Marrakesch, oft als "Perle des Südens" bezeichnet, ist eine der faszinierendsten und lebhaftesten Städte Marokkos. Diese historische Stadt, die im Herzen des Landes liegt, fasziniert Besucher aus der ganzen Welt mit ihrer reichen Geschichte, pulsierenden Kultur, atemberaubenden Architektur und ihrer einzigartigen Mischung aus Tradition und Moderne. Marrakesch hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Die Stadt wurde im Jahr 1062 von Youssef Ibn Tachfin, dem Gründer der Almoraviden-Dynastie, gegründet und diente lange Zeit als Hauptstadt des Reiches. Im Laufe der Jahrhunderte war Marrakesch ein bedeutendes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum und zog Handelskarawanen aus der gesamten Sahara-Region an. Dieser reiche historische Hintergrund spiegelt sich heute in der Architektur und Kultur der Stadt wider. Marrakesch ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Religionen und beherbergt Menschen aus verschiedenen ethnischen Hintergründen. Dies spiegelt sich in der lebendigen Kunstszene der Stadt, den Märkten (Souks) und den kulinarischen Traditionen wider.
Inhaltsverzeichnis

Weltkulturerbe Djemaa el Fna
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Marrakeschs ist der Djemaa el Fna, ein belebter Platz im Herzen der Medina (Altstadt). Dieser UNESCO-Weltkulturerbe-Platz ist tagsüber von Händlern, Gauklern, Schlangenbeschwörern und Musikern bevölkert und verwandelt sich nach Einbruch der Dunkelheit in ein kulinarisches Paradies mit zahlreichen Garküchen, die traditionelle marokkanische Gerichte anbieten. Einen meiner ausführlichen Blogbeiträge zum Gauklerplatz Djemaa El Fna findet Ihr übrigens hier: https://www.fokus-fernweh.de/post/der-gauklerplatz-das-pulsierende-herz-von-marrakesch

Wahrzeichen von Marrakesch - Die Koutoubia-Moschee
Die Koutoubia-Moschee, auch Kutubiyya-Moschee genannt, ist ein weiteres Wahrzeichen in Marrakesch. Sie ist die größte Moschee der Stadt und gilt als eines der bedeutendsten architektonischen Werke des Landes. Ihr Name leitet sich vom arabischen Wort "kutub" ab, was "Bücher" bedeutet, da sich in der Nähe der Moschee früher ein geschäftiger Bücherbasar befand.

Die Moschee wurde im 12. Jahrhundert unter der Herrschaft der Almohaden-Dynastie erbaut. Die Bauarbeiten begannen 1150 und wurden 1157 abgeschlossen. Die Almohaden waren bekannt für ihre architektonischen Meisterwerke, und die Koutoubia-Moschee ist ein hervorragendes Beispiel für ihren Baustil. Der Bauleiter war der renommierte Architekt Yaqub al-Mansur.
Das Minarett ist 77 Meter hoch und damit auch das höchste Gebäude in Marrakesch. Sie ist ein architektonisches Meisterwerk und diente als Vorbild für andere berühmte Minarette, darunter das der Giralda in Sevilla und das der Hassan-Turm in Rabat. Sie ist mit prächtigen dekorativen Elementen wie kunstvollen Ziegeln, Inschriften und geometrischen Mustern geschmückt.
Die Koutoubia-Moschee spielt eine zentrale Rolle im religiösen Leben von Marrakesch. Sie ist nicht nur ein Ort des Gebets für die muslimische Gemeinde, sondern auch ein Symbol für die spirituelle und kulturelle Identität der Stadt. Fünfmal täglich ruft der Muezzin von der Spitze des Minaretts die Gläubigen zum Gebet auf.
Als Tourist kann man die Koutoubia-Moschee von außen besichtigen, jedoch ist der Zugang zum Innenbereich der Moschee nicht für Nicht-Muslime gestattet. Dies ist eine gängige Praxis in vielen Moscheen in Marokko und anderen muslimischen Ländern, um die Heiligkeit des Gebetsraums zu bewahren. Die Gärten rund um die Moschee, bekannt als "Jardins de la Koutoubia", sind jedoch für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Souks von Marrakesch
Die Souks von Marrakesch sind ein Paradies für die Shopping-Enthusiasten unter Euch. Hier könnt Ihr handgefertigte Teppiche, Keramik, Lederwaren, Gewürze und kunstvolle Handwerkskunst erwerben. Das Feilschen um den Preis ist hier eine Tradition und Teil des Einkaufsrituals. Wie Ihr in Marokko richtig feilscht, erfahrt Ihr in meinem Blogbeitrag https://www.fokus-fernweh.de/post/dos-and-dont-s-in-marokko-ohne-ärger-durch-1001-nacht.b Das Feilschen um die Preise ist in den Souks eine Tradition und gehört zum Einkaufserlebnis dazu. Die Händler erwarten oft, dass Ihr verhandelt, und es ist üblich, den Preis um etwa die Hälfte zu reduzieren, bevor man sich auf einen Abschluss einigt.

