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Zwischen Zypressen und Oliven-Hainen: Das Kloster Agia Triada

  • Autorenbild: Endre Lommatzsch
    Endre Lommatzsch
  • 8. Jan. 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Mai

Das Kloster Agia Triada (deutsch = „Heilige Dreifaltigkeit“) liegt auf der Halbinsel Akrotiri im Nordwesten von Kreta, nur eine kurze Autofahrt von Chania entfernt. Und obwohl es gar nicht so abgelegen ist, fühlt es sich vor Ort ganz anders an. Sobald Ihr durch die alten Mauern tretet, wird es ruhiger. Der Trubel der Städte bleibt draußen, stattdessen hört Ihr das Rascheln der Olivenbäume und das entfernte Summen der Bienen.


Das Kloster wurde im 17. Jahrhundert gegründet und zählt heute zu den bekanntesten Klöstern Kretas. Es steht mitten in einer fruchtbaren Landschaft, umgeben von Olivenhainen, Weinreben und Zypressen. Schon der erste Blick auf die Anlage beeindruckt: Der Eingang ist schlicht, fast wehrhaft, aber sobald man durch das Tor geht, öffnet sich ein Innenhof mit harmonischer Architektur, ruhigen Wegen und blühenden Pflanzen. Der venezianische Einfluss ist dabei nicht zu übersehen.


Agia Triada ist aber nicht nur ein schöner Fotospot oder ein Stück Geschichte zum Anschauen. Es ist ein lebendiges Kloster. Auch heute leben hier noch Mönche, die das Gelände pflegen, Besucher empfangen und Produkte aus eigener Herstellung verkaufen (darunter ein ausgezeichnetes Olivenöl und Wein aus der Region). Wenn Ihr Glück habt, trefft Ihr auf einen der Mönche im Hof oder in der kleinen Kapelle. Viele sprechen ein wenig Englisch, und manchmal ergeben sich ganz ungeplante Gespräche über das Klosterleben, die Geschichte oder einfach über den Alltag auf Kreta.

Inhaltsverzeichnis



Geschichte des Klosters

Das Kloster Agia Triada hat eine lange Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Gegründet wurde es 1612 von den Brüdern Lavrentios, Ieremias und Nikolaos Zangaroli, einer venezianischen Adelsfamilie. Sie widmeten das Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit und schufen damit einen Ort, der nicht nur spirituell, sondern auch kulturell wichtig für die Region wurde.


Von Anfang an ging es hier nicht nur ums Beten. Die Mönche kümmerten sich auch um Landwirtschaft und Bildung, und das Kloster wurde schnell zu einem Zentrum für religiöse Praxis und Theologie. Die Zangarolis sorgten für die nötige Unterstützung, sodass das Kloster wachsen konnte, ohne dabei seinen unverwechselbaren venezianischen Stil zu verlieren.


Die Zeit war aber nicht immer einfach. Mit der osmanischen Herrschaft, die im 17. Jahrhundert begann, änderten sich die Bedingungen für das Kloster. Es gab Zeiten, in denen man hier frei glauben und arbeiten konnte, aber auch Phasen, in denen die Mönche vorsichtig sein mussten, um ihre Traditionen und die kretische Lebensweise zu bewahren.


Spannend wird es im 19. Jahrhundert, als Kreta sich von der osmanischen Herrschaft befreien wollte. Das Kloster spielte dabei eine aktive Rolle: Die Mönche unterstützten die Unabhängigkeitsbewegung und halfen den Menschen, die unter den Kämpfen litten. Nach der Unabhängigkeit 1898 wurde das Kloster dann erneuert und bekam seinen heutigen Look.


Architektonisch ist Agia Triada eine Mischung aus venezianischen und osmanischen Einflüssen. Die Anlage besteht aus mehreren Gebäuden, von der Hauptkirche bis zu den Wirtschaftsgebäuden, die allesamt eine Geschichte erzählen.


Die Hauptkirche ist zudem ein echtes Highlight. Gewidmet ist sie dem Heiligen Apostel Paulus. Innen schmücken prächtige Fresken die Wände und zeigen Szenen aus der Bibel.


Die Lage des Klosters auf der Halbinsel Akrotiri

Das Kloster beeindruckt nicht nur mit seiner Architektur, sondern auch mit der Lage. Von den erhöhten Terrassen habt Ihr einen Blick, der richtig mitnimmt. Das kretische Meer glitzert in der Sonne und die umliegenden Berge ziehen sich sanft bis zum Horizont. Gerade wenn die Sonne untergeht, erlebt Ihr hier Momente, die in Erinnerung bleiben.


Die Halbinsel Akrotiri im Nordwesten von Kreta hat noch mehr zu bieten als nur das Kloster. Hier findet Ihr schöne Strände, spannende historische Orte und ein paar richtig charmante traditionelle Dörfer. Zum Beispiel das Kloster Gouverneto, auch Lady of the Angels genannt. Es wurde im 16. Jahrhundert gebaut und zeigt eine ganz andere Seite der Insel. Gotische Architektur mitten in einer abgeschiedenen Schlucht, die Euch sofort in eine andere Zeit versetzt.


Was Akrotiri außerdem besonders macht, sind die Weinberge und Olivenhaine, die sich überall verteilen. Sie liefern hervorragendes Olivenöl und Wein und prägen das typische Bild der Landschaft. Das Kretische, das Ihr von Postkarten kennt, nur viel echter. Wenn Ihr gern wandert, gibt es hier viele Wege, die durch diese Landschaft führen. Auf dem Weg entdeckt Ihr alte Ruinen, kleine Dörfer und könnt an vielen Stellen einfach anhalten und die Aussicht genießen.


Dann gibt es noch Dörfer wie Chorafakia, Kounoupidiana und Sternes. Hier seid Ihr mittendrin im echten kretischen Leben. In den kleinen Tavernen könnt Ihr typische Gerichte probieren, die zeigen, wie vielfältig die Küche hier ist. Und die Gastfreundschaft der Einheimischen macht den Besuch noch einmal besonders.


Das berühmte Olivenöl aus der Agia Triada

Ein richtig spannender Punkt am Kloster Agia Triada ist sein landwirtschaftlicher Reichtum. Die Mönche kümmern sich liebevoll um die Felder und Gärten rund ums Kloster. Dort wachsen Olivenbäume und Weinreben. Das Kloster ist bekannt für sein Olivenöl, das zu den besten auf Kreta gehört. Die Mönche halten an der Tradition fest und stellen das Öl mit viel Hingabe her. Ihr könnt nicht nur mehr über den Prozess erfahren, sondern die Produkte auch probieren.

Wenn Ihr tiefer eintauchen wollt in die Geschichte und den Alltag, bieten die Mönche regelmäßig Führungen an. Dabei bekommt Ihr Einblicke in die lange Geschichte des Klosters und erlebt, wie die Mönche leben und arbeiten. Für alle, die echtes kretisches Leben kennenlernen wollen, ist das genau das Richtige.


Die Olivenhaine rund um das Kloster sind ein wichtiger Teil der Landwirtschaft. Die Ernte findet meistens zwischen November und Januar statt, wenn die Oliven reif sind. Anders als bei maschineller Ernte pflücken die Mönche die Oliven von Hand. Das ist zwar anstrengend, sorgt aber dafür, dass nur die besten Früchte geerntet werden und nichts kaputtgeht.


Nach der Ernte kommen die Oliven in die Ölmühle des Klosters. Dort werden sie zu einer Paste verarbeitet und dann gepresst. Das passiert mit schweren Steinrädern, die langsam über die Oliven rollen. Man nennt das Kaltpressung, weil das Öl schonend gewonnen wird und seinen Geschmack behält.


Danach trennt man das Öl vom Wasser. Moderne Maschinen nutzen oft Zentrifugen, bei traditionellen Methoden läuft das Öl natürlich ab. Das frische Öl lagert dann eine Weile in Behältern, damit sich Ablagerungen setzen. Danach wird es gefiltert, ohne die Qualität zu verlieren.


Wenn Ihr das Kloster besucht, solltet Ihr unbedingt das Olivenöl probieren. Ihr könnt meist auch eine Flasche mitnehmen. Falls gerade keine Flaschen verkauft werden, findet Ihr auf den Märkten in Akrotiri fast immer echtes Olivenöl vom Kloster.


Am Eingang gibt es außerdem einen kleinen Laden mit Gewürzen, Wein und anderen Spezialitäten. Also besser den Koffer nicht zu voll machen.


Anreise und Verhaltensregeln

Das Kloster Agia Triada liegt nur ein paar Kilometer nördlich vom Flughafen Chania. Klingt praktisch, oder? Trotzdem gibt es einen Haken: Ohne eigenen Mietwagen wird es schwierig, dort hinzukommen. Öffentliche Verkehrsmittel fahren nämlich nicht direkt zum Kloster. Wenn Ihr also keinen fahrbaren Untersatz habt, müsst Ihr auf Taxi oder eine organisierte Tour zurückgreifen.


Falls Ihr vorhabt, das Kloster zu besuchen, solltet Ihr ein paar Verhaltensregeln kennen, die in vielen kretischen Klöstern gelten. Zum Beispiel wird oft verlangt, dass Männer lange Hosen tragen - auch wenn die Temperaturen noch so heiß sind. In Agia Triada sieht man das etwas lockerer. Dort sind kurze Hosen für Männer okay, solange die Damen ihre Beine bedecken. Falls Ihr ohne lange Hose unterwegs seid, keine Sorge: Vor Ort gibt es einen Korb mit Stofftüchern, mit denen Ihr Eure Beine schnell bedecken könnt. Praktisch, falls Ihr spontan vorbeischauen wollt.


An fast allen Klöstern gibt es am Eingang eine kleine Kasse. Meistens kostet der Eintritt zwischen einem und vier Euro. Das Geld fließt direkt in die Pflege und Instandhaltung der Anlage. Klar, so ein altes Kloster will gepflegt sein, damit Ihr auch in Zukunft einen guten Eindruck habt.


Wenn Ihr dann im Kloster unterwegs seid, denkt daran, dass hier nicht nur Besucher willkommen sind, sondern dass Mönche auch tatsächlich hier leben und arbeiten. Das heißt, bitte keine Räume betreten, bei denen Ihr Euch nicht ganz sicher seid, ob Ihr dort sein dürft. Die meisten Bereiche sind gut beschildert, aber manchmal ist man eben schnell mal neugierig. Vermeidet es lieber, in private oder Gebetsräume zu stolpern. Das könnte nicht nur unangenehm werden, sondern auch respektlos wirken.


Noch ein wichtiger Punkt: Das Kloster ist kein Freizeitpark. Es hat eine tiefe spirituelle Bedeutung, und die Mönche führen hier ihre Rituale durch. Verhaltet Euch also respektvoll, haltet die Stimme runter und seid zurückhaltend. Wer sich daran hält, hat nicht nur eine angenehmere Zeit, sondern zeigt auch Wertschätzung für die jahrhundertealte Tradition, die hinter Agia Triada steckt.



YouTube: Kreta - Kapellen und Klöster

Falls Ihr Euch auch bewegte Bilder von den Klöstern in Kreta anschauen möchtet, dann empfehle ich Euch mein Drohnenvideo, mit den schönsten Kapellen und Klöstern, die es auf der Insel zu besichtigen gibt.




Hat Euch der Beitrag gefallen? Schaut Euch doch gerne auf meiner Homepage um und stöbert durch die anderen Beiträge zu vielen anderen Reisezielen und Themen. Gerne könnt Ihr mir auch auf meinen Social-Media-Kanälen folgen und mich so auf meinen Reisen begleiten!



Endre Lommatzsch

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