Tokyo, die Stadt der Kontraste, in der Tradition und Moderne auf faszinierende Weise miteinander aufeinandertreffen, ist ein Paradies für die Fotografie-Enthusiasten unter Euch. Doch abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten gibt es in dieser Megacity Orte, die eine dystopische, futuristische Atmosphäre versprühen – perfekt für alle unter Euch, die sich für urbane Fotografie begeistern. Von engen Gassen, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, über labyrinthartige Unterführungen, die von Neonlicht durchflutet werden, bis hin zu gigantischen Hochhäusern, die wie Monolithen aus einer anderen Welt emporragen – diese Orte bieten Euch die Möglichkeit, die düstere Schönheit einer futuristischen Stadtlandschaft in Euren Bildern festzuhalten.
Inhaltsverzeichnis
Chiyoda
Akihabara
Ueno
Ameya-Yokochō - Nudelhäuser unter Bahntrassen Erreichbarkeit und Fotospots - entlang der Shopping Street

Hijiri-Bashi-Brücke in Chiyoda - Metro kreuz und quer

Ursprünglich in den 1920er Jahren erbaut, wurde die Hijiri-Bashi-Brücke nach dem Großen Kantō-Erdbeben 1923 errichtet, um eine stabile und langlebige Verbindung in diesem stark frequentierten Bereich zu gewährleisten. Der Name "Hijiri-Bashi" bedeutet übersetzt "Brücke der Heiligen", eine Anspielung auf die nahegelegene Yushima Seidō, ein konfuzianischer Schrein. Die Brücke, die über den Kanda-Fluss im Stadtteil Ochanomizu führt, ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und zählt zu den wichtigsten Wahrzeichen des Bezirks.
Allerdings gehts bei diesem Fotospot gar nicht um die Hijiri-Bashi-Brücke selbst, sondern um dem ganzen Bereich um die Brücke, den Kanda-Fluss und der Ochanomizu Station. Die Gegend hat nämlich mehrere Besonderheiten. Zum einen kreuzen sich die Bahnstrecken von drei unterschiedlichen Linien an der Ochanomizu Station. Die Strecken führen alle über Tunnel und Brücken zu der gleichen Station. Außerdem verläuft Unterhalb der vielen Bahnstrecken der Kanda-Fluss in einem engen Kanal durch die großen Häuserschluchten. Um die Kulisse noch zu vervollständigen, hat man zwischen die Verkehrsstraßen, den Brücken, den Bahntrassen und dem Fluss noch kleine Wohnhäuser platziert. Die ganze Szene sieht recht wirr und zusammengewürfelt aus und erinnert einen daran, dass Wohnraum- und Platzmangel in Tokyo zum Alltag gehören. Die Mischung aus typischen, japanischen Wohnhäusern, den riesigen, modernen Glastürmen, den sich kreuzenden Bahnstrecken und dem Kanda-Fluss, der sich durch das Viertel schlängelt, verleihen dem Ganzen eine dystopisch angehauchte Szenerie.
Erreichbarkeit und Fotospots - rund um den Kanda-River
Der Fotospot auf der Hijiri-Bashi-Brücke befindet sich im Stadtteil Chiyoda etwas westlich von Akihabara. Am leichtesten erreicht Ihr die Brücke über die Ochanomizu-Haltestelle, die von folgenden Linien angefahren wird:
JR Chūō-Sōbu-Linie: Diese Linie verläuft quer durch Tokyo und verbindet den Westen der Stadt mit den östlichen Vororten.
JR Chūō-Hauptlinie (Schnellzuglinie): Diese Linie bietet schnelle Verbindungen zwischen dem Westen Tokyos und dem Stadtzentrum, einschließlich Shinjuku und Tokyo Station.
Tokyo Metro Marunouchi-Linie: Diese U-Bahn-Linie verbindet zentrale Punkte Tokyos, darunter Ikebukuro, Shinjuku und Tokyo Station.
Verlasst die Haltestelle Richtung Meikei-dori-Street. Die Hijiri-Bashi-Brücke befindet sich auf der östlichen Seite der Haltestelle. Solltet Ihr die Haltestelle am östlichen Ende verlassen haben und auf der Awaji-zaka-Street stehen, dann seht Ihr die Brücke, wenn Ihr nach Westen schaut. Eigentlich könnt Ihr die Brücke kaum verfehlen, da Ihr sie bereits vom Bahnsteig aus sehen werdet.
Auf der Hijiri-Bashi-Brücke dürft Ihr mit Stativ stehen und könnt Fotos Richtung Westen machen. Dann bekommt Ihr die Bahnstrecken, den Kanda-River, die Bahnbrücke der Sobu-Linie, die Häuschen der Sotobori-dori-Street und die dahinterliegenden Hochhäuser auf ein Bild. Es gibt auch einen Weg runter zum Kanda-River, der aber bei meinem Besuch Ende 2023 leider wegen Bauarbeiten versperrt war. Alteranativ könnt Ihr aber auch eine Flussfahrt mit einem Ausflugsboot buchen. Diese fahren den Kanda-River hoch und runter.

Mein Fototipp
Schnappt Euch Euer Stativ und kommt nach Anbruch der Dunkelheit auf die Hijiri-Bashi-Brücke und macht eine Langzeitbelichtung! Die Leuchtstreifen der Metro-Beleuchtung, das gelbe Leuchten der Straßenlaternen und die riesigen Werbetafeln geben ein richtig cooles Foto ab.

Die Gassen von Akihabara - Subkultur und Neonlichter

Akihabara, oft auch liebevoll "Akiba" genannt, ist ein Viertel in Tokyo, das für viele von Euch wie ein urbanes Paradies auf Erden erscheinen mag – insbesondere, wenn Ihr Euch für Anime, Manga und die lebendige Otaku-Kultur begeistert. Doch Akihabara ist mehr als nur ein Einkaufsviertel für Technik und Popkultur. Es ist ein pulsierendes Herzstück der modernen japanischen Subkultur und ein faszinierender Ort für Fotografen.
Die Ursprünge von Akihabara reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als die Gegend zunächst noch ein eher unauffälliger Stadtteil Tokyos war. Der Name „Akihabara“ stammt vom Akiba-Schrein, der nach einem verheerenden Feuer im Jahr 1869 errichtet wurde. Der eigentliche Aufstieg von Akihabara begann jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg. Akihabara entwickelte sich schnell zu einem Zentrum des Schwarzmarktes, insbesondere für elektronische Komponenten und Haushaltsgeräte. Dies geschah in einer Zeit, in der die Nachfrage nach erschwinglichen technischen Produkten sprunghaft anstieg. In improvisierten Läden und auf Märkten begannen kleine Händler, Radios, Lampen und andere elektrische Geräte zu verkaufen. Diese frühen Elektronikhändler legten den Grundstein für das, was Akihabara bald werden sollte.
In den 1950er und 1960er Jahren, während Japans Wirtschaft aufblühte, erlebte Akihabara einen bedeutenden Wandel. Aus den improvisierten Läden wurden spezialisierte Elektronikgeschäfte, und das Viertel entwickelte sich zu einem Zentrum für den Verkauf und die Reparatur von Elektronik. Diese Entwicklung war eng mit Japans Rolle als weltweit führender Hersteller von Konsumelektronik verbunden. Akihabara wurde bald zum bevorzugten Ort für Techniker, Ingenieure und Elektronikbegeisterte, die auf der Suche nach den neuesten Geräten und Komponenten waren Das Viertel erhielt den Spitznamen „Electric Town“ (Denki Gai) und zog Menschen aus ganz Japan an, die nach Radios, Fernsehern, Haushaltsgeräten und später auch nach Computern suchten. Die Nähe zu Universitäten und Forschungsinstituten begünstigte außerdem die Entwicklung von Akihabara als Zentrum für Innovation und Technologie.
In den 1980er Jahren begann Akihabara, eine neue Identität anzunehmen, die das Viertel in den folgenden Jahrzehnten maßgeblich verändern sollte. Diese Zeit war geprägt von der Entstehung der sogenannten „Otaku-Kultur“, einer Subkultur, die sich intensiv mit Anime, Manga, Videospielen und anderen Aspekten der japanischen Popkultur auseinandersetzte.

