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Shogun-Sitz in Kyoto - die Burg Nijo

Autorenbild: Endre LommