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Hey, ich bin Endre - der Inhaber von fokus fernweh. Ich hoffe, dass ich Euch inspirieren kann, neue Orte zu entdecken und die Welt zu bereisen! Ob Ihr erfahrene Globetrotter seid oder gerade erst mit dem Reisen begonnen habt - ich hoffe, Ihr findet hier die Motivation und die Informationen, die Ihr für Eure Unternehmungen braucht!

Rhein, Wein und ein Denkmal: Ein Stopp am Niederwalddenkmal in Rüdesheim

  • Autorenbild: Endre Lommatzsch
    Endre Lommatzsch
  • 1. Apr.
  • 12 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Mai

Das Niederwalddenkmal in Rüdesheim ist ein beeindruckendes Stück Geschichte. Es steht hoch über dem Rhein und erinnert daran, wie das Deutsche Reich im 19. Jahrhundert entstanden ist. Die Germania-Figur, die über allem wacht, wirkt gewaltig und feierlich zugleich.

Ich bin mit der Seilbahn nach oben gefahren, direkt über die Weinberge. Schon das war ein Erlebnis. Oben angekommen, stand ich dann vor der großen Statue und fand es erstaunlich, wie viel Symbolik in diesem Denkmal steckt.


Rüdesheim selbst ist ein typisches Rheingau-Städtchen. Es gibt Wein an jeder Ecke, kleine Gassen und viele Ausflugsschiffe. Die Drosselgasse ist bekannt, aber das Denkmal darüber hat für mich noch einmal eine ganz andere Wirkung.

Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein

Inhaltsverzeichnis


Zum Niederwalddenkmal: Seilbahn, mit dem Auto oder zu Fuß?

Wenn Ihr das Niederwalddenkmal in Rüdesheim besuchen wollt, stellt sich zuerst die Frage: Wie kommt man eigentlich da hoch? Das Denkmal steht nicht unten im Tal, sondern über den Weinbergen, mit einem Blick über den Rhein, der schon für sich genommen ein echtes Highlight ist.


Es gibt drei Wege, die nach oben führen: mit der Seilbahn, mit dem Auto oder zu Fuß. Jeder Weg hat seinen eigenen Reiz. Ich habe alle Varianten ausprobiert (na gut, fast) und erzähle Euch hier, wie es läuft, was Ihr beachten solltet und was mir persönlich am besten gefallen hat.


Die Seilbahn: Highlight mit Aussicht

Die Seilbahn ist für mich ganz klar der Favorit. Sie startet in Rüdesheim, direkt an der Oberstraße, und bringt Euch in knapp zehn Minuten hinauf zum Denkmal. Schon die Fahrt ist ein Erlebnis. Ihr schwebt über die Weinberge, seht die Reben unter Euch vorbeiziehen und bekommt langsam einen Vorgeschmack auf die Aussicht, die oben wartet.


Die kleinen Kabinen sind offen und ideal für Fotos. Wenn Ihr allerdings Höhenangst habt, kann es etwas wackelig wirken. Ich fand es großartig, wie entspannt das Ganze ist. Keine Anstrengung, einfach zurücklehnen und genießen.


Preislich liegt eine einfache Fahrt mit der Seilbahn bei etwa 8 Euro (Stand 2025, schaut aber besser nochmal vor Ort nach). Hin- und Rückfahrt kostet 10 Euro. Es gibt auch Kombitickets, zum Beispiel mit der Fähre oder dem Sessellift nach Assmannshausen, falls Ihr mehr sehen wollt.

Die Seilbahn fährt regelmäßig, etwa alle 15 Minuten. In der Hochsaison kann es allerdings voll werden. Früh da sein lohnt sich also. Oben angekommen, seid Ihr nur ein paar Schritte vom Niederwalddenkmal entfernt.


Für mich ist das die entspannteste und schönste Art, hinaufzukommen. Besonders, wenn Ihr den Rhein einmal aus der Vogelperspektive erleben wollt.



Mit dem Auto: Praktisch, aber langweilig

Wenn Ihr lieber mit dem Auto fahrt, geht das natürlich auch. Vom Zentrum Rüdesheims aus braucht Ihr etwa zehn bis fünfzehn Minuten, je nach Verkehr. Ihr folgt der Straße Richtung Niederwald, vorbei an Weinbergen und ein paar Serpentinen. Die Strecke ist gut ausgeschildert. Ihr könnt einfach den Schildern zum Niederwalddenkmal folgen.


