Alghero, die charmante Küstenstadt im Nordwesten Sardiniens, ist mehr als nur hübsch. Hier treffen italienische Lebensfreude und spanische Traditionen aufeinander – eine Mischung, die Ihr so schnell nicht wieder vergesst. Warum man hier katalanisch spricht, was die Altstadt so besonders macht und warum Ihr unbedingt Meeresfrüchte probieren solltet, erfahrt Ihr hier. Und ja, Strände gibt’s natürlich auch.
Inhaltsverzeichnis

Ein Hauch von Spanien: Die Geschichte Algheros
Alghero ist ein bisschen wie Sardiniens rebellisches Kind – mit einem starken spanischen Einschlag. Die Stadt wird nicht ohne Grund auch „Barceloneta“, also „kleines Barcelona“, genannt. Ihre Ursprünge gehen weit zurück, doch ihren heutigen Charakter verdankt Alghero vor allem der Zeit der spanischen Herrschaft, die im Mittelalter begann.

Im 14. Jahrhundert wurde Sardinien von der spanischen Krone, genauer gesagt von der Krone von Aragonien, übernommen. Die Aragonier vertrieben viele der ursprünglichen Einwohner Algheros und siedelten katalanische Familien an. Dieses Erbe ist bis heute spürbar: In der Altstadt, in den Straßennamen und sogar in der Sprache. Alghero gehört zu den wenigen Orten außerhalb Spaniens, wo noch ein Dialekt des Katalanischen gesprochen wird. Offiziell wird er als „Algherese“ bezeichnet und gilt als eigenständige Variante.
Doch es war nicht nur das Katalanische, das die Stadt geprägt hat. Die Architektur trägt ebenfalls eine unverkennbare spanische Handschrift. Die gotisch-katalanischen Gebäude, die prachtvollen Kirchen und die Festungsmauern, die die Altstadt umgeben, sind ein Zeugnis dieser Ära. Besonders beeindruckend ist die Kathedrale Santa Maria, deren Glockenturm im typischen katalanischen Stil gestaltet ist.
Alghero blieb auch nach dem Ende der spanischen Herrschaft ein kulturelles Mosaik. Es kamen italienische Einflüsse hinzu, vor allem aus der Toskana und Genua. Diese Mischung spiegelt sich in der Küche, der Architektur und den Traditionen wider.
Heute ist Alghero stolz auf sein spanisches Erbe und bewahrt es bewusst. Es gibt Festivals, bei denen katalanische Traditionen gefeiert werden, und die Stadt bemüht sich, die Sprache Algherese zu fördern. Wenn Ihr durch die Straßen schlendert, werdet Ihr immer wieder auf Details stoßen, die Euch daran erinnern, dass Sardinien nicht nur italienisch ist.
Die Altstadt: Kopfsteinpflaster, Kirchen und katalanisches Flair
Wenn Ihr durch die Altstadt von Alghero spaziert, fühlt es sich ein bisschen an, als wärt Ihr in einer anderen Zeit gelandet. Die schmalen, verwinkelten Gassen sind gepflastert mit unebenen Steinen, die so alt sind, dass sie Geschichten von Jahrhunderten erzählen könnten. Die Häuser sind dicht an dicht gebaut, ihre Fensterläden in bunten Farben gestrichen, und an vielen Ecken hängen Wäscheleinen mit flatternder Kleidung – typisch mediterran und unheimlich charmant.

Die Stadtmauer, die Algheros Altstadt umgibt, erzählt ebenfalls ihre eigene Geschichte. Sie wurde von den Genuesen begonnen und später von den Aragoniern ausgebaut, um die Stadt vor Angriffen zu schützen. Heute könnt Ihr auf der Promenade entlang dieser Mauern spazieren und den Blick auf das glitzernde Meer genießen. Besonders bei Sonnenuntergang, wenn das Licht die Steine in warme Goldtöne taucht, ist dieser Spaziergang ein Erlebnis, das Ihr nicht so schnell vergessen werdet.
Der zentrale Punkt der Altstadt ist die Piazza Civica, ein lebhafter Platz, der von Cafés, Restaurants und historischen Gebäuden gesäumt ist. Hier tobt das Leben: Menschen sitzen bei einem Aperitivo, Kinder spielen zwischen den Tischen, und Straßenkünstler sorgen für Unterhaltung. Es ist ein perfekter Ort, um einfach zu verweilen, die Atmosphäre zu genießen und das Treiben um Euch herum zu beobachten.