Mit der wachsenden Beliebtheit von Anime und Manga, insbesondere unter jungen Menschen, begann Akihabara, sich als Zentrum dieser Subkultur zu etablieren. Die Elektronikgeschäfte wurden zunehmend durch Läden ergänzt, die sich auf Anime, Manga, Figuren und Videospiele spezialisierten. Besonders die Ankunft von Computern und die Explosion der Videospielindustrie in den 1980er und 1990er Jahren trugen dazu bei, dass sich Akihabara zu einem lebhaften Zentrum für die Otaku-Kultur entwickelte.
Manga-Cafés, Doujinshi-Läden (Läden, die selbstveröffentlichte Manga verkaufen) und spezialisierte Anime-Shops schossen wie Pilze aus dem Boden, und das Viertel wurde zum Treffpunkt für Otakus aus ganz Japan und später aus der ganzen Welt. Der Wandel von einem Technik-Hub zu einem Epizentrum der Popkultur war vollzogen.
Sobald Ihr aus der Akihabara Station tretet, werdet Ihr von einer Flut aus bunten Neonlichtern, riesigen Werbetafeln und überfüllten Straßen begrüßt, die das Viertel zu einem visuellen Spektakel machen. Hier findet Ihr zahllose Geschäfte, die sich auf Anime-Figuren, Manga, Videospiele und seltene Sammlerstücke spezialisiert haben. Die Schaufenster sind oft bis obenhin gefüllt mit den neuesten Produkten, die in der Anime- und Gaming-Welt für Aufsehen sorgen. Diese Fülle an Eindrücken lässt die Herzen von Anime-Fans höher schlagen, bietet Euch aber auch eine unglaubliche Vielfalt an Motiven.

Doch Akihabara hat noch eine weitere, weniger offensichtliche Seite, die es zu entdecken gilt: Die kleinen, oft verwinkelten Gassen abseits der Hauptstraßen. Diese engen Straßen, in denen sich kleine Läden, Cafés und Secondhand-Shops verstecken, sind ein echter Schatz. Hier könnt Ihr das authentische Akihabara erleben, fernab der großen Menschenmengen. Die Gassen sind oft eng, dunkel und bieten eine mysteriöse Atmosphäre, die im krassen Kontrast zu den grell beleuchteten Hauptstraßen steht. In diesen Gassen könnt Ihr das Gefühl einer versteckten, fast geheimen Welt einfangen. Besonders am Abend, wenn das Licht spärlich wird und die Neonlichter die einzige Beleuchtung sind, entsteht eine ganz besondere Stimmung, die perfekt für dystopisch-urbane Fotografie geeignet ist. Hier könnt Ihr die ruhige Seite von Akihabara entdecken – die Seite, die nur wenige Touristen zu Gesicht bekommen.
Akihabara ist auch ein Ort der Begegnung für Gleichgesinnte. In den zahllosen Maid-Cafés und speziellen Themen-Restaurants könnt Ihr in eine andere Welt eintauchen, in der Fantasie und Realität verschwimmen. Diese Orte bieten nicht nur einzigartige Fotomotive, sondern auch die Möglichkeit, die besondere Atmosphäre und den Charme der japanischen Popkultur hautnah zu erleben. Wenn Ihr die Kamera auf die Menschen richtet, die in ihren detailverliebten Cosplay-Outfits durch die Straßen ziehen, fangt Ihr nicht nur die Mode, sondern auch den Geist einer Generation ein, die Akihabara zu ihrem Zuhause gemacht hat.
Erreichbarkeit und Fotospots - auf Schleichwegen durch Electric City
Den Stadtteil Akihabara erreicht Ihr über die gleichnamige Akihabara-Station. Diese wird von mehreren großen Linien bedient:
JR Yamanote-Linie: Diese berühmte Ringlinie verbindet die wichtigsten Stadtteile Tokyos miteinander und ist eine der am häufigsten genutzten Linien in der Stadt.
JR Keihin-Tōhoku-Linie: Diese Linie verläuft parallel zur Yamanote-Linie auf einem Teil ihrer Strecke und verbindet den Norden und Süden Tokyos sowie Vororte.
JR Sōbu-Schnelllinie: Diese Linie verläuft von Chiba bis nach Tokyo.
Tokyo Metro Hibiya-Linie: Diese U-Bahn-Linie verbindet Akihabara mit anderen wichtigen Knotenpunkten in Tokyo, darunter Ginza, Roppongi und Nakameguro.
Tsukuba Express: Diese Linie bietet Verbindungen von Akihabara in den Nordosten, bis nach Tsukuba in der Präfektur Ibaraki.
Am besten verlasst Ihr Akihabara-Station über das südliche Ende in Richtung der Minami-dori-Street. Wenn Ihr dieser westwärts folgt, kommt Ihr zu den großen, breiten Alleen mit den ganzen Werbetafeln und großen Geschäften. Diese könnt Ihr einige Kilometer Richtung Norden folgen. Sehr beliebt ist das Motiv der grünen Eisenbahnbrücke, die in einigen Metern Höhe zwischen den ganzen Werbetafeln die Straße überquert.
Wirklich sehenswert (aus fotografischer Sicht) sind aber die kleinen Gassen in Akihabara. Hier kann ich Euch den Bereich zwischen der Bahnstrecke der Sobu-Linie und der Kandamyojin-dori-Street empfehlen. Hier findet Ihr zahlreiche kleine Gassen, in die aufgrund der hohen Gebäude kaum Licht fällt und die gesäumt sind mit kleinen Nudelhäusern, Anime-Shops und Maid-Cafés.
Mein Fototipp

Während die kleinen Gassen in Akihabara bei Tag sowie bei Nacht ein cooles Fotomotiv abgeben, kann man sich die großen Alleen bei Tag eigentlich sparen. Hier lohnt sich ein Abstecher erst bei Nacht, wenn die ganzen Werbetafeln und Logos anfangen zu leuchten und zu blinken.
Während die kleinen Gassen in Akihabara bei Tag sowie bei Nacht ein cooles Fotomotiv abgeben, kann man sich die großen Alleen bei Tag eigentlich sparen. Hier lohnt sich ein Abstecher erst bei Nacht, wenn die ganzen Werbetafeln und Logos anfangen zu leuchten und zu blinken. Wenn Ihr dann durch die Straßen zieht, lohnt sich auch immer wieder ein Blick in die kleinen Elektronikgeschäfte, in denen der Händler oft inmitten von tausend Kabeln und blinkenden LEDs sitzt und auf Kundschaft wartet.
Gegen Abend fangen die Mitarbeiterinnen von den Maid-Cafés an, in Ihren Coslplay-Kostümen in den Straßen herumzulaufen. Auch wenn die ein gern gesehenes Fotomotiv sind, vergesst nicht, die Leute vorher zu fragen, ob Ihr ein Foto machen dürft.
Ameya-Yokochō - Nudelhäuser unter Bahntrassen
Nur einen kurzen Spaziergang vom Ueno-Park entfernt, befindet sich Ameya-Yokochō, auch bekannt als „Ameyoko“. Dieser Markt erstreckt sich entlang der Bahnlinie zwischen den Stationen Ueno und Okachimachi und ist ein Markt, der für seine einzigartige Atmosphäre, vielfältigen Angebote und günstigen Preise bekannt ist.

Der Name „Ameya-Yokochō“ bedeutet wörtlich „Zuckerladen-Gasse“ und geht auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, als in dieser Gegend Süßwaren und Schwarzmarktprodukte verkauft wurden. Heute ist Ameyoko ein buntes Gemisch aus Ständen und Geschäften, die alles Mögliche anbieten, von frischen Lebensmitteln und Fisch bis hin zu Kleidung, Kosmetika und Souvenirs. Für Fotografen ist Ameyoko ein Paradies voller visueller Reize. Die engen Gassen sind überfüllt mit Menschen, die eifrig nach Schnäppchen suchen, während Händler ihre Waren anpreisen. Diese Szenerie bietet unzählige Möglichkeiten für Streetphotography. Die lebendige Energie des Marktes, die bunten Schilder, die Hektik der Käufer und Verkäufer – all das sind Motive, die die Essenz des urbanen Lebens in Tokyo perfekt einfangen. Besonders reizvoll sind auch die kleinen Garküchen und Essensstände, die an jeder Ecke des Marktes zu finden sind. Hier könnt Ihr typische japanische Straßenküche wie Takoyaki, Yakitori oder frischen Sushi genießen, während Ihr das geschäftige Treiben um Euch herum beobachtet. Die dampfenden Töpfe, bruzzelnden Pfannen und die kunstvoll angerichteten Speisen sind ideale Motive für Nahaufnahmen und kulinarische Fotografie.
Am Abend, wenn die Lichter der Marktstände und der umliegenden Geschäfte aufleuchten, verwandelt sich Ameyoko in eine ganz andere Kulisse. Die Neonlichter, das helle Leuchten der Laternen und die reflektierenden Oberflächen der nassen Straßen nach einem Regenschauer bieten eine dramatische Atmosphäre, die sich hervorragend für urbane Fotografie eignet.
Erreichbarkeit und Fotospots - entlang der Shopping Street
Die Ameya-Yokochō ist sehr zentral in Tokyo gelegen und leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Der Markt befindet sich zwischen den Bahnhöfen Ueno und Okachimachi:
Mit der JR Yamanote-Linie oder JR Keihin-Tōhoku-Linie:
Bahnhof Ueno: Steigt am JR Ueno Bahnhof aus und nehmt den Central Exit. Von dort aus ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Beginn von Ameyoko.
Bahnhof Okachimachi: Alternativ könnt Ihr auch an der JR Okachimachi Station aussteigen. Von dort aus lauft Ihr direkt in die südlichen Bereiche des Ameyoko-Marktes.
Mit der Tokyo-Metro:
Hibiya-Linie: Fahrt bis zur Station Ueno, nehmt den Exit 5b und folgt den Schildern Richtung Ameyoko.
Ginza-Linie: Steigt ebenfalls an der Ueno Station aus und nehmt den gleichen Ausgang (Exit 5b).
Zwischen den Beiden Bahnhöfen könnt Ihr jeweils auf beiden Seiten der Bahnstrecke entlanglaufen. Immer wieder gibt es einen Durchgang, um von der einen Seite auf die andere wechseln zu können. Den „offiziellen“ Eingang zum Markt findet Ihr auf der westlichen Seite der Bahnstrecke ungefähr 200 Meter unterhalb des Bahnhofs Ueno. Dort teilt sich die kleine Gasse in zwei Richtungen auf und man geht unter einem kleinen „Torbogen durch“.
Mein Fototipp
Die erhöhte Bahnstrecke, die sich wie ein schützendes Dach über Ameya-Yokochō spannt, ist eines der markantesten Merkmale des Marktes. Sie verleiht dem Viertel eine besondere Atmosphäre, die Fotografen eine Vielzahl an interessanten Perspektiven und Kompositionen bietet. Züge rauschen regelmäßig über die Köpfe der Marktbesucher hinweg, und das metallische Dröhnen mischt sich mit den Rufen der Verkäufer und dem geschäftigen Treiben auf den Straßen. Nutzt die Bahnstrecke als starke visuelle Linie, die Euren Bildern Struktur gibt. Fotografiert aus ungewöhnlichen Winkeln, wie von unten nach oben, um die Dominanz der Bahnstrecke zu betonen und gleichzeitig die Geschäftigkeit darunter einzufangen.

