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Küstenstadt Alghero: Wo Sardinien tatsächlich ein bisschen Spanisch spricht

  • Autorenbild: Endre Lommatzsch
    Endre Lommatzsch
  • 3. Dez. 2024
  • 13 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Mai

Alghero an der Nordwestküste Sardiniens ist keine Stadt, die man einfach abhakt. Hier vermischen sich italienisches Lebensgefühl und spanische Wurzeln auf eine Art, die man so nicht erwartet. Dass viele Menschen hier Katalanisch sprechen, liegt an der langen Geschichte der Stadt. In der Altstadt könnt Ihr durch enge Gassen schlendern, die alten Stadtmauern bestaunen und in kleinen Läden stöbern. Wer frische Meeresfrüchte mag, sollte sich einen Besuch in den lokalen Restaurants nicht entgehen lassen. Die Küche ist unkompliziert, direkt und kommt meist frisch vom Hafen auf den Tisch. Und wer danach noch ans Wasser will, hat es nie weit bis zum nächsten Strand.


Inhaltsverzeichnis

Alghero im Nordwesten Sardiniens

Ein Hauch von Spanien: Die Geschichte Algheros

Alghero ist so etwas wie das eigenwillige Kind Sardiniens. Die spanischen Wurzeln der Stadt sind unverkennbar. Nicht umsonst nennen viele sie „Barceloneta“, also „kleines Barcelona“. Auch wenn die Ursprünge weiter zurückreichen, verdankt Alghero sein heutiges Gesicht vor allem der Zeit unter spanischer Herrschaft im Mittelalter.

Alghero im Nordwesten Sardiniens

Im 14. Jahrhundert übernahm die Krone von Aragonien die Kontrolle über Sardinien. In Alghero wurden damals große Teile der Bevölkerung vertrieben. Katalanische Familien zogen in die Stadt, und mit ihnen kamen Sprache, Kultur und Architektur. Noch heute ist das überall zu spüren. In den Straßennamen, in der Bauweise und in der Sprache, die hier gesprochen wird.


Alghero gehört zu den wenigen Orten außerhalb Spaniens, in denen sich eine Form des Katalanischen gehalten hat. Der örtliche Dialekt heißt Algherese und wird bis heute weitergegeben.


Die Gebäude im Zentrum zeigen deutlich den Einfluss der damaligen Zeit. Gotisch-katalanische Stilelemente, enge Gassen, kleine Plätze und mächtige Stadtmauern erzählen ihre eigene Geschichte. Besonders auffällig ist die Kathedrale Santa Maria mit ihrem Glockenturm, der durch seine Form und Ausführung sofort an Katalonien erinnert.


Später kamen neue Einflüsse dazu. Vor allem aus der Toskana und aus Genua. Diese Mischung aus spanischem Erbe und italienischer Kultur hat Alghero zu dem gemacht, was es heute ist. Eine Stadt, die vieles in sich vereint und dabei ihren eigenen Ton trifft.


Auch heute noch lebt die katalanische Identität weiter. Bei Festen, in der Sprache, in den kleinen Ritualen des Alltags. Wer mit offenen Augen durch die Straßen geht, erkennt schnell, dass Alghero anders ist als viele andere Orte auf Sardinien. Und genau das macht sie so besonders.


Die Altstadt: Kopfsteinpflaster, Kirchen und katalanisches Flair

Wenn Ihr durch die Altstadt von Alghero geht, fühlt es sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Die engen Gassen mit ihren unebenen Pflastersteinen erzählen von Jahrhunderten. Die Häuser stehen dicht an dicht, die Fensterläden sind bunt gestrichen, und an vielen Ecken hängen Wäscheleinen über den Straßen. Das Bild wirkt vertraut, mediterran und lebendig.


Alghero im Nordwesten Sardiniens

Die Stadtmauer, die das historische Zentrum umgibt, wurde zuerst von den Genuesen errichtet und später von den Aragoniern verstärkt. Ursprünglich gebaut, um Angreifer abzuwehren, ist sie heute ein schöner Ort zum Spazieren. Von der Promenade aus habt Ihr freien Blick aufs Meer, das in der Nachmittagssonne glitzert. Wenn der Tag langsam endet und die Steine warmes Licht reflektieren, wird der Spaziergang entlang der Mauer zu einem ruhigen Moment mitten in der Stadt.


Im Herzen der Altstadt liegt die Piazza Civica. Der Platz ist umgeben von Cafés, alten Fassaden und viel Leben. Leute trinken ihren Aperitivo, Kinder rennen zwischen den Tischen umher, Musiker spielen, was sie gerade fühlen. Es ist der richtige Ort, um sitzen zu bleiben, zu schauen und einfach da zu sein.


Nicht weit entfernt ragt die Kathedrale Santa Maria in den Himmel. Der Glockenturm ist ein Beispiel für den katalanisch-gotischen Stil, der in Alghero so präsent ist. Innen ist die Stimmung ruhig. Zwischen geschnitzten Altären und alten Fresken könnt Ihr kurz durchatmen, bevor es zurück ins bunte Treiben geht.


Wenn Euch Kirchen interessieren, lohnt sich ein Abstecher zur Kirche San Francesco. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und verbindet gotische Formen mit katalanischem Einfluss. Der kleine Kreuzgang strahlt eine Ruhe aus, die man mitten in der Stadt nicht unbedingt erwartet.


Aber Algheros Altstadt besteht nicht nur aus großen Sehenswürdigkeiten. Es sind die kleinen Dinge, die hängen bleiben. Türen mit kunstvollen Verzierungen, schmiedeeiserne Balkone, winzige Läden mit handgemachtem Schmuck. Korallen sind hier ein besonderes Thema. In vielen Boutiquen findet Ihr Schmuckstücke, die an die Tradition erinnern, die Alghero den Namen „Korallenriviera“ eingebracht hat.

Ein Tipp für den Abend: Die Stadt erwacht in der Dämmerung zu neuem Leben. Die Straßenlaternen werfen warmes Licht auf die Fassaden, die Restaurants füllen sich, und die Luft ist erfüllt von Stimmen, Musik und dem verlockenden Duft frischer Pasta oder gegrilltem Fisch. Ein Dinner in der Altstadt mit Blick auf die beleuchtete Stadtmauer ist der perfekte Abschluss eines Tages in Alghero.

Kulinarik: Meeresfrüchte und katalanische Spezialitäten

Wer in Alghero unterwegs ist, sollte die Aragosta alla Catalana probieren. Der Hummer wird frisch gekocht, in Stücke geschnitten und mit Tomaten, Zwiebeln, Olivenöl und etwas Zitrone serviert. Die Kombination ist schlicht, aber so gut, dass man automatisch zum Brot greift, um nichts auf dem Teller zu lassen. Günstig ist das Gericht nicht, aber wer sich etwas gönnen möchte, wird nicht enttäuscht.


Auch andere Gerichte mit Meeresfrüchten lohnen sich. Fregola con Arselle besteht aus kleinen gerösteten Pastakugeln und Venusmuscheln in einer würzigen Tomatenbrühe. Einfach zubereitet, aber voller Geschmack.


Die Küche in Alghero lebt nicht nur vom Meer. Aus dem Umland kommen kräftige Käsesorten wie Pecorino, die oft mit Honig oder Marmelade serviert werden. Ein typisches Gericht ist Pane Frattau. Dabei handelt es sich um ein dünnes Fladenbrot mit Tomatensauce, geriebenem Käse und einem pochierten Ei. Sieht unspektakulär aus, macht aber satt und zufrieden.


Dazu passt ein Glas Vermentino. Der Weißwein ist leicht, fruchtig und gut gekühlt ideal zu Fisch. Wer lieber Rotwein trinkt, kann Cannonau bestellen. Der ist kräftiger und funktioniert gut mit gegrilltem Fleisch oder Wild.


Zum Nachtisch lohnt sich ein Seadas. Außen knusprig, innen mit Pecorino gefüllt und mit Honig überzogen. Die Mischung klingt ungewohnt, schmeckt aber überraschend gut.


In der Altstadt gibt es viele einfache Lokale mit wenigen Tischen und entspannter Atmosphäre. Oft sitzt man draußen, mit Blick aufs Meer oder in ruhigen Gassen. Wer modern interpretierte Küche sucht, findet auch Restaurants, die sardische Klassiker neu denken.

Wer selbst einkaufen möchte, sollte über den Wochenmarkt schlendern. Hier gibt es frischen Fisch, Obst, Käse und vieles mehr. Perfekt, um sich etwas für unterwegs mitzunehmen oder ein kleines Picknick am Wasser zu machen.


