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Hey, ich bin Endre - der Inhaber von fokus fernweh. Ich hoffe, dass ich Euch inspirieren kann, neue Orte zu entdecken und die Welt zu bereisen! Ob Ihr erfahrene Globetrotter seid oder gerade erst mit dem Reisen begonnen habt - ich hoffe, Ihr findet hier die Motivation und die Informationen, die Ihr für Eure Unternehmungen braucht!

Kabukicho: Tokyos grelles Rotlichtviertel vor der Kamera

  • Autorenbild: Endre Lommatzsch
    Endre Lommatzsch
  • 27. Juni
  • 12 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. Juni

Wenn Ihr nachts durch Tokyo unterwegs seid, merkt Ihr schnell, dass die Stadt dann erst richtig zum Leben erwacht. Kabukicho ist dabei ein Viertel, das Ihr kaum übersehen könnt. Es ist laut, schrill und steckt voller Kontraste. Zwischen grellen Reklametafeln, Spielhallen, Bars und fragwürdigen Etablissements findet Ihr genau die Art von Großstadtchaos, die Tokyo so besonders macht.


Klar, Kabukicho gilt als Rotlichtbezirk. Trotzdem hat das Viertel deutlich mehr zu bieten, vor allem für alle mit Kamera in der Hand. Die Neonlichter, engen Seitengassen und die Mischung aus schrillem Spektakel und dunklen Ecken liefern jede Menge spannende Fotomotive.


In diesem Beitrag zeige ich Euch, was Kabukicho besonders macht, wo Ihr nachts die besten Fotos schießen könnt und was Ihr dabei beachten solltet. Außerdem verrate ich Euch, welche Motive ich dort persönlich am interessantesten finde.

das große rote Tor in Kabukicho

Inhaltsverzeichnis

Was ist Kabukicho überhaupt?

Kabukicho gehört zum Stadtteil Shinjuku und ist einer dieser Orte in Tokyo, die man entweder komplett faszinierend oder total abschreckend findet. Wahrscheinlich beides. Wer zum ersten Mal hier steht, merkt sofort, dass dieses Viertel anders tickt als der Rest der Stadt. Überall leuchten Reklametafeln, die bunten Schriftzeichen flackern, Musik dröhnt aus den Eingängen kleiner Bars und in den schmalen Gassen reiht sich ein Geschäft ans nächste.


Ursprünglich war das alles mal ganz anders gedacht. Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg plante die Stadt hier ein Kulturzentrum. Sogar ein eigenes Kabuki-Theater sollte gebaut werden, deshalb auch der Name Kabukicho. Kabuki ist eine traditionelle japanische Theaterform, die für ihre farbenfrohen Kostüme und dramatischen Auftritte bekannt ist. Doch das Theater kam nie. Stattdessen entwickelte sich das Viertel zu dem, was es heute ist: Tokyos bekanntestes Rotlicht- und Vergnügungsviertel.


Das klingt erstmal nach düsteren Ecken und zwielichtigen Gestalten. Und ja, ein bisschen davon gibt es auch. Aber Kabukicho ist mehr als nur ein Rotlichtbezirk. Die Grenzen zwischen Party, Unterhaltung, Tourismus und Erotik verlaufen hier ziemlich fließend. Neben Hostess-Clubs, Spielhallen und fragwürdigen Bars findet Ihr auch angesagte Restaurants, Karaoke-Läden, Hotels, kleine Läden mit Street Food und sogar das berühmte Godzilla Head, das über den Dächern thront.


Gerade für Fotografen bietet das Viertel jede Menge spannendes Material. Die Mischung aus grellen Leuchtreklamen, engen Seitengassen, modernen Glasfassaden und alten Gebäuden erzeugt eine ganz eigene Atmosphäre. Und die verändert sich ständig. Tagsüber wirkt Kabukicho fast unscheinbar. Viele Läden haben geschlossen, die Straßen sind ruhig. Doch sobald es dunkel wird, schaltet das Viertel in den Nachtmodus. Dann wird es laut, bunt und zieht eine bunte Mischung aus Touristen, Nachtschwärmern, Geschäftsleuten und schrägen Gestalten an.

