussten.
Ein zentrales Element von Porto Flavia war der spektakuläre Aufzug, der entlang der Felswände installiert wurde. Dieser Aufzug, auch als "Lavadori" bekannt, war eine technologische Sensation der damaligen Zeit. Er ermöglichte einen schnellen und effizienten Transport der abgebauten Materialien von den höheren Ebenen hinunter zum Meer. Die gesamte Anlage wurde so konzipiert, dass sie den Bedürfnissen des Bergbaus in der Region gerecht wurde und einen effizienten Transport ermöglichte.
In den Jahren nach seiner Fertigstellung erlebte Porto Flavia seine Glanzzeiten als ein Zentrum für den Versand von Mineralien. Doch wie viele industrielle Einrichtungen sah auch Porto Flavia im Laufe der Jahre Veränderungen und Herausforderungen. Mit dem Niedergang der Bergbauindustrie auf Sardinien verlor der Hafen seine ursprüngliche Funktion und wird seitdem nicht mehr industriell genutzt.

Der Bergbau um Porto Flavia
Die Mine, die mit Porto Flavia verbunden ist, war essentiell für die Bedeutung des Hafens. Die Bergbauaktivitäten rund um Porto Flavia konzentrierten sich hauptsächlich auf die Förderung von Blei und Zink, wertvollen Mineralien, die in den Hügeln der westlichen Küste Sardiniens reichlich vorhanden waren.
Die Bergwerke in der Umgebung von Porto Flavia waren integraler Bestandteil des Bergbaus auf Sardinien. Die Minen wurden in die Hügel und Berge geschnitten, um die begehrten Mineralien abzubauen. Die Bergleute arbeiteten oft unter extremem Bedingungen, um das Erz aus der Erde zu befördern.
Während der Blütezeit des Bergbaus auf Sardinien, vor allem in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, war die Region ein bedeutendes Zentrum für die Förderung von Blei und Zink. Die Erze wurden über Porto Flavia verschifft und fanden Verwendung in verschiedenen Industrien, von der Metallverarbeitung bis zur Herstellung von Munition. Die Bergbauaktivitäten brachten nicht nur wirtschaftlichen Aufschwung, sondern auch einen kulturellen Austausch in die Region. Arbeiter aus verschiedenen Teilen Europas kamen nach Sardinien, was zu einer vielfältigen Gesellschaft führte, die die lokale Kultur beeinflusste.

Anreise und Fotospots
Die Aussicht von Porto Flavia ist atemberaubend – das tiefblaue Wasser des Mittelmeers, die schroffen Klippen und die Überreste der Bergwerke in der Ferne. Dieser Ort ist nicht nur für Technikbegeisterte und Geschichtsliebhaber von Interesse, sondern auch für Fotografen ein begehrtes Motiv.
Der Hafen zeigt allerdings Richtung Westen auf das offene Meer hinaus und die Klippen ragen steil aus dem Meer empor, so dass man nicht zu Fuß vor den Hafen gelangen kann, um ein Foto zu machen. Es gibt also nur zwei Möglichkeiten, um ein Foto von der Hafenfront zu machen: Entweder Ihr nehmt Euch ein Boot und fahrt ein Stück auf das offene Meer hinaus oder Ihr benutzt eine Drohne. Letzteres wird Euch definitiv die schöneren Bilder bescheren, ist allerdings auch mit ein paar Hürden verbunden.

Zum Zeitpunkt meiner Reise war die Gegend um Porto Flavia zu einer Flugverbotszone erklärt worden. Ich musste mir also vor dem Flug die entsprechenden Genehmigungen einholen. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass der Drohnenflug heute dort uneingeschränkt möglich ist, aber ich kann mir vorstellen, dass es nach wie vor mit Auflagen verbunden ist, da Porto Flavia ein beliebtes Motiv ist und der (räumliche) Korridor um Fotos machen zu können doch sehr eng ist. Im Zweifel erkundigt Euch bitte im Vorfeld um notwendige Genehmigungen.
Des weiteren liegt Porto Flavia abgewandt von Eurem Startpunkt und wird teilweise durch die hohen Felsen der Küstenlinie verdeckt. Das bedeutet, dass Ihr einerseits ziemlich früh die Sichtverbindung verliert und zum anderen auch die Gefahr besteht, dass Eure Drohne das Signal verliert. Ich würde Euch daher empfehlen mit der Drohne zwischen Porto Flavia und dem großen Felsen im offenen Meer zu bleiben. Wenn Ihr weiter nordwärts fliegt, werdet Ihr wahrscheinlich das Signal verlieren. Je nachdem welche Drohne Ihr verwendet, könnte diese dann im Rahmen der "Return Home"-Funktion mit den Klippen kollidieren (oder Ihr programmiert eine entsprechende Höhe für die automatisierte Rückkehr ein).
Porto Flavia findet Ihr einige Kilometer südlich der Stadt Masua an der Westküste Sardiniens. Den Zugang zum Hafen und der Mine erreicht Ihr per Auto oder zu Fuß. Wenn Ihr mit dem Auto unterwegs seid, könnt Ihr Euer Auto auf dem großen Parkplatz des Strandes "Spaggia di Masua" abstellen und die letzten Meter zu Fuß gehen.

Das Bergwerk und den Hafen könnt Ihr von innen nur mit einer Führung besichtigen. Der Eintritt kostet 8 Euro pro Person (Stand 2022). Es gibt auf der Website des Tourismusbüros leider keine Informationen über die Öffnungszeiten und wann die Führungen stattfinden. Ihr Könnt Euch aber vor Eurem besuch entweder per Telefon unter +39 08 81 27 45 07 oder per Mail an infoturistiche@comune.iglesias.ca.it durchfragen.
YouTube: Porto Flavia aus der Luft in 4K
Falls Ihr einen Drohneflug nicht riskieren wollt, könnt Ihr Euch Porto Flavia und das türkisfarbene Wasser an der Küste auch in meinem dazugehörigen YouTube-Video in 4k anschauen:
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