Oben gibt es einen Parkplatz. Er ist nicht riesig, aber in der Regel reicht er aus. Die Parkgebühr liegt bei etwa drei Euro für ein paar Stunden (Stand 2025, kann sich ändern).


Der Vorteil: Ihr seid flexibel und könnt ohne Schlepperei Wanderschuhe, Picknick oder Kamerazeug mitnehmen. Der Nachteil: Ihr verpasst die Aussicht auf dem Weg nach oben. Und wenn viel los ist, wird es mit dem Parken knapp. Ich habe es einmal ausprobiert und fand es praktisch, vor allem wenn man wenig Zeit hat oder mit Familie unterwegs ist. Aber ehrlich gesagt: Die Seilbahn hat einfach mehr Atmosphäre.


Zu Fuß: Eine kleine Weinbergwanderung

Und dann gibt es noch die Variante für alle, die gern zu Fuß unterwegs sind. Der Aufstieg zum Niederwalddenkmal lässt sich gut erwandern. Es gibt mehrere Wege, die in Rüdesheim starten, und die meisten sind auch ohne große Wandererfahrung machbar.

Ein beliebter Weg beginnt am Ortsrand in der Nähe der Seilbahnstation und führt durch die Weinberge hinauf. Die Strecke ist etwa zweieinhalb Kilometer lang. Je nach Tempo braucht Ihr dafür zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Es geht bergauf, also ein bisschen Kondition braucht Ihr schon.


Ich habe den Weg selbst ausprobiert und fand ihn richtig schön. Ihr lauft zwischen den Reben, hört die Vögel, und unterwegs gibt es immer wieder Bänke mit Aussicht auf das Rheintal. Der Weg ist gut markiert, meist mit Schildern wie „Niederwald“ oder „Denkmal“. Ihr könnt Euch auch mit einer Karte vom Touristenbüro oder einer App wie Komoot orientieren.


Festes Schuhwerk ist auf jeden Fall zu empfehlen, besonders wenn es geregnet hat. Dann können die Pfade rutschig werden. Oben angekommen, wirkt der Ausblick noch ein Stück eindrucksvoller.


Die Geschichte des Niederwalddenkmals

Das Niederwalddenkmal ist nicht einfach nur eine große Statue mit Blick auf den Rhein. Dahinter steckt eine Geschichte, die tief in die Vergangenheit Deutschlands reicht. Als ich das erste Mal davorstand, habe ich mich gefragt: Warum stellt man so ein riesiges Bauwerk mitten in die Weinberge? Die Antwort liegt im 19. Jahrhundert, in einer Zeit voller Umbrüche, Kriege und Nationalgefühl.

Ich habe mich ein wenig eingelesen und vor Ort angeschaut, was die Infotafeln so hergeben. Hier kommt die Zusammenfassung:


Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 und 1871 hatte Deutschland Frankreich besiegt. Zum ersten Mal in der Geschichte schlossen sich die vielen Fürstentümer und Königreiche zu einem einheitlichen Staat zusammen. Das Deutsche Kaiserreich war geboren. Für die Menschen damals war das ein historischer Moment.


Kaiser Wilhelm I. und seine Regierung beschlossen, dieses Zeichen zu setzen. Der Ort wurde mit Bedacht gewählt: hoch oben über dem Rhein, mit weitem Blick ins Land und in Richtung Frankreich. Der Rhein war schon damals eine wichtige Handelsroute und grenzte an das frühere Kriegsgebiet. Das Denkmal sollte also auch ein politisches Signal senden: Wir stehen zusammen, wir bleiben vereint, und wir haben unsere Stärke gezeigt.

Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein

Der Grundstein für das Niederwalddenkmal wurde 1871 gelegt, aber fertig war es erst 1883. Zwölf Jahre Bauzeit zeigen, wie ernst das Projekt genommen wurde. Entworfen wurde das Denkmal vom Bildhauer Johannes Schilling aus Dresden. Die architektonische Umsetzung übernahm Karl Weißbach. Finanziert wurde der Bau größtenteils durch Spenden aus dem ganzen Land. Es war ein echtes Volksprojekt.