Kabukicho Neonlichter Tokyo

Natürlich sollte man wissen, worauf man sich einlässt. Kabukicho hat einen Ruf, und der kommt nicht von ungefähr. Immer wieder hört man von Abzocke in Bars, von Touristen, die in zwielichtige Clubs gelockt werden, oder von kleinen Gaunereien. Trotzdem gehört das Viertel zu den sichersten Rotlichtgegenden der Welt. Gewalt oder offene Kriminalität erlebt man als Tourist eigentlich nicht, solange man nicht auf dumme Ideen kommt. Kamera umhängen, gesunden Menschenverstand einschalten und offen bleiben für die verrückten Seiten von Tokyo, dann wird Kabukicho zu einem der spannendsten Orte der Stadt.


Warum lohnt sich Kabukicho bei Nacht?

Tagsüber kann man durch Kabukicho laufen und sich fragen, warum das Viertel so einen wilden Ruf hat. Die meisten Läden sind geschlossen, die Straßen wirken fast verschlafen, die Neonreklamen sind aus oder flackern nur schwach vor sich hin. Doch sobald die Sonne untergeht, verwandelt sich das Viertel. Dann beginnt Kabukicho das zu zeigen, wofür es bekannt ist.


Die grellen Leuchttafeln gehen an, bunte Schriftzeichen blinken im Takt, Musik dröhnt aus den Eingängen der Bars und Clubs, Verkäufer rufen Passanten an, überall riecht es nach Street Food. Gerade in den frühen Abendstunden, wenn die Dämmerung über die Stadt zieht und die Lichter langsam angehen, liegt eine besondere Stimmung in der Luft. Genau das macht Kabukicho für Fotografen so interessant.


Für Nachtaufnahmen ist das Viertel ideal. Die enge Bebauung, die zahllosen Lichtquellen und die Mischung aus alt und modern sorgen für spannende Kontraste. Wer auf urbane Szenen, Street Photography oder atmosphärische Nachtaufnahmen steht, findet hier unzählige Motive.


Dazu kommt: Kabukicho schläft nie. Selbst spät in der Nacht herrscht hier noch Betrieb. Die Restaurants sind voll, die Bars haben geöffnet, und auch die Straßen bleiben belebt. Das bedeutet für Euch, dass Ihr hier nicht auf perfekte Tageszeiten achten müsst. Egal ob 19 Uhr oder Mitternacht, Kabukicho ist immer in Bewegung und bietet Euch spannende Fotospots.


Ein weiterer Grund, warum sich Kabukicho bei Nacht lohnt, ist die einmalige Atmosphäre. Es gibt kaum ein anderes Viertel in Tokyo, das so direkt das Bild vom neonleuchtenden, hektischen Großstadt-Dschungel erfüllt, wie man es aus Filmen oder Serien kennt. Wer Tokyo sehen will, wie es in Blade Runner oder Lost in Translation inszeniert wurde, ist hier genau richtig.


Und keine Sorge: Auch wenn Kabukicho seinen Ruf weg hat, ist das Viertel für Touristen sicher. Wer aufpasst, sich nicht von überteuerten Clubs ansprechen lässt und mit gesundem Menschenverstand unterwegs ist, kann sich hier auch mit teurer Kameraausrüstung gut bewegen. Die Polizei ist präsent, die Straßen sind gut beleuchtet und viele andere Touristen sind ebenfalls unterwegs.


Die besten Fotospots im Viertel

Kabukicho ist riesig, unübersichtlich und voller Reize. Für Fotografen kann das schnell überfordernd wirken. Deshalb lohnt es sich, ein paar Ecken vorher im Kopf zu haben, die sich besonders für Aufnahmen eignen. Ich verrate Euch hier die Spots, die ich persönlich am spannendsten finde und die auch ohne stundenlange Suche tolle Ergebnisse liefern.


Der rote Torbogen

Das wohl bekannteste Motiv von Kabukicho ist das große rote Eingangstor, das über der Hauptstraße hängt. Hier steht in großen weißen Schriftzeichen „Kabukicho Ichibangai“, was so viel heißt wie „Kabukicho Nummer Eins Straße“. Das Tor wirkt besonders abends beeindruckend, wenn die Leuchtreklamen rundherum aktiv sind und sich das Leben darunter sammelt. Von hier aus könnt Ihr klassische Straßenaufnahmen machen, bei denen das Tor den Blick lenkt. Ideal auch für Weitwinkel-Aufnahmen oder Street Shots mit den Menschenmengen.