Ein absolutes Highlight ist die Kathedrale Santa Maria, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Der imposante Bau mit seinem hohen Glockenturm im katalanisch-gotischen Stil ist ein echter Blickfang. Im Inneren erwarten Euch kunstvoll geschnitzte Altäre, beeindruckende Fresken und eine friedliche Stille, die einen willkommenen Kontrast zur geschäftigen Atmosphäre der umliegenden Straßen bildet.
Wenn Ihr Kirchen mögt, solltet Ihr auch die Kirche San Francesco besuchen. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist ein Paradebeispiel für die Mischung aus gotischer und katalanischer Architektur. Besonders sehenswert ist der Kreuzgang, der eine fast magische Ruhe ausstrahlt.
Doch die Altstadt von Alghero ist mehr als ihre Gebäude. Sie lebt von den kleinen Details, die Ihr überall entdecken könnt. Schaut Euch die kunstvoll verzierten Türen an, die Balkone mit ihren schmiedeeisernen Geländern oder die kleinen Boutiquen, in denen lokale Produkte wie handgemachter Schmuck und Korallenschmuck angeboten werden. Korallen spielen in Alghero übrigens eine ganz besondere Rolle, weshalb die Stadt auch als „Korallenriviera“ bekannt ist.
Ein Spaziergang durch die Altstadt ist wie eine Reise durch die Geschichte – und dabei herrlich lebendig. Die Gassen führen Euch immer wieder zu neuen kleinen Plätzen, versteckten Cafés oder Aussichtspunkten. Egal, ob Ihr einfach drauflos bummelt oder gezielt Sehenswürdigkeiten ansteuert, Alghero hat diesen besonderen Charme, der Euch dazu verleitet, noch ein bisschen länger zu bleiben.
Ein Tipp für den Abend: Die Stadt erwacht in der Dämmerung zu neuem Leben. Die Straßenlaternen werfen warmes Licht auf die Fassaden, die Restaurants füllen sich, und die Luft ist erfüllt von Stimmen, Musik und dem verlockenden Duft frischer Pasta oder gegrilltem Fisch. Ein Dinner in der Altstadt mit Blick auf die beleuchtete Stadtmauer ist der perfekte Abschluss eines Tages in Alghero.
Kulinarik: Meeresfrüchte und katalanische Spezialitäten
Ein Muss für jede Reise nach Alghero ist die berühmte Aragosta alla Catalana – Hummer auf katalanische Art. Der frische Hummer wird gekocht und dann in einer einfachen, aber köstlichen Mischung aus Tomaten, Zwiebeln, Olivenöl und einem Hauch Zitrone serviert. Die Aromen sind so harmonisch, dass Ihr am liebsten jeden Tropfen der Sauce mit Brot auftunken möchtet. Diese Spezialität ist nicht günstig, aber absolut jeden Cent wert – ein echtes Highlight für Feinschmecker.
Die Meeresfrüchte sind in Alghero so frisch, dass sie quasi noch nach Meer schmecken. Probiert unbedingt die Fregola con Arselle, eine sardinische Spezialität aus kleinen gerösteten Pastakügelchen, die mit Venusmuscheln in einer tomatigen Brühe serviert werden. Die Kombination aus der erdigen Note der Fregola und der salzigen Frische der Muscheln ist ein echter Genuss.
Aber Alghero hat nicht nur Fisch zu bieten. Dank der fruchtbaren Böden Sardiniens gibt es hier auch fantastische Produkte aus dem Landesinneren. Ihr werdet sicherlich auf Pecorino-Käse in allen Variationen stoßen, oft begleitet von Honig oder Marmelade. Eine echte lokale Spezialität ist Pane Frattau, dünnes Fladenbrot, das mit Tomatensauce, Pecorino und einem pochierten Ei serviert wird – einfach und doch unglaublich gut.
Und was wäre ein Besuch in Alghero ohne ein Glas Vermentino di Sardegna? Dieser Weißwein ist wie gemacht für die frischen Aromen der lokalen Küche. Mit seinen floralen und zitrischen Noten passt er perfekt zu Fisch und Meeresfrüchten. Wenn Ihr lieber Rotwein mögt, probiert den kräftigen Cannonau, der oft mit Wildgerichten oder gegrilltem Fleisch serviert wird.