Das Herzstück des Denkmals ist die Germania, die auf dem Sockel steht. Sie ist über zehn Meter hoch, aus Bronze gegossen und wiegt rund 32 Tonnen. Wenn Ihr davorsteht, spürt Ihr sofort ihre Wucht. In der rechten Hand hält sie die Reichskrone, in der linken ein Schwert, das locker nach unten zeigt. Das soll zeigen: Der Sieg ist errungen, aber jetzt herrscht Frieden. Ihr Blick geht über den Rhein in Richtung Frankreich. Das war damals sicher kein Zufall.


Insgesamt ist das Denkmal mit Sockel 38 Meter hoch, also fast so groß wie ein zehnstöckiges Haus. Der Sockel wurde aus Sandstein gebaut, der direkt vor Ort im Niederwald gebrochen wurde. Die Baumaterialien wurden mit Pferdewagen und später mit einer kleinen Bahn nach oben gebracht. Die Logistik war enorm. Über 200 Arbeiter waren beteiligt. Es gab sogar einen eigenen Steinbruch eigens für dieses Projekt.


Zur Einweihung im Jahr 1883 kamen Tausende Menschen nach Rüdesheim. Auch Kaiser Wilhelm I. war dabei. Es war ein großes Fest. Das Denkmal sollte nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern auch die Einheit des noch jungen Kaiserreichs festigen. Es war ein sichtbares Zeichen für Stärke und Zusammenhalt. Auch als Botschaft an die Nachbarn westlich des Rheins.


Heute ist das Niederwalddenkmal ein beliebtes Ziel für Touristen und Geschichtsinteressierte. Es hat Kriege überstanden, auch den Zweiten Weltkrieg, ohne größere Schäden. Wenn man bedenkt, wie exponiert es steht, ist das fast ein Wunder. Für mich war es spannend, dort nicht nur die Aussicht zu genießen, sondern auch die Geschichte dahinter zu verstehen. Das Denkmal ist längst nicht mehr so patriotisch aufgeladen wie früher, aber es erzählt immer noch von einer Zeit, in der sich Deutschland neu geordnet hat.


Aussicht und Aktivitäten am Denkmal

Wenn Ihr endlich oben am Niederwalddenkmal ankommt, ist der erste Gedanke wahrscheinlich: „Wow, was für ein Ausblick.“ Kein Wunder, dass man dieses Monument genau hier gebaut hat. Der Blick über den Rhein und die umliegenden Weinberge ist einfach unschlagbar. Aber oben gibt es mehr als nur eine tolle Aussicht. Ich habe meinen Besuch voll ausgekostet und zeige Euch, was Euch erwartet. Von der Landschaft bis zu den kleinen Extras, die den Tag besonders machen.


Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein

Sobald Ihr vor dem Denkmal steht, geht der Blick fast automatisch nach unten. Der Rhein glitzert in der Ferne, zieht sich durchs Tal, und auf der anderen Seite erkennt Ihr die Hügel von Rheinhessen. Direkt unterhalb liegen die Weinberge, die im Herbst in Rot und Gold leuchten. Ich war im Frühling dort, und selbst da sah alles aus wie aus einem Reiseführer. An klaren Tagen könnt Ihr bis nach Mainz schauen. Die Schiffe auf dem Fluss sehen von hier oben aus wie Spielzeug.


Das Denkmal steht auf einer breiten Terrasse. Es gibt genug Platz, um einfach zu stehen, zu schauen oder sich hinzusetzen. Ich habe mir eine Bank am Rand geschnappt und ein paar Minuten lang nur die Aussicht genossen. Links und rechts vom Denkmal findet Ihr weitere Stellen mit etwas anderen Blickwinkeln. Ideal, wenn Ihr fotografieren wollt. Mein Tipp: früh morgens oder am späten Nachmittag ist das Licht besonders schön, und es sind weniger Menschen unterwegs.


Direkt beim Denkmal gibt es auch einen kleinen Kiosk. Dort bekommt Ihr Getränke, Eis oder eine Bratwurst. Kein großes Angebot, aber praktisch, wenn der Hunger kommt. Ich habe mir ein Wasser geholt und fand die Preise in Ordnung. In der Umgebung gibt es Bänke und Tische, falls Ihr etwas mitgebracht habt. Ein guter Ort für eine kleine Pause.