Und wenn der Tag langsam endet, bestellt man am besten einen Mirto. Der Kräuterlikör aus Myrtenbeeren wird oft zum Schluss serviert und rundet das Ganze ab.


Die schönsten Strände rund um Alghero

In Alghero geht es nicht nur ums Meer und ums Essen. Auch abseits von Strandtuch und Restaurant gibt es einiges zu sehen. Historische Bauwerke, beeindruckende Landschaften und viele kleine Orte, an denen man gerne stehen bleibt, weil der Blick gerade passt. Die Stadt und ihre Umgebung bieten genug Stoff für mehr als einen Spaziergang. Hier ein paar Orte, die Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet.


  • Maria Pia: Der Stadtstrand liegt in Laufweite vom Zentrum. Ein breiter Streifen heller Sand, das Wasser flach und ruhig. Dahinter wächst ein Pinienwald, der Schatten spendet und angenehm riecht. Einfach hinlegen, zwischendurch ins Wasser, fertig.


  • Le Bombarde: Etwa zehn Kilometer nördlich wird es lebhafter. Der Sand ist feiner, das Wasser klar, die Umgebung grün und felsig. Hier sind viele unterwegs, die schnorcheln, schwimmen oder einfach gerne unter Menschen sind. Cafés und Snacks gibt es in der Nähe.


  • Lazzaretto: Gleich nebenan liegt ein ruhigerer Strand mit kleinen Buchten. Der Name stammt von einem alten Quarantänehaus, das irgendwo im Hintergrund steht. Heute ist es vor allem ein Ort zum Abschalten. Klare Sicht unter Wasser, wenig Wellen, Platz genug für sich allein.


  • Porto Ferro: Dieser Strand liegt gut zwanzig Kilometer außerhalb, Richtung Norden. Der Sand ist orangefarben, der Wind kräftiger. Ideal für Leute mit Surfbrett oder Neugier auf Wellen. Wer lieber durch die Dünen läuft oder ein paar Stunden mit Blick aufs Wasser verbringt, wird ebenfalls glücklich.


  • Mugoni: Auf dem Weg Richtung Capo Caccia liegt dieser lange Strand in einer geschützten Bucht. Das Wasser steht oft still. Wer einfach nur im Wasser liegen will, ist hier gut aufgehoben. Wer sich bewegen möchte, kann paddeln oder ein Kanu mieten.


  • Punta Negra: Ein kleiner Strand in der Nähe der Stadt, ohne viel Trubel. Der Sand weich, das Wasser sauber. Bäume am Rand spenden Schatten. Gut für ein ruhiges Bad oder einen halben Tag mit Buch und Picknick.



Sehenswürdigkeiten in und um Alghero

In Alghero geht es nicht nur ums Meer und ums Essen. Auch abseits von Strandtuch und Restaurant gibt es einiges zu sehen. Historische Bauwerke, beeindruckende Landschaften und viele kleine Orte, an denen man gerne stehen bleibt, weil der Blick gerade passt. Die Stadt und ihre Umgebung bieten genug Stoff für mehr als einen Spaziergang. Hier ein paar Orte, die Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet.


Capo Caccia und die Neptungrotte

Capo Caccia ist eine der markantesten Landzungen an der Küste bei Alghero. Die Felsen fallen steil ins Meer ab, und von oben habt Ihr freie Sicht auf das Wasser. Unterhalb der Klippen liegt die Grotta di Nettuno, eine große Meereshöhle mit Tropfsteinen, die über viele Jahrtausende gewachsen sind.


Es gibt zwei Wege dorthin. Wenn das Wetter mitspielt, bringen Euch Boote direkt zur Höhle. Alternativ könnt Ihr die Escala del Cabirol nehmen. Diese Treppe wurde in den Fels geschlagen und führt in über 600 Stufen hinab. Beim Abstieg lohnt es sich, öfter stehen zu bleiben, schon allein wegen der Aussicht. Der Rückweg hat es in sich, aber wer sich Zeit lässt, kommt gut oben an.


Die Höhle selbst wird im Rahmen einer Führung besichtigt. Das Licht ist gedämpft, die Luft kühl, die Tropfsteinformationen eindrucksvoll. Die Erklärungen zur Entstehung geben einen guten Eindruck davon, wie lange es gedauert hat, bis sich dieser Ort geformt hat.