Für Naschkatzen gibt es in Alghero ebenfalls einiges zu entdecken. Besonders beliebt ist Seadas, ein Dessert aus frittiertem Teig, der mit frischem Pecorino gefüllt und mit Honig übergossen wird. Die Mischung aus süß und herzhaft mag auf den ersten Blick ungewöhnlich wirken, aber glaubt mir – Ihr werdet süchtig danach.
Die Restaurants und Trattorien in der Altstadt bieten ein authentisches und gemütliches Ambiente. Viele von ihnen haben kleine Terrassen, auf denen Ihr mit Blick auf das Meer oder die Altstadt speisen könnt. Wenn Ihr es etwas exklusiver mögt, gibt es auch gehobenere Restaurants, die moderne Interpretationen der traditionellen Küche servieren.
Ein weiterer Tipp: Besucht den Wochenmarkt von Alghero, wo Ihr frische lokale Produkte kaufen könnt. Hier findet Ihr alles von Obst und Gemüse über Käse bis hin zu frischem Fisch. Es lohnt sich, ein bisschen durch die Stände zu schlendern, die Farben und Gerüche aufzusaugen und vielleicht ein paar Leckereien für ein Picknick am Strand mitzunehmen.
Zum Abschluss solltet Ihr einen Mirto probieren, den traditionellen sardischen Likör aus Myrtenbeeren. Er wird oft als Digestif nach dem Essen gereicht und hat eine angenehm herbe Note – der perfekte Abschluss eines kulinarischen Abends.
Die schönsten Strände rund um Alghero
Alghero mag eine historische Perle sein, aber lassen wir die Altstadt mal kurz hinter uns und schauen, was das Meer zu bieten hat. Und das ist eine Menge! Rund um die Stadt findet Ihr einige der schönsten Strände Sardiniens – jeder mit seinem ganz eigenen Charakter. Ob Ihr Ruhe sucht, Action wollt oder einfach nur ins türkisblaue Wasser springen möchtet, hier werdet Ihr garantiert fündig.
Spiaggia di Maria Pia
Beginnen wir mit dem Klassiker: Maria Pia, der Stadtstrand von Alghero. Dieser lange, weiße Sandstrand ist perfekt, wenn Ihr es entspannt angehen lassen wollt. Er liegt nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt und wird von einem Pinienwald gesäumt, der nicht nur herrlich duftet, sondern auch Schatten spendet – ideal, wenn die Sonne im Sommer mal wieder gnadenlos scheint. Das Wasser ist flach und ruhig, perfekt für Familien mit Kindern oder für diejenigen von Euch, die einfach nur planschen möchten.
Spiaggia delle Bombarde
Ein bisschen weiter entfernt, etwa 10 Kilometer von Alghero, liegt die Spiaggia delle Bombarde. Dieser Strand ist ein echter Hingucker: feiner, goldener Sand, kristallklares Wasser und eine malerische Kulisse mit Felsen und mediterraner Vegetation. Kein Wunder, dass er zu den beliebtesten Stränden der Region gehört. Hier könnt Ihr nicht nur baden, sondern auch schnorcheln – die Unterwasserwelt ist fantastisch. Es gibt außerdem Bars und Restaurants, falls Ihr zwischendurch eine Pause braucht.
Spiaggia del Lazzaretto
Fast direkt neben den Bombarde-Strand schmiegt sich der Spiaggia del Lazzaretto in die Landschaft. Dieser Strand ist etwas ruhiger, aber genauso schön. Der Name stammt von einem alten Lazarett in der Nähe, aber keine Sorge – hier gibt’s nur noch Postkartenidylle. Der Strand ist von kleinen Felsbuchten umgeben, die das Gefühl geben, in einer privaten Oase zu sein. Auch hier ist das Wasser glasklar, perfekt zum Schwimmen oder für ein paar schöne Fotos.
Porto Ferro
Wenn Ihr es ein bisschen abenteuerlicher mögt, solltet Ihr Porto Ferro besuchen. Dieser Strand liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Alghero und ist bekannt für seine orangefarbenen Sandtöne, die von den eisenhaltigen Felsen in der Umgebung stammen. Hier treffen sich oft Surfer und Windsurfer, denn der Wind macht diesen Strand zu einem Hotspot für Wassersport. Aber auch zum Wandern oder für ein Picknick in den Dünen ist Porto Ferro ideal.