Ein Stück weiter beginnt ein kurzer Rundweg durch den Niederwald. Er dauert etwa 15 Minuten und führt zu einem weiteren Aussichtspunkt namens Rossel. Von dort habt Ihr einen etwas wilderen Blick über das Rheintal, ohne das Denkmal im Bild. Ich bin den Weg gelaufen und fand ihn angenehm. Keine große Wanderung, aber eine schöne Ergänzung. Unterwegs stehen Infotafeln mit Hinweisen zur Natur und Geschichte.


Wenn Ihr noch Zeit habt, lohnt sich ein Abstecher zum Niederwaldtempel. Der kleine Pavillon mit Säulen liegt etwa zehn Minuten zu Fuß entfernt. Auch von dort habt Ihr einen schönen Blick, und es ist etwas ruhiger als direkt an der Germania. Ich fand den Ort charmant. Kein Spektakel, aber eine gute Ergänzung zum Rest.

Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein

Eine weitere Möglichkeit ist der Sessellift nach Assmannshausen. Er startet direkt beim Niederwalddenkmal und bringt Euch in etwa 15 Minuten hinunter ins Nachbardorf. Die Strecke führt mitten durch die Weinberge, mit freiem Blick auf das Rheintal.


Ich habe die Fahrt selbst nicht gemacht, aber einige Leute, die ich unterwegs getroffen habe, waren begeistert. Sie fanden es vor allem entspannt und landschaftlich schön. Eine einfache Fahrt kostet rund 5 Euro (Stand 2025). Wenn Ihr Lust auf einen kleinen Rundtrip habt, könnt Ihr von Assmannshausen aus mit der Fähre zurück nach Rüdesheim fahren.


Wanderwege rund um Rüdesheim und das Denkmal

Das Niederwalddenkmal ist auf jeden Fall ein Highlight. Aber für mich als Wanderfan beginnt der eigentliche Spaß erst, wenn ich die Schuhe schnüre und loslaufe. Rund um Rüdesheim und das Denkmal gibt es viele Wanderwege, die durch Weinberge, Wälder und entlang des Rheins führen. Die Gegend ist wie gemacht dafür, draußen unterwegs zu sein.


Ich habe ein paar dieser Wege ausprobiert und möchte Euch zeigen, was Euch erwartet, wie Ihr sie findet und warum sie sich wirklich lohnen.


Aufstieg von Rüdesheim

Den Anfang macht der Weg, den ich schon im ersten Kapitel erwähnt habe: der Aufstieg vom Ortsrand Rüdesheims zum Niederwalddenkmal. Er startet nahe der Seilbahnstation in der Oberstraße und ist etwa 2,5 Kilometer lang. Du läufst bergauf durch die Weinberge, vorbei an Reben und kleinen Hütten, und brauchst je nach Tempo 45 Minuten bis eine Stunde. Die Steigung ist moderat, aber es geht stetig hoch. Ich habe ein paar Pausen eingelegt, um den Blick zurück ins Rheintal zu genießen.


Der Pfad ist gut markiert, oft mit Schildern wie „Niederwald“ oder „Denkmal“ und du kannst ihn ohne Karte finden. Ich hatte meine Wanderschuhe an, was sinnvoll war, denn nach Regen wird’s stellenweise matschig. Oben am Denkmal angekommen, fühlt sich der Ausblick wie eine Belohnung an. Mein Tipp: Nimm Wasser mit und starte früh, dann bist du vor der Mittagshitze oben.


Wenn Ihr mit der Seilbahn nach oben fahren möchtet und dann von oben wieder durch die Weinberge zurücklaufen möchtet, gibt es auch einen Rundweg mit etwa 8km Länge: Wanderung - Niederwalddenkmal und Rüdesheim

Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein

Niederwald-Rundweg

Vom Denkmal aus könnt Ihr einen Rundweg durch den Niederwald machen. Die Strecke ist etwa fünf Kilometer lang und in gut einer Stunde zu schaffen. Ideal, wenn Ihr nicht den ganzen Tag wandern wollt, aber trotzdem ein Stück Natur erleben möchtet.

Der Weg startet direkt an der Germania-Statue und führt durch dichten Wald. Ihr kommt an Aussichtspunkten wie der Rossel und der Zauberhöhle vorbei. Die Route ist größtenteils flach, mit ein paar leichten Anstiegen. Die gelben Wegweiser sind gut sichtbar und machen die Orientierung einfach.


Ich fand den Wald angenehm ruhig. Kiefern, Eichen und ab und zu ein Eichhörnchen, das über den Weg huscht. An der Rossel gibt es eine Plattform mit weitem Blick über den Rhein und die umliegenden Weinberge. Die Zauberhöhle ist eine kleine Felsformation mitten im Wald, die etwas Geheimnisvolles hat.


Ich habe unterwegs ein paar Fotos gemacht und einfach die Stille genossen. Nach dem Trubel am Denkmal ist dieser Rundweg perfekt, um runterzukommen. Am Ende kommt Ihr wieder am Ausgangspunkt an, ohne Umwege oder Rücktransport: Niederwald-Rundweg - Osteinscher Weg

Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein

Rheinsteig

Wenn Ihr mehr wollt, ist der Rheinsteig eine gute Option. Der Fernwanderweg führt durch Rüdesheim und direkt am Niederwalddenkmal vorbei. Insgesamt umfasst er rund 320 Kilometer von Wiesbaden bis Bonn. Keine Sorge, Ihr müsst nicht alles laufen. Auch eine einzelne Etappe lohnt sich.


Ich habe den Abschnitt von Rüdesheim nach Assmannshausen ausprobiert. Die Strecke ist etwa acht Kilometer lang, und ich war knapp zwei Stunden unterwegs.


Der Rheinsteig beginnt in Rüdesheim und ist gut markiert mit blauen „R“-Symbolen. Zuerst geht es steil bergauf in den Niederwald. Ihr kommt am Denkmal vorbei, wandert weiter durch Weinberge und Wald und habt immer wieder beeindruckende Ausblicke auf den Rhein. Der Abstieg nach Assmannshausen ist steinig und erfordert etwas Konzentration. Meine Knie haben protestiert, aber die Aussicht hat das locker wettgemacht.


Assmannshausen ist ein charmantes Weindorf mit langer Rotweintradition. Von dort könnt Ihr bequem mit der Fähre zurück nach Rüdesheim fahren. Der Weg ist anspruchsvoller als der Rundweg am Denkmal, aber für alle, die gern etwas länger unterwegs sind, ist er eine tolle Wahl. Ich würde ihn jederzeit wieder gehen.


Rüdesheim - Wein, Gassen und Touristenfallen

Rüdesheim ist nicht nur der Ausgangspunkt für einen Besuch am Niederwalddenkmal. Das Städtchen hat seinen eigenen Charme und ein paar Ecken, die Ihr nicht verpassen solltet. Es liegt direkt am Rhein, umgeben von Weinbergen, und lebt vom Tourismus und vom Wein.

Rüdesheim ist echtes Weinland. Hier dreht sich fast alles um Riesling, Spätburgunder und andere Rebsorten aus dem Rheingau. Überall im Ort findet Ihr Weinstuben, Vinotheken und Winzer, die ihre Weine ausschenken. Ich bin in der Oberstraße gelandet, wo es eine Weinprobe nach der anderen gibt. Für ein paar Euro bekommt Ihr drei oder vier Gläser zum Probieren.


Mein Favorit war ein trockener Riesling. Frisch, mineralisch und genau das Richtige mit Blick auf den Rhein. Viele Läden bieten auch Flaschen zum Mitnehmen an. Ideal, wenn Ihr Euch ein Stück Rüdesheim mit nach Hause nehmen wollt.

Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein

Im Sommer stehen die Tische draußen, und die Stimmung ist locker. Wenn Ihr fragt, erzählen die Winzer gern etwas über ihre Arbeit. Es gibt auch geführte Weinwanderungen (siehe Kapitel 4) oder Touren durch die Weingüter, wenn Ihr tiefer einsteigen möchtet.


Wenn Ihr in Rüdesheim seid, kommt Ihr an der Drosselgasse kaum vorbei. Die berühmte kleine Straße mitten im Ort ist voller Kneipen, Restaurants und Souvenirläden. Sie ist nur 144 Meter lang, aber dafür steckt jede Menge Leben drin. Ich bin mittags durchgelaufen, habe Musik gehört, Leute gesehen, die mit Weingläsern angestoßen haben, und den Duft von Bratwurst in der Luft gespürt. Die alten Fachwerkhäuser geben der Gasse ihren besonderen, gemütlichen Charme.


Abends wird es voller und lauter. Aus fast jeder Ecke kommt Live-Musik. Mal gibt es Schlager, mal Volkslieder, die viele Gäste mitsingen. Ich habe mich in ein Lokal gesetzt, Rüdesheimer Rippchen mit Sauerkraut bestellt und fand es lecker. Die Preise sind touristisch, rund 20 Euro für ein Hauptgericht, aber die Atmosphäre war stimmig. Ein Geheimtipp ist es nicht, aber einmal durchlaufen lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn Ihr nicht überall stehenbleibt.


Neben der Drosselgasse gibt es eine kleine Altstadt, die deutlich ruhiger ist. Mir hat sie sogar besser gefallen. Die Gassen rund um die Kirche St. Jakob sind gepflastert, schmal und von alten Häusern gesäumt. Ich habe ein kleines Café entdeckt und dort einen Rüdesheimer Kaffee probiert. Das ist eine Mischung aus Kaffee, Asbach-Uralt und Sahne. Wärmt gut, schmeckt kräftig und passt perfekt zu einer kleinen Pause mit Blick auf das Geschehen.


Am Rheinufer könnt Ihr ganz entspannt spazieren. Die Promenade ist breit, mit vielen Bänken und einem schönen Blick auf die vorbeiziehenden Schiffe. Ich bin bis zur Fähre gelaufen, die nach Bingen übersetzt, und habe dabei die frische Luft genossen. Dort ist es ruhiger, und man bekommt ein Gefühl dafür, wie sehr der Fluss das Leben im Ort bestimmt. Für mich war das eine willkommene Pause vom Trubel.


Natürlich merkt man, dass Rüdesheim vom Tourismus lebt. In der Drosselgasse und rund um die Seilbahnstation gibt es jede Menge Souvenirläden mit Magneten, Mini-Germanias und überteuerten Weinflaschen, die Ihr bei den Winzern günstiger bekommt. Ich habe mich einmal zu einem „original Rüdesheimer Schnaps“ überreden lassen. Der war okay, aber viel zu teuer für die Menge. Auch bei manchen Restaurants lohnt es sich, genau hinzusehen. Wenn das Menü nach Tiefkühlpizza aussieht, lieber weitergehen.


Fazit: Lohnt sich der Besuch?

Erstmal der Ausblick. Das ist für mich der Hauptgrund, warum sich der Besuch lohnt. Vom Denkmal aus den Rhein und die Weinberge zu sehen, hat einfach etwas. Die Seilbahnfahrt nach oben war ein echtes Highlight. Entspannt, mit toller Perspektive, und genau richtig für alle, die nicht wandern möchten. Das Denkmal selbst hat mich beeindruckt. Nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen der Geschichte, die dahintersteckt.


Die Wanderwege rund um das Denkmal waren genau mein Ding. Nicht zu anstrengend, aber mit Natur und Aussicht, die glücklich machen. Perfekt für einen Tagesausflug, auch mit Kind.


Rüdesheim selbst hat auch gepunktet. Der Wein war top, die Altstadt hatte ihren Reiz, und am Rheinufer konnte ich richtig abschalten. Es ist ein Ort, der lebendig wirkt, ohne dass es stressig wird. Für einen halben oder ganzen Tag ist das genau das richtige Maß: Denkmal, Spaziergang, ein Glas Riesling: Fertig ist ein schöner Ausflug.


In Rüdesheim selbst gehört die Drosselgasse irgendwie dazu. Sie ist Kult, aber auch klar eine Touristenfalle. Laut, voll und teurer, als es sein müsste. Ich mochte die ruhigeren Ecken lieber, aber die findet nicht jeder auf Anhieb. Der Souvenirkitsch war eher nichts für mich. Eine Germania-Miniatur für zehn Euro brauche ich persönlich nicht. Aber ich konnte drumherum navigieren, und insgesamt war der Besuch ansonsten lohnenswert.



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Endre Lommatzsch

Hey, ich bin Endre - der Inhaber von fokus fernweh. Ich hoffe, dass ich Euch inspirieren kann, neue Orte zu entdecken und die Welt zu bereisen! Ob Ihr erfahrene Globetrotter seid oder gerade erst mit dem Reisen begonnen habt - ich hoffe, Ihr findet hier die Motivation und die Informationen, die Ihr für Eure Unternehmungen braucht!




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