Die marokkanische Küche in Marrakesch ist ein Geschmackserlebnis für sich. Tajine, Couscous und Harira sind einige der traditionellen Gerichte, die man unbedingt probieren sollte. Auch die Süßigkeiten, wie Baklava und die berühmten marokkanischen Minztees, sind köstlich.
Die Souks von Marrakesch sind ein faszinierender und integraler Teil des Lebens in der Stadt. Diese traditionellen Märkte sind nicht nur ein wichtiger Handelsplatz, sondern auch ein Spiegelbild der reichen Kultur und Geschichte Marokkos. Tauchen Sie mit mir ein in die bunte Welt der Souks von Marrakesch. Die Souks von Marrakesch haben eine lange Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich als Handelsplätze für Karawanen aus der Wüste konzipiert, sind sie im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Zentrum für den Handel mit Gütern aus der Region geworden. Die Souks waren einst ein bedeutender Knotenpunkt für die Verbreitung von Waren wie Gewürze, Textilien, Keramik und Edelmetalle. Ein Besuch in den Souks von Marrakesch ist nicht nur ein Einkaufsbummel, sondern auch ein kulturelles Erlebnis. Die Gassen der Souks sind oft eng und labyrinthartig, und es kann leicht passieren, dass man sich verirrt. Das ist jedoch Teil des Abenteuers.
Das Handwerk in den Souks von Marrakesch ist von unschätzbarem Wert. Viele der Waren werden von Hand gefertigt, und die Handwerker setzen traditionelle Techniken und Designs ein, die seit Generationen überliefert werden. Einige Souks bieten sogar die Möglichkeit, Handwerker bei der Arbeit zu beobachten, was einen tiefen Einblick in die Kunst und die Fertigkeiten hinter den Waren ermöglicht.
Die Souks von Marrakesch sind in verschiedene Bereiche unterteilt, die sich auf bestimmte Waren oder Handwerkskünste spezialisiert haben.
Souk Semmarine - dieser Souk ist bekannt für seine Teppiche und Textilien. Hier könnt Ihr handgeknüpfte Teppiche, bunte Tücher und traditionelle Kleidung erwerben.
Souk El Attarine - dieser Markt ist auf Parfüms und Gewürze spezialisiert. Die Aromen von exotischen Gewürzen wie Safran, Zimt und Koriander erfüllen die Luft.
Souk Chouari - dieser Souk ist das Zentrum für die Herstellung von Kupferwaren. Von kunstvoll gestalteten Teekannen bis zu dekorativen Schalen, hier findet Ihr eine beeindruckende Auswahl an Kupferwaren.
Souk Haddadine - hier findet Ihr Schmiede und Metallarbeiter, die traditionelle marokkanische Laternen, Schlüssel und andere Metallwaren herstellen.
Souk des Épices - dieser Gewürzmarkt ist ein wahres Fest für die Sinne. Die bunten Berge von Gewürzen und Kräutern verleihen dem Markt ein faszinierendes Aroma.
Koranschule Medersa Ben Youssef
Die Medersa Ben Youssef ist eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch und ein herausragendes Beispiel islamischer Architektur und Bildungstradition. Diese historische Koranschule, die sich im Herzen der Medina von Marrakesch befindet, ist voller liebevoller Details und bietet Euch viele Fotomotive mit typisch marrokanischer Architektur.