Seitengassen von Kabukicho 1-Chome

Wer es ein bisschen düsterer und weniger touristisch mag, sollte sich in die Seitengassen wagen. Besonders rund um den Bereich Kabukicho 1-Chome 21 bis 26 gibt es kleine, enge Straßen mit alten Fassaden, Neonlichtern und einer leicht schummrigen Atmosphäre. Hier wirkt Kabukicho plötzlich rauer und ursprünglicher. Für Street Photography oder detailreiche Nachtaufnahmen sind diese Gassen ideal. Achtet hier aber auf Diskretion, nicht jeder Ladenbesitzer ist begeistert von Fotografen.



Die Godzilla Road

Ein paar Minuten weiter findet Ihr die sogenannte „Godzilla Road“, offiziell eigentlich die Toho Cinemas Straße. Am Ende der Straße thront über den Dächern ein riesiger Godzilla-Kopf, der auf dem Dach des Hotels Gracery sitzt. Gerade abends, wenn die Beleuchtung an ist, wirkt das Motiv ziemlich surreal. Die Straße selbst ist gesäumt von Leuchtreklamen, Restaurants und Spielhallen. Hier bekommt Ihr genau die dichte Großstadtatmosphäre, die Kabukicho so einzigartig macht.



Die Unterführung der Yasukuni Dori

Die Yasukuni Dori ist die breite Hauptstraße, die Kabukicho von den westlichen Bereichen Shinjukus trennt. Unter der Bahnlinie verläuft die Unterführung, von der man aus über die breite Straße hinüber nach Kabukicho fotografieren kann. Von hier aus könnt Ihr Euch auch an den Rand des Fußgängerwegs stellen und mit dem Stativ ein paar Langzeitbelichtungen machen.




Die interessantesten Motive (für mich)

Ramen, Ramen, Ramen!

Die kleinen Ramen-Läden in Kabukicho gehören für mich zu den spannendsten Fotomotiven überhaupt. Und nicht nur, weil ich jedes Mal schwach werde und am Ende selbst mit einer dampfenden Schüssel Nudeln dasitze. Diese Läden erzählen einfach so viel über die Stadt und die Menschen hier.


Oft findet Ihr sie in schmalen Seitenstraßen, manchmal kaum größer als ein Wohnzimmer. Vor der Tür hängen beleuchtete Schilder, manchmal sind es bunte Schriftzeichen, manchmal leuchten überdimensionale Plastik-Nudelschüsseln in der Auslage. Abends stehen draußen Leute in Anzug oder Streetwear, die geduldig warten, bis ein Platz frei wird. Drinnen dampft es, es klappert Geschirr, die Köche rufen sich etwas zu.


Gerade dieses Zusammenspiel aus Dampf, Neonlicht und wartenden Gästen macht die Läden für mich so spannend. Ich liebe es, durch die beschlagenen Fenster zu fotografieren, wenn das Licht von draußen auf das Glas trifft. Oder die leuchtenden Schilder zu fotografieren, die von Regentropfen auf dem Boden reflektiert werden. Oft entstehen hier ganz zufällig Aufnahmen, die das Viertel perfekt einfangen. Und wenn Ihr die Kamera kurz zur Seite legt, lohnt sich auch ein Besuch im Inneren. Die Ramen in Kabukicho sind meistens nicht nur fotogen, sondern auch ziemlich lecker.



Die Toyota-Taxis von Tokyo

Die alten Toyota Crown Comfort Taxis gehören für mich genauso zu Kabukicho wie die Neonreklamen. Diese kantigen, fast schon altmodisch wirkenden Wagen haben sich über Jahrzehnte kaum verändert. Gerade das macht sie für mich so fotogen.


Wenn Ihr abends durch die Straßen lauft, seht Ihr sie überall. Die kleinen grünen, roten oder schwarzen Fahrzeuge rollen langsam durch die engen Gassen, parken vor Hotels oder warten an Kreuzungen. Besonders ikonisch sind sie, wenn das beleuchtete Taxischild auf dem Dach leuchtet und sich die bunten Reklamen auf dem Lack spiegeln.


Ich mag vor allem Aufnahmen mit offener Blende, bei denen die bunten Lichter im Hintergrund schön weich verschwimmen. Wenn dann noch Nieselregen dazukommt, glänzt das Pflaster, und die Autos wirken wie aus einer Filmszene. Besonders spannend wird es, wenn ein Taxi vor dem roten Eingangstor oder auf der Godzilla Road steht. Die Mischung aus traditionellem Auto und greller Großstadt wirkt einfach besonders.