Mugoni Beach
Eine halbe Stunde Autofahrt Richtung Capo Caccia führt Euch zum Mugoni Beach. Dieser Strand ist eine kleine Paradiesbucht mit ruhigem, fast unbewegtem Wasser, das wie ein Spiegel glänzt. Die Lage in einer geschützten Bucht macht ihn ideal für Familien oder für diejenigen von Euch, die einfach nur entspannen wollen. Hier könnt Ihr auch Kanus oder Stand-up-Paddle-Boards mieten, wenn Ihr ein bisschen Aktivität sucht.
Spiaggia di Punta Negra
Dieser kleine, ruhige Strand liegt nur wenige Minuten von Alghero entfernt und ist eine tolle Alternative, wenn Ihr dem Trubel der größeren Strände entfliehen wollt. Der Sand ist weich, das Wasser glasklar, und es gibt viele schattige Plätze, die perfekt für ein entspanntes Picknick sind.
Sehenswürdigkeiten in und um Alghero
Alghero hat nicht nur Strände und gutes Essen zu bieten – auch kulturell gibt es jede Menge zu entdecken. Von historischen Bauten über faszinierende Naturwunder bis hin zu charmanten Ecken, die wie gemacht für einen Fotostopp sind, hat die Stadt und ihre Umgebung für jeden Geschmack etwas parat. Hier kommen die Highlights, die Ihr auf keinen Fall verpassen solltet.
Capo Caccia und die Neptungrotte
Das Capo Caccia ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Algheros. Diese imposante Landzunge ragt steil ins Meer hinaus und bietet einen atemberaubenden Blick auf das türkisfarbene Wasser. Doch der wahre Schatz liegt unter der Oberfläche: die Grotte di Nettuno, eine der größten und beeindruckendsten Meereshöhlen Italiens.
Die Grotte erreicht Ihr entweder per Boot (bequem, aber wetterabhängig) oder über die Escala del Cabirol, eine in den Fels gehauene Treppe mit 654 Stufen. Der Abstieg ist ein kleines Abenteuer, bei dem Ihr ständig stehenbleiben wollt, um die Aussicht zu genießen – und der Aufstieg ist eine willkommene Fitness-Einheit nach der Besichtigung. Im Inneren der Grotte erwarten Euch riesige Stalaktiten und Stalagmiten, die von der Natur über Jahrtausende geformt wurden. Eine geführte Tour erklärt Euch die Entstehungsgeschichte und bringt Euch in eine magische Welt, die fast unwirklich scheint.

Die Bastioni di Alghero
Die Bastionen, die Algheros Altstadt umgeben, sind nicht nur ein wichtiges Stück Geschichte, sondern auch einer der besten Orte, um den Sonnenuntergang zu genießen. Ursprünglich erbaut, um die Stadt vor Angreifern zu schützen, bieten sie heute einen malerischen Rundgang entlang des Meeres. Hier könnt Ihr die Kanonen besichtigen, die einst die Stadt verteidigten, oder einfach nur die frische Meeresluft schnuppern.
Entlang der Bastioni findet Ihr außerdem viele kleine Cafés und Restaurants. Gönnt Euch ein Glas Wein oder einen Aperitivo, während die Sonne im Meer versinkt – besser wird's nicht.

Die Türme von Alghero
Ein weiteres Zeugnis von Algheros bewegter Geschichte sind die Türme, die über die Altstadt verteilt sind. Jeder von ihnen erzählt eine eigene Geschichte und diente in früheren Zeiten als Wachturm oder Teil der Verteidigungsanlagen. Besonders interessant ist der Torre di Sulis, der nach einem berühmten Revolutionär benannt wurde und einen spektakulären Blick auf die Stadt bietet. Auch der Torre di Porta Terra ist einen Besuch wert – heute beherbergt er eine Ausstellung zur Geschichte Algheros.