Alghero im Nordwesten Sardiniens

Die Bastioni di Alghero

Die Bastionen rund um Algheros Altstadt sind ein fester Teil der Stadtgeschichte. Früher dienten sie der Verteidigung, heute laden sie zu einem Spaziergang mit Blick aufs Meer ein. Entlang der Mauern stehen noch alte Kanonen, und überall weht die salzige Luft von der Küste herüber.


Der Weg führt an vielen kleinen Lokalen vorbei. Einige haben Tische direkt an der Mauer. Wer mag, bestellt sich einen Aperitif, lehnt sich zurück und schaut aufs Wasser. Am Abend wird das Licht weicher, und viele bleiben einfach sitzen, bis die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet.

Alghero im Nordwesten Sardiniens

Die Türme von Alghero

Ein weiteres Zeugnis von Algheros bewegter Geschichte sind die Türme, die über die Altstadt verteilt sind. Jeder von ihnen erzählt eine eigene Geschichte und diente in früheren Zeiten als Wachturm oder Teil der Verteidigungsanlagen. Besonders interessant ist der Torre di Sulis, der nach einem berühmten Revolutionär benannt wurde und einen spektakulären Blick auf die Stadt bietet. Auch der Torre di Porta Terra ist einen Besuch wert. Sie beherrbergt eine große Ausstellung zur Geschichte der Stadt.


Alghero im Nordwesten Sardiniens

Die Kathedrale Santa Maria und weitere Kirchen

In der Altstadt von Alghero thront die Kathedrale Santa Maria, ein imposantes Bauwerk, das verschiedene Architekturstile vereint. Der Glockenturm im katalanischen Stil ist besonders markant und bietet eine herrliche Aussicht über die Stadt, wenn Ihr die Treppen nach oben erklimmt. Neben der Kathedrale gibt es noch andere Kirchen, die einen Besuch wert sind, wie die Chiesa di San Michele mit ihrer farbenfrohen Kuppel aus Keramikfliesen. Jede Kirche erzählt ein Stück der Geschichte Algheros und zeigt, wie tief der katholische Glaube in der Kultur verwurzelt ist.


Der Korallenmarkt und die Via Carlo Alberto

Alghero wird oft als „Stadt der Korallen“ bezeichnet, und das nicht ohne Grund. Die Korallen aus der Umgebung sind weltberühmt und werden hier zu wunderschönem Schmuck verarbeitet. In der Via Carlo Alberto, der Hauptstraße der Altstadt, findet Ihr viele kleine Geschäfte, die handgefertigten Korallenschmuck und andere lokale Produkte verkaufen. Auch der Korallenmarkt ist ein Erlebnis, selbst wenn Ihr nichts kaufen möchtet. Es ist faszinierend, die filigranen Arbeiten der Schmuckmacher zu beobachten und vielleicht das eine oder andere Mitbringsel zu ergattern.



Parco Naturale Regionale di Porto Conte

Nur wenige Kilometer von Alghero entfernt liegt der Naturpark Porto Conte, ein Paradies für Naturliebhaber. Hier könnt Ihr wandern, Vögel beobachten oder einfach die Ruhe genießen. Der Park umfasst dichte Pinienwälder, steile Klippen und versteckte Buchten. Für Aktive gibt es zahlreiche Wanderwege, und mit etwas Glück entdeckt Ihr seltene Tierarten wie den sardischen Hirsch oder die Wanderfalken, die an den Klippen nisten.


Beste Reisezeit für Alghero

Alghero liegt in einer Region mit mildem Klima. Die Sommer sind heiß, die Winter angenehm kühl, und die Sonne lässt sich fast das ganze Jahr über blicken. Trotzdem lohnt es sich, die Reisezeit an das anzupassen, was Ihr vor Ort machen wollt.


Frühling (März bis Mai): Ab März wird es wärmer. Die Luft ist klar, das Licht weich, und das Leben in der Stadt nimmt wieder Fahrt auf. Die Temperaturen liegen meist zwischen 15 und 25 Grad. Wer gerne unterwegs ist, findet jetzt die besten Bedingungen, um die Altstadt zu erkunden oder durch die Landschaft zu wandern. Auch der Naturpark Porto Conte lohnt sich zu dieser Zeit. Die Vegetation ist grün, die Wege sind leer, und das Meer ist oft ruhig.