Auch wenn die Toyota Crown Modelle langsam von moderneren Fahrzeugen abgelöst werden, prägen sie das Straßenbild nach wie vor. Für mich gehören sie definitiv zu den Motiven, die ich in Kabukicho nie auslasse.



Die schrillen Outfits

Kabukicho Neonlichter Tokyo

Kabukicho lebt nicht nur von Leuchtreklamen und Architektur, sondern auch von den Menschen, die hier unterwegs sind. Und die sehen oft alles andere als langweilig aus. Gerade abends trefft Ihr hier auf Typen und Typinnen, die aussehen, als wären sie direkt aus einem Manga oder einem Musikvideo gefallen.


Da gibt es Hostessen in schicken Kleidern mit High Heels und Hochsteckfrisur, Barkeeper im schwarzen Anzug mit glänzenden Schuhen und Jugendlichen in abgefahrenen Streetwear-Kombis, die aussehen wie Models von Harajuku. Auch auffällige Frisuren, bunte Haarfarben oder extravagante Accessoires gehören dazu.


Für mich ist das einer der spannendsten Aspekte an Kabukicho. Die Menschen hier sind Teil der Kulisse, Teil des Chaos, Teil der Atmosphäre. Ich liebe es, mit der Kamera unauffällig Momente einzufangen, wenn jemand auf dem Smartphone vertieft an der Straßenecke steht oder sich jemand an einem Straßenstand die Jacke richtet.


Natürlich braucht Ihr hier ein bisschen Feingefühl. Nicht jeder will fotografiert werden, und Kabukicho ist kein Street-Fashion-Runway wie Harajuku. Trotzdem entstehen hier authentische, urbane Porträts, wenn man aufmerksam ist und die Menschen respektvoll ablichtet. Gerade an den Hauptstraßen oder bei Events ist das einfacher, weil ohnehin viele fotografieren.


Worauf Ihr bei Nachtaufnahmen achten solltet

Kabukicho ist für Nachtfotografie ein echtes Paradies, aber eben auch eine kleine Herausforderung. Die Lichter blinken, es ist voll, manche Gassen sind dunkel, andere überbelichtet, und zwischendrin wuseln ständig Menschen durchs Bild. Damit Ihr trotzdem gute Fotos nach Hause bringt, habe ich ein paar Tipps für Euch, die sich für mich bewährt haben.


Lichtquellen gezielt nutzen


Die Neonreklamen, Laternen und Schilder sind Eure besten Freunde, wenn es um Licht geht. In den Seitengassen oder unter der Bahnunterführung könnt Ihr das vorhandene Licht nutzen, um spannende Kontraste zu erzeugen. Achtet dabei aber auf Überbelichtung. Gerade wenn Ihr mit offener Blende arbeitet, fressen sich die Lichter schnell ins Bild. Lieber etwas abblenden oder die Belichtung bewusst anpassen, damit die Lichter nicht komplett ausreißen.


Offene Blende oder High-ISO


Kabukicho lebt von Licht und Schatten. Ich fotografiere hier gerne mit einer lichtstarken Festbrennweite, zum Beispiel einem 35mm f1.4 oder einem 50mm f1.8. Damit bekommt Ihr auch bei wenig Licht saubere Ergebnisse. Alternativ geht natürlich auch der Weg über hohe ISO-Werte. Die modernen Kameras stecken das gut weg, und ein bisschen Bildrauschen passt zum urbanen Look sowieso ganz gut. Wichtig ist: lieber ein bisschen mehr ISO als verwackelte Bilder.


Langzeitbelichtungen nur mit Stativ oder stabiler Hand


Wenn Ihr Langzeitbelichtungen von den Straßenszenen machen wollt, braucht Ihr entweder ein kleines Reisestativ oder Ihr sucht Euch stabile Abstellflächen. Laternenpfosten, Mauervorsprünge oder andere feste Objekte helfen, die Kamera ruhig zu halten. Achtet aber darauf, dass Ihr dabei niemanden behindert oder auffallt. Kabukicho ist voll, da ist ein Stativ schnell im Weg.


Auf das Drumherum achten


So spannend die Motive sind, Ihr solltet immer im Hinterkopf behalten, wo Ihr steht und was um Euch herum passiert. Kabukicho ist zwar kein gefährlicher Ort, aber es gibt Ecken, da schaut man mit teurer Kameraausrüstung besser zweimal, bevor man sich komplett aufs Fotografieren konzentriert. Vor allem vor den Eingängen mancher Clubs oder Bars ist es besser, die Kamera kurz wegzupacken. Auch nicht jeder möchte vor seinem Laden oder in einer dunklen Seitengasse fotografiert werden.


Mit dem Regen arbeiten


Wenn es geregnet hat oder noch regnet, ist das für Fotos fast schon ein Glücksfall. Die nassen Straßen spiegeln die bunten Lichter perfekt wider, und die Reflektionen sorgen für Tiefe und Farbe im Bild. Packt am besten ein kleines Mikrofasertuch ein, um die Frontlinse regelmäßig trocken zu wischen. Ein Regencover für die Kamera schadet auch nicht, gerade wenn Ihr länger draußen bleibt.


Geduld zahlt sich aus


Kabukicho wirkt auf den ersten Blick chaotisch, aber wenn Ihr ein bisschen Geduld habt, entstehen tolle Momente. Wartet an einer Straßenecke, bis das richtige Taxi vorbeifährt. Bleibt kurz an einem Laden stehen, bis ein interessanter Mensch ins Bild läuft. Die besten Fotos entstehen oft nicht beim hektischen Durchhetzen, sondern wenn Ihr Euch auf das Viertel einlasst.


Auf die Kameraeinstellungen achten


Gerade in Kabukicho solltet Ihr die Kamera gut im Griff haben. Ich fotografiere hier meist im manuellen Modus oder mit halbautomatischem Zeitmodus (Tv oder S). Die Lichtverhältnisse wechseln ständig, die Kameraautomatik kommt da oft nicht hinterher. Besser selbst regeln, besonders wenn Ihr bestimmte Effekte wie Bewegungsunschärfe bewusst einsetzen wollt.


Sicherheit, Verhalten und kleine Stolperfallen

Kabukicho ist berühmt, berüchtigt und irgendwie beides gleichzeitig. Viele verbinden das Viertel mit zwielichtigen Clubs, Yakuza-Geschichten und teuren Abzockfallen. Und ja, ein bisschen Wahrheit steckt in den Gerüchten. Trotzdem muss niemand Angst haben, abends mit der Kamera durch Kabukicho zu laufen, wenn man ein paar Dinge beachtet.


Tokyo gilt generell als eine der sichersten Großstädte der Welt. Das spürt Ihr auch in Kabukicho. Gewaltverbrechen oder offene Kriminalität erlebt man hier als normaler Besucher eigentlich nicht. Die Polizei ist präsent und die Hauptstraßen sind gut beleuchtet und voller Menschen. Trotzdem solltet Ihr nicht blind durch die Gegend laufen. Es gibt ein paar Ecken, die man eher meidet und ein paar Verhaltensregeln, die das Ganze entspannter machen.


Vorsicht bei Club-Anwerbern


Gerade abends stehen an den Hauptstraßen immer wieder sogenannte Hosts oder Club-Scouts, die versuchen, Euch in Bars, Hostess-Clubs oder Shows zu locken. Die Jungs sind meist schick angezogen, sprechen manchmal Englisch und wirken harmlos. Problem dabei: Manche dieser Läden sind überteuert, andere haben das Ziel, Touristen ordentlich zur Kasse zu bitten. Wenn Ihr kein Interesse habt, reicht ein freundliches, bestimmtes Nein. Am besten geht Ihr einfach weiter.


Keine Fotos vor fragwürdigen Etablissements


Auch wenn die grellen Schilder oder die Eingänge spannend wirken, solltet Ihr bei Clubs, Erotikbars oder Hostess-Läden vorsichtig mit der Kamera sein. Gerade die Betreiber oder Türsteher reagieren oft ungehalten, wenn Ihr da offensichtlich fotografiert. Lieber ein paar Meter Abstand halten oder sich auf die neutraleren Motive konzentrieren. In den Seitenstraßen gilt das noch mehr.


Achtet auf Eure Ausrüstung


Kabukicho ist nicht gefährlich, aber es ist voll. Gerade an Wochenenden oder bei Events ist das Gedränge groß. Wenn Ihr mit teurer Kamera unterwegs seid, habt sie am besten immer fest im Griff oder quer über die Schulter gehängt. Teure Objektive oder sperriges Zubehör solltet Ihr nicht unbeaufsichtigt ablegen. Nicht, weil es geklaut werden könnte. Die Gefahr, dass es irgendwie kaputt geht zwischen den Menschenmassen, ist größer, als das Risko, dass es irgendjemand entwendet.


Die Klassiker: Geld, Karten und gesunder Menschenverstand


Wie überall gilt: Große Geldbeträge braucht Ihr hier nicht lose in der Hosentasche. Kreditkarten sind weit verbreitet, Bargeld für kleinere Läden reicht in kleinen Beträgen. Wenn Euch ein Laden dubios vorkommt oder ein Angebot zu gut klingt, ist es das meist auch. Wer auf sein Bauchgefühl hört und sich nicht in fragwürdige Situationen drängen lässt, wird Kabukicho entspannt erleben.


Stolperfallen auf den Straßen


Die Straßen von Kabukicho sind nicht überall modern. Gerade in den schmalen Seitengassen gibt es Stolperfallen wie unebene Gehwege, offene Gullydeckel oder Kabel, die quer über den Weg gespannt sind. Wenn Ihr im Dunkeln mit Blick durch den Sucher unterwegs seid, lohnt es sich, auch mal kurz die Augen vom Display zu nehmen und den Weg im Blick zu behalten.


Alkohol und Nachtleben? Lieber mit Vorsicht genießen


Falls Ihr nach dem Fotografieren noch das Nachtleben auschecken wollt, ist das natürlich kein Problem. Kabukicho hat jede Menge Bars, Restaurants und Karaoke-Läden. Aber auch hier gilt: Nicht jeder Laden ist harmlos. Informiert Euch vorher, zahlt lieber direkt an der Bar und seid vorsichtig bei Angeboten von der Straße.


Fazit: Für wen Kabukicho ein Pflichtstopp ist

Kabukicho ist laut, schrill, chaotisch und genau das macht den Reiz aus. Wer nach einem klassischen Touristenviertel sucht, wo alles ordentlich und aufgeräumt wirkt, wird hier vermutlich schnell überfordert sein. Aber genau das ist das Spannende an Kabukicho.


Für alle, die sich für urbane Fotografie interessieren, ist das Viertel ein absoluter Pflichtstopp. Die Mischung aus engen Gassen, blinkenden Reklamen, alten Gebäuden und modernen Glasfassaden bietet Motive ohne Ende. Gerade bei Nacht entfaltet Kabukicho seinen vollen Charme. Das Viertel schläft nicht, die Lichter gehen nie aus, und die Straßen liefern ständig neue Szenen, die sich lohnen.


Auch für alle, die Tokyo von seiner roheren, weniger polierten Seite erleben wollen, ist Kabukicho die richtige Adresse. Klar, es gibt hier auch zwielichtige Ecken. Aber wer mit wachem Blick unterwegs ist, erlebt hier eine Seite der Stadt, die eben nicht nur aus Tempeln, Hochhäusern und gepflegten Parks besteht.


Ich kann Euch nur empfehlen, Kabukicho nicht einfach zu meiden, weil es einen zweifelhaften Ruf hat. Die Realität sieht anders aus. Klar, Ihr solltet ein bisschen aufpassen, wo Ihr hingeht und worauf Ihr Euch einlasst. Aber wenn Ihr respektvoll mit der Kamera unterwegs seid, Geduld mitbringt und Euch auch für die kleinen Details interessiert, erlebt Ihr hier eines der spannendsten Fotografie-Reviere Tokyos.


Für mich gehört Kabukicho bei Nacht zu jedem Besuch in Tokyo einfach dazu. Und ich wette, wenn Ihr einmal dort wart, landet das Viertel auch auf Eurer Liste für die nächste Reise.



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Endre Lommatzsch

Hey, ich bin Endre - der Inhaber von fokus fernweh. Ich hoffe, dass ich Euch inspirieren kann, neue Orte zu entdecken und die Welt zu bereisen! Ob Ihr erfahrene Globetrotter seid oder gerade erst mit dem Reisen begonnen habt - ich hoffe, Ihr findet hier die Motivation und die Informationen, die Ihr für Eure Unternehmungen braucht!

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