Die Medersa Ben Youssef wurde im 14. Jahrhundert unter der Regentschaft der Meriniden gegründet, aber ihr heutiges Aussehen erhielt sie erst im 16. Jahrhundert, als sie von Sultan Abdallah al-Ghalib aus der Saadier-Dynastie umfassend renoviert wurde. Die Medersa Ben Youssef war eine der größten und wichtigsten Koranschulen Nordafrikas und bot Platz für bis zu 900 Studenten. Diese jungen Männer kamen aus verschiedenen Teilen des Landes und darüber hinaus, um hier islamische Theologie, Rechtswissenschaften, Mathematik, Astronomie und andere Wissenschaften zu studieren. Die Medersa diente nicht nur als Bildungsstätte, sondern auch als Wohnheim, da viele der Studenten von weit her kamen und keine andere Unterkunft hatten. Die kleinen, schlicht ausgestatteten Zimmer der Studenten sind rund um den Innenhof angeordnet und vermitteln Euch einen Einblick in das einfache, aber disziplinierte Leben der Schüler.
Nach mehreren Jahrhunderten intensiver Nutzung verlor die Medersa Ben Youssef im 20. Jahrhundert an Bedeutung und wurde schließlich geschlossen. In den 1980er Jahren wurde sie jedoch umfassend restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute ist die Medersa ein beliebtes Touristenziel.
Die Koranschule ist bekannt für ihre prächtige Architektur und ihre kunstvollen Dekorationen. Beim Betreten der Medersa ist man sofort von der Schönheit des zentralen Innenhofs mit seinem großen Wasserbecken und den umgebenden Arkaden beeindruckt. Die Wände sind verziert mit feinen Stuckarbeiten, Zellij (geometrische Mosaiken) und geschnitztem Zedernholz. Die kunstvollen Kalligraphien und geometrischen Muster spiegeln die hohe Kunstfertigkeit und das ästhetische Empfinden der damaligen Zeit wider.
Der prächtige Bahia-Palast
Der Bahia-Palast wurde im späten 19. Jahrhundert erbaut und war die Residenz von Si Moussa, dem Großwesir von Sultan Hassan I. Später wurde der Palast von seinem Sohn Ba Ahmed erweitert, der ihn zu einem der prächtigsten Bauwerke der damaligen Zeit machte. Der Name "Bahia" bedeutet "Die Strahlende" oder "Die Schöne" und soll die Größe und Pracht des Palastes widerspiegeln.
Der Palast ist ein hervorragendes Beispiel für marokkanische Architektur, mit einer harmonischen Mischung aus islamischen und marokkanischen Stilelementen. Der Palast erstreckt sich über acht Hektar und umfasst etwa 150 Zimmer, die um verschiedene Innenhöfe und Gärten angeordnet sind. Jeder Raum und jede Ecke des Palastes zeugt von der hohen Kunstfertigkeit der Handwerker jener Zeit.