Zum Baden ist das Wasser noch kühl, aber wer keine Scheu vor frischer Temperatur hat, kann sich trotzdem ins Meer wagen. Insgesamt bleibt es ruhig. Die großen Besucherströme kommen erst später.


Sommer (Juni bis August): In den Sommermonaten wird es voll. Die Temperaturen steigen regelmäßig über 30 Grad, die Strände füllen sich, und in der Altstadt ist abends viel los. Wer den Sommer am Meer verbringen will, ist hier richtig. Das Wasser ist warm, das Licht lang, und der Alltag rückt schnell in den Hintergrund.

Dafür steigen die Preise, und vieles ist früh ausgebucht. Restaurants, Hotels und Mietwagen sind gefragt. Wer nicht alles auf den letzten Drücker planen will, sollte vorher reservieren. Mitte August findet Ferragosto statt. Die Stadt ist dann voller Menschen, auf den Plätzen wird gefeiert, es gibt Feuerwerk und Musik. Wer zu dieser Zeit kommt, erlebt Alghero laut und bunt.


Herbst (September bis November): Ab September wird es wieder ruhiger. Das Wasser bleibt noch lange warm, die Tage sind mild, und die Atmosphäre entspannt sich spürbar. Für viele ist das die angenehmste Reisezeit. Die Preise sinken, die Stadt atmet durch, und man hat Zeit, alles ohne Eile zu entdecken.

Die Weinlese beginnt, und wer möchte, kann in einem der umliegenden Weingüter vorbeischauen. Torbato ist die Sorte, die hier am häufigsten angeboten wird. Auch Radtouren und Wanderungen machen jetzt mehr Spaß. Es ist nicht mehr heiß, aber noch hell genug, um den ganzen Tag draußen zu sein.


Winter (Dezember bis Februar): Im Winter geht es ruhiger zu. Es wird frischer, aber selten richtig kalt. Die Temperaturen bleiben meist über zehn Grad. Es kann regnen, und das Meer zeigt sich oft unruhig. Viele touristische Angebote machen Pause. Wer das sucht, findet genau das: eine Stadt ohne Lärm, ohne Hektik.


Die Altstadt wirkt dann fast wie eine andere. Weniger Betrieb, offene Türen, ein Blick auf den Alltag der Menschen, die hier wohnen. Sardische Winterküche wie Zuppa Gallurese passt gut zu dieser Jahreszeit. Wer sich treiben lassen will, findet hier die nötige Ruhe.


Tipps für Euren Besuch: Parken, Restaurants und kleine Geheimtipps

  • Anreise nach Alghero: Der Flughafen Alghero-Fertilia liegt rund zehn Kilometer außerhalb der Stadt. In der Hauptsaison gibt es Direktflüge aus mehreren Städten in Deutschland. Am Flughafen könnt Ihr problemlos ein Auto mieten. Wenn Ihr mehr als nur Alghero sehen wollt, ist das die einfachste Lösung. Mit dem Bus ist zwar einiges erreichbar, aber die Fahrpläne sind unregelmäßig, und viele Orte liegen etwas abseits. Wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist, kann auch die Fähre nehmen. Der nächstgelegene Hafen ist Porto Torres. Das ist vor allem praktisch, wenn Ihr aus Italien oder Südfrankreich anreist und unabhängig bleiben möchtet.


  • Fortbewegung in der Stadt: Die Altstadt ist autofrei. Am besten erkundet Ihr sie zu Fuß. Die Wege sind kurz, die Gassen eng, und überall gibt es etwas zu sehen. Wer mit dem Auto kommt, muss außerhalb parken. Es gibt einige kostenpflichtige Parkplätze in der Nähe, aber die sind in der Hochsaison schnell voll. Besser ist es, das Auto etwas außerhalb abzustellen und zu laufen.


  • Unterkünfte in Alghero: Die Stadt bietet alles von kleinen Gästezimmern bis hin zu Hotels am Wasser. Wenn Ihr mittendrin wohnen wollt, ist die Altstadt die richtige Wahl. Cafés, Restaurants und Geschäfte liegen gleich um die Ecke, und abends kann man einfach losgehen, ohne etwas planen zu müssen.


  • Für einen Strandurlaub lohnen sich Unterkünfte in Stadtteilen wie Maria Pia oder Fertilia. Dort ist es ruhiger, das Meer liegt gleich nebenan, und die Stadt ist in wenigen Minuten erreichbar.