Für Fotografen bieten sich hier großartige Möglichkeiten, die Interaktion von Mensch und urbaner Infrastruktur einzufangen. Die Bahnstrecke kann als kraftvolle Diagonale in Euren Kompositionen genutzt werden, die den Blick des Betrachters durch das Bild lenkt. Eine niedrige Perspektive, bei der die Schienen prominent im Vordergrund stehen und sich die Menschenmassen im Hintergrund verlieren, kann die Dynamik und Dichte des Marktes eindrucksvoll betonen.
Bei Nacht, wenn die Lichter der Züge und der umliegenden Geschäfte die Szene in ein lebendiges, leuchtendes Mosaik verwandeln, entstehen spannende Kontraste zwischen den warmen Farbtönen der Marktbeleuchtung und dem kalten, industriellen Glanz der vorbeifahrenden Züge. Die Bahnstrecke und die darunter liegenden Geschäfte erstrahlen dann in einem faszinierenden Spiel aus Licht und Schatten, das sich hervorragend für Langzeitbelichtungen und kreative Nachtaufnahmen eignet.
Unter der Bahnstrecke und in den engen Gassen von Ameyoko drängen sich zahlreiche kleine Geschäfte und traditionelle Nudelhäuser, die den Markt zu einem wahren Labyrinth machen. Diese dichten Ansammlungen von Läden und Restaurants bieten unzählige fotografische Möglichkeiten. Hier werdet Ihr auf eine Mischung aus modernen und traditionellen Elementen stoßen: Neonlichter, die in grellen Farben leuchten, neben altmodischen Schildern und rustikalen Fassaden.
Die engen Gassen sind oft nur spärlich beleuchtet, was eine intensive, fast mystische Atmosphäre erzeugt. Für Fotografen, die das urbane Leben dokumentieren wollen, sind diese Gassen ein wahrer Schatz. Ihr könnt hier die Texturen und Details der alten Gebäude festhalten, die dicht an dicht stehen, und die intensiven Farben und Muster der Waren, die in den Schaufenstern ausgestellt sind. Es lohnt sich, die kleinen Details zu entdecken, wie handgeschriebene Menüs an den Türen der Nudelhäuser, dampfende Schüsseln Ramen oder die kunstvoll arrangierten Auslagen in den Schaufenstern.
In den Nudelhäusern selbst, die oft winzig und gemütlich sind, könnt Ihr die Esskultur Japans hautnah erleben und fotografisch festhalten. Die dampfenden Töpfe, die geschäftigen Köche und die konzentrierten Gesichter der Gäste, die sich auf ihre Mahlzeiten freuen, bieten eine Vielzahl an Motiven. Nahaufnahmen von den Gerichten oder von den lebhaften Interaktionen zwischen den Gästen und den Köchen können die warme, einladende Atmosphäre dieser Orte perfekt einfangen.
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