Die Kathedrale Santa Maria und weitere Kirchen
In der Altstadt von Alghero thront die Kathedrale Santa Maria, ein imposantes Bauwerk, das verschiedene Architekturstile vereint. Der Glockenturm im katalanischen Stil ist besonders markant und bietet eine herrliche Aussicht über die Stadt, wenn Ihr die Treppen nach oben erklimmt. Neben der Kathedrale gibt es noch andere Kirchen, die einen Besuch wert sind, wie die Chiesa di San Michele mit ihrer farbenfrohen Kuppel aus Keramikfliesen. Jede Kirche erzählt ein Stück der Geschichte Algheros und zeigt, wie tief der katholische Glaube in der Kultur verwurzelt ist.
Der Korallenmarkt und die Via Carlo Alberto
Alghero wird oft als „Stadt der Korallen“ bezeichnet, und das nicht ohne Grund. Die Korallen aus der Umgebung sind weltberühmt und werden hier zu wunderschönem Schmuck verarbeitet. In der Via Carlo Alberto, der Hauptstraße der Altstadt, findet Ihr viele kleine Geschäfte, die handgefertigten Korallenschmuck und andere lokale Produkte verkaufen. Auch der Korallenmarkt ist ein Erlebnis, selbst wenn Ihr nichts kaufen möchtet. Es ist faszinierend, die filigranen Arbeiten der Schmuckmacher zu beobachten und vielleicht das eine oder andere Mitbringsel zu ergattern.
Parco Naturale Regionale di Porto Conte
Nur wenige Kilometer von Alghero entfernt liegt der Naturpark Porto Conte, ein Paradies für Naturliebhaber. Hier könnt Ihr wandern, Vögel beobachten oder einfach die Ruhe genießen. Der Park umfasst dichte Pinienwälder, steile Klippen und versteckte Buchten. Für Aktive gibt es zahlreiche Wanderwege, und mit etwas Glück entdeckt Ihr seltene Tierarten wie den sardischen Hirsch oder die Wanderfalken, die an den Klippen nisten.
Beste Reisezeit für Alghero
Alghero hat das Glück, ein mediterranes Klima zu genießen – das bedeutet viel Sonne, milde Winter und heiße Sommer. Doch nicht jede Jahreszeit ist gleich gut für einen Besuch, und es hängt davon ab, was Ihr in Alghero erleben möchtet. Soll es ein reiner Strandurlaub werden? Wollt Ihr die Altstadt und Sehenswürdigkeiten in Ruhe erkunden? Oder seid Ihr für ein Festival hier? Hier erfahrt Ihr, wann Ihr am besten Eure Koffer packen solltet.
Frühling (März bis Mai): Perfekt für Entdecker
Im Frühling erwacht Alghero aus seinem kurzen Winterschlaf. Die Temperaturen sind angenehm warm, meist zwischen 15 und 25 Grad, und die Natur zeigt sich in voller Pracht. Diese Jahreszeit ist ideal, wenn Ihr gerne spazieren geht, wandert oder die Sehenswürdigkeiten ohne die Sommerhitze genießen möchtet.
Die Strände sind um diese Zeit noch ruhig, aber das Wasser ist meist zu kalt zum Baden – es sei denn, Ihr seid besonders abgehärtet. Dafür erlebt Ihr die Stadt und ihre Umgebung ohne den Trubel der Hochsaison. Besonders schön ist ein Ausflug in den Parco Naturale di Porto Conte, wo die Vegetation in sattem Grün erstrahlt.
Sommer (Juni bis August): Badeurlaub und Hochbetrieb
Sommer ist die klassische Reisezeit für Sardinien, und Alghero bildet da keine Ausnahme. Die Temperaturen steigen oft auf 30 Grad oder mehr, und die Strände füllen sich mit Urlaubern aus aller Welt. Wenn Ihr Sonne, Sand und Meer sucht, ist das Eure Zeit!
Der Nachteil: Die Stadt und die beliebtesten Strände können ziemlich voll sein. Unterkünfte und Mietwagen sind oft teurer und schnell ausgebucht, daher solltet Ihr rechtzeitig planen. Aber die langen, warmen Abende in den Restaurants der Altstadt, begleitet vom Klang der Wellen, machen den Trubel schnell wieder wett.
Ein Highlight des Sommers ist Ferragosto am 15. August, ein christlicher Feiertag, der in ganz Italien gefeiert wird. In Alghero wird es mit Feuerwerken, Festen und viel guter Laune gefeiert – ein Erlebnis, das Ihr nicht verpassen solltet, wenn Ihr zu dieser Zeit vor Ort seid.
Herbst (September bis November): Ruhe und Genuss
Der Herbst ist eine wunderbare Reisezeit für Alghero. Die Temperaturen sinken auf angenehme 20 bis 25 Grad, das Wasser ist noch warm genug zum Baden, und die Strände werden wieder leerer. Gleichzeitig sind die Preise für Unterkünfte oft günstiger, und die Stadt kehrt zu ihrem entspannten Alltag zurück.
Im Herbst könnt Ihr Alghero von einer besonders genussvollen Seite erleben. Die Weinlese steht an, und in den umliegenden Weingütern könnt Ihr frischen sardischen Wein probieren. Besonders bekannt ist der Torbato, eine lokale Spezialität.
Auch Wanderungen und Radtouren sind im Herbst ideal, da die Temperaturen nicht mehr so drückend sind. Es ist die perfekte Zeit, um die Balance zwischen Entspannung und Aktivität zu finden.
Winter (Dezember bis Februar): Ruhige Entdeckungstouren
Im Winter wird es in Alghero ruhig. Die Temperaturen fallen selten unter 10 Grad, aber es kann regnerisch und windig sein. Die Strände sind menschenleer, und viele touristische Angebote – wie Bootstouren zur Neptungrotte – setzen aus. Dafür erlebt Ihr die Stadt aus einer ganz anderen Perspektive: ohne Touristenströme, aber voller lokaler Atmosphäre. Besucht die Altstadt, probiert sardische Wintergerichte wie Zuppa Gallurese und lasst Euch durch die kleinen Gassen treiben. Wenn Ihr eine Pause vom hektischen Alltag sucht, ist der Winter in Alghero vielleicht genau das Richtige.
Tipps für Euren Besuch: Parken, Restaurants und kleine Geheimtipps
Von praktischen Infos bis zu kleinen Insider-Hinweisen – mit den nachfolgenden Tipps seid Ihr bestens vorbereitet!
Anreise nach Alghero
Der Flughafen Alghero-Fertilia liegt nur rund 10 Kilometer von der Stadt entfernt und ist der bequemste Weg, um nach Alghero zu kommen. Von Deutschland aus gibt es vor allem in der Saison Direktflüge. Am Flughafen könnt Ihr problemlos ein Auto mieten – was ich Euch dringend empfehle, wenn Ihr die Umgebung erkunden möchtet. Sardinien hat zwar ein Busnetz, aber mit einem Mietwagen seid Ihr deutlich flexibler.
Alternativ erreicht Ihr Alghero auch per Fähre, etwa über den Hafen in Porto Torres. Das bietet sich besonders an, wenn Ihr von Italien oder Frankreich aus anreist und Euer eigenes Fahrzeug mitnehmen möchtet.
Fortbewegung in der Stadt
Die Altstadt von Alghero ist eine zona pedonale – eine Fußgängerzone. Das ist perfekt, um entspannt durch die Gassen zu schlendern, aber bringt auch eine Herausforderung mit sich: Parkplätze. Außerhalb der Altstadt gibt es einige gebührenpflichtige Parkplätze, aber in der Hochsaison können diese schnell voll sein. Am besten stellt Ihr Euren Wagen etwas außerhalb ab und lauft in die Stadt hinein.
Innerhalb der Stadt bewegt Ihr Euch am besten zu Fuß. Viele Sehenswürdigkeiten liegen nah beieinander, und so entdeckt Ihr immer wieder kleine Details, die Ihr mit dem Auto verpassen würdet.
Unterkünfte in Alghero
Die Auswahl an Unterkünften reicht von gemütlichen Bed-and-Breakfasts in der Altstadt bis hin zu luxuriösen Resorts entlang der Küste. Wenn Ihr das authentische Alghero erleben möchtet, empfehle ich Euch eine Unterkunft in der Altstadt. Hier seid Ihr mitten im Geschehen, könnt morgens in einer kleinen Bar Cappuccino trinken und abends durch die beleuchteten Gassen spazieren.
Für einen Strandurlaub bieten sich hingegen Hotels oder Ferienwohnungen etwas außerhalb an, etwa in Maria Pia oder Fertilia. Von dort aus seid Ihr in wenigen Minuten am Wasser und könnt trotzdem jederzeit einen Abstecher in die Stadt machen.
Sprache und Kommunikation
Obwohl Sardinien zu Italien gehört, spricht man in Alghero neben Italienisch auch Katalanisch – ein Überbleibsel der katalanischen Herrschaft. Die Einheimischen freuen sich, wenn Ihr ein paar Brocken Italienisch sprecht, aber mit Englisch kommt Ihr in den meisten touristischen Bereichen gut zurecht.
Verhaltensregeln
Respektiert die Einheimischen und ihre Kultur, besonders in der Altstadt. Verhaltet Euch in Kirchen angemessen und denkt daran, dass die Siesta in Alghero eine heilige Tradition ist. Zwischen 13 und 16 Uhr sind viele Geschäfte geschlossen – nutzt die Zeit für ein entspanntes Mittagessen oder einen Ausflug an den Strand.
Besonderheiten beachten:
Leitungswasser in Alghero ist sicher, aber schmeckt oft chlorhaltig. Am besten kauft Ihr Flaschenwasser, das es überall günstig gibt.
Im Sommer gibt es in der Region gelegentlich Mückenplagen. Ein Insektenspray ist ein kleines, aber wichtiges Detail in Eurem Gepäck.
Obwohl viele Restaurants und Geschäfte Karten akzeptieren, gibt es in der Altstadt auch einige kleine Läden, die nur Bargeld nehmen. Ein paar Euro in bar sind also immer praktisch.
Fazit: Warum Alghero auf Eure Bucketlist gehört
Die Mischung aus italienischem Charme und katalanischem Einfluss macht sie einzigartig und sorgt dafür, dass sie sich von anderen Reisezielen auf Sardinien abhebt. Ihr könnt durch die verwinkelten Gassen der Altstadt bummeln, in einer der vielen kleinen Bars einen Aperitif genießen und dabei das mediterrane Lebensgefühl in vollen Zügen erleben. Doch Alghero ist nicht nur für seine Altstadt bekannt. Die Strände und die Küste der Umgebung bieten malerische Ausblicke, kristallklares Wasser und eine Ruhe, die viele andere touristische Ziele nicht bieten können.

Wenn Ihr gerne in Geschichte und Kultur eintaucht, werdet Ihr in Alghero ebenfalls nicht enttäuscht. Vom katalanischen Erbe bis zu den historischen Festungen und Kirchen gibt es einiges zu entdecken. Alghero ist eine Stadt, die ihre Wurzeln nicht nur bewahrt, sondern sie stolz präsentiert – und Euch auf eine kleine Zeitreise mitnimmt. Für diejenigen, die mehr als nur einen typischen Strandurlaub suchen, hat Alghero noch mehr zu bieten. Wandern, Radfahren, Bootsfahrten – all das könnt Ihr in und rund um die Stadt erleben. Die Natur ist so vielfältig wie die Stadt selbst: von den Klippen, die sich dramatisch ins Meer stürzen, bis hin zu den sanften Hügeln des Hinterlands. Wer Alghero im Frühling oder Herbst besucht, erlebt die Natur in ihrer vollen Farbenpracht – perfekt für Outdoor-Aktivitäten, die den Alltag schnell vergessen lassen. Kulinarisch ist Alghero ein wahres Paradies. Die sardische Küche ist nicht nur lecker, sondern auch voller Tradition. Frischer Fisch, Olivenöl, Pecorino und vor allem der Wein aus der Region – Alghero ist der ideale Ort, um die vielfältigen Aromen Sardiniens zu entdecken. Es ist schwer, einem guten Glas Torbato oder einem Teller Fregola zu widerstehen, und wer einmal die lokalen Spezialitäten probiert hat, wird sie so schnell nicht wieder vergessen.
Doch was Alghero wirklich auszeichnet, ist seine Authentizität. Trotz der touristischen Bekanntheit hat die Stadt ihren Charakter und Charme bewahrt. Hier könnt Ihr noch das ursprüngliche Sardinien erleben – abseits des Massentourismus, aber mit all dem, was die Insel so besonders macht. Ihr kommt als Besucher und geht als Freund der Stadt. Alghero zeigt Euch eine Seite Sardiniens, die von Geschichte, Tradition und einer unaufdringlichen Lebensfreude geprägt ist.
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