  • Sprache und Kommunikation: In Alghero wird Italienisch gesprochen, aber auch eine Variante des Katalanischen. Die Wurzeln liegen in der Geschichte der Stadt. Mit Englisch kommt Ihr in Hotels und Restaurants meist gut weiter. Wenn Ihr ein paar Sätze auf Italienisch sprecht, freuen sich viele Einheimische.


  • Verhalten vor Ort: In Kirchen und historischen Gebäuden gilt Zurückhaltung. In der Altstadt ist es eng, ruhig und oft voll. Wer sich rücksichtsvoll verhält, fällt positiv auf. Zwischen Mittag und Nachmittag schließen viele Läden. Diese Pause ist Teil des Tagesrhythmus. Nutzt die Zeit, um etwas zu essen oder Euch eine Stunde an den Strand zu setzen.


  • Leitungswasser in Alghero ist sicher, aber schmeckt oft chlorhaltig. Am besten kauft Ihr Flaschenwasser, das es überall günstig gibt.


  • Im Sommer gibt es in der Region gelegentlich Mückenplagen. Ein Insektenspray ist ein kleines, aber wichtiges Detail in Eurem Gepäck.


  • Obwohl viele Restaurants und Geschäfte Karten akzeptieren, gibt es in der Altstadt auch einige kleine Läden, die nur Bargeld nehmen. Ein paar Euro in bar sind also immer praktisch.

Fazit: Warum Alghero auf Eure Bucketlist gehört


Die Mischung aus italienischem Charme und katalanischem Einfluss macht sie einzigartig und sorgt dafür, dass sie sich von anderen Reisezielen auf Sardinien abhebt. Ihr könnt durch die verwinkelten Gassen der Altstadt bummeln, in einer der vielen kleinen Bars einen Aperitif genießen und dabei das mediterrane Lebensgefühl in vollen Zügen erleben. Doch Alghero ist nicht nur für seine Altstadt bekannt. Die Strände und die Küste der Umgebung bieten malerische Ausblicke, kristallklares Wasser und eine Ruhe, die viele andere touristische Ziele nicht bieten können.

Alghero im Nordwesten Sardiniens

In Alghero begegnet Ihr Geschichte nicht im Museum, sondern mitten in der Stadt. Vieles stammt aus der Zeit, als Katalanen hier das Sagen hatten. Das zeigt sich in den Straßennamen, in der Sprache und in der Architektur. Einige Kirchen und Stadtmauern stammen noch aus dieser Zeit. Sie wurden nicht herausgeputzt oder überinszeniert, sondern einfach erhalten. Wer durch die Altstadt läuft, merkt schnell, dass hier nicht alles auf Hochglanz poliert wurde.


Außerhalb der Stadt verändert sich das Bild. Es gibt Wege durch das Hinterland, entlang der Küste oder durch die Hügel. Manche führen zu Aussichtspunkten, andere enden einfach an einer ruhigen Bucht. Frühling und Herbst sind gute Zeiten, um draußen unterwegs zu sein. Es ist nicht zu heiß, die Natur wirkt frisch, und die Wege gehören einem oft fast allein.


Essen ist in Alghero kein großes Event, sondern Teil des Alltags. Viele Restaurants kochen mit dem, was die Umgebung hergibt. Fisch, Käse, Olivenöl und Brot spielen eine große Rolle. Der Weißwein Torbato kommt aus der Region, ebenso wie der kräftige Cannonau. Fregola mit Meeresfrüchten findet sich in vielen Küchen, oft ohne viel Schnörkel.


Trotz des Tourismus hat Alghero seinen Charakter behalten. Es gibt Souvenirläden und volle Plätze, aber dazwischen ist viel echtes Leben. In den Gassen wohnen Menschen, nicht nur Feriengäste. Wer länger bleibt, merkt schnell, dass hier nicht für die Außenwirkung gearbeitet wird. Man wird nicht umworben, sondern eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen.



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Endre Lommatzsch

Hey, ich bin Endre - der Inhaber von fokus fernweh. Ich hoffe, dass ich Euch inspirieren kann, neue Orte zu entdecken und die Welt zu bereisen! Ob Ihr erfahrene Globetrotter seid oder gerade erst mit dem Reisen begonnen habt - ich hoffe, Ihr findet hier die Motivation und die Informationen, die Ihr für Eure Unternehmungen braucht!


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