Beim Betreten des Palastes werdet Ihrn von kunstvollen Mosaiken (Zellij), geschnitzten Holzdecken und aufwendigen Stuckarbeiten empfangen. Die verschiedenen Salons und Empfangsräume sind mit prächtigen Verzierungen versehen, die den Reichtum und die Macht der ehemaligen Bewohner widerspiegeln.
Ein weiteres Highlight des Bahia-Palasts sind die wunderschönen Gärten und Innenhöfe, die den Palast umgeben. Diese Gärten sind sorgfältig angelegt und bieten eine Oase der Ruhe. Zitronen- und Orangenbäume, duftende Blumen und plätschernde Springbrunnen schaffen eine friedliche Atmosphäre, die zum Verweilen und Entspannen einlädt. Die Gärten sind ein perfekter Ort, um der Hektik der Stadt zu entfliehen.
Kunst und Mode - Yves Saint Laurent und der Jardin Majorelle
Der Jardin Majorelle wurde in den 1920er Jahren von Jacques Majorelle angelegt, einem französischen Künstler, der sich in Marrakesch niederließ. Fasziniert von der botanischen Vielfalt Marokkos, begann Majorelle, auf seinem Grundstück eine Vielzahl exotischer Pflanzen zu sammeln und zu kultivieren. Der Garten wurde zu seinem Lebenswerk und ist berühmt für die intensive, kobaltblaue Farbe, die als "Majorelle-Blau" bekannt wurde und viele der Gebäude und Töpfe im Garten ziert.
Das charakteristische "Majorelle-Blau" ist allgegenwärtig und verleiht dem Garten eine einzigartige und unverwechselbare Ästhetik. Diese intensive, leuchtende Blautöne ziert die Wände der Gebäude, die Töpfe und sogar einige der Wege und Bänke. Die Farbe steht in starkem Kontrast zum Grün der Pflanzen und den anderen bunten Elementen des Gartens, was eine visuell beeindruckende Kulisse schafft.

Nach Majorelles Tod geriet der Garten in Vergessenheit, bis er in den 1980er Jahren von den Modeikonen Yves Saint Laurent und Pierre Bergé erworben und restauriert wurde. Heute ist der Jardin Majorelle einer der meistbesuchten Orte in Marrakesch und eine Quelle der Inspiration und Erholung.
Der Jardin Majorelle erstreckt sich über fast einen Hektar und beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Pflanzen aus aller Welt. Besucher können durch schattige Pfade schlendern, umgeben von hohen Bambusstauden, Palmen, Kakteen und Bougainvillea. Die Vielfalt der Pflanzenarten und die sorgfältige Gestaltung der Beete schaffen eine harmonische und beruhigende Atmosphäre.
Ein zentrales Element des Gartens ist der große Teich mit Seerosen und Lotusblumen, der von üppigem Grün umgeben ist. Die Plätschernden Brunnen und das Zwitschern der Vögel verstärken das Gefühl der Gelassenheit und machen den Garten zu einem perfekten Rückzugsort vom hektischen Stadtleben.
Im Herzen des Jardin Majorelle befindet sich das Museum Berberischer Kultur, das eine beeindruckende Sammlung von Kunst und Artefakten aus der reichen Berbertradition Marokkos zeigt. Die Ausstellung umfasst Schmuck, Textilien, Waffen und Haushaltsgegenstände, die einen tiefen Einblick in die Kultur und das Leben der Berber bieten. Das Museum ist in einem Gebäude untergebracht, das ebenfalls in Majorelle-Blau gestrichen ist, und ergänzt den Garten perfekt.
Der berühmte Modedesigner Yves Saint Laurent war ein großer Bewunderer des Jardin Majorelle und verbrachte viel Zeit in diesem grünen Paradies. Nach seinem Tod 2008 wurde seine Asche im Rosengarten des Gartens verstreut, und ein Gedenkstein ehrt sein Andenken. Yves Saint Laurent und Pierre Bergé haben nicht nur den Garten vor dem Verfall gerettet, sondern auch dazu beigetragen, ihn in eine kulturelle und künstlerische Institution zu verwandeln.
Ihr könnt den Garten zu folgenden Zeiten besichtigen:
täglich - 8.00 bis 18.30, letzter Einlass 18.00
Tickets könnt Ihr online vorab hier kaufen: https://tickets.jardinmajorelle.com/Visite. Dort könnt Ihr die folgenden Karten erwerben:
Jardin Majorelle - 165 Dirham/15 Euro
Jardin Majorelle und Pierre Bergé Museum - 220 Dirham/21 Euro
Yves Saint Laurent Museum - 135 Dirham/13 Euro
Kombi-Ticket - 325 Dirham/30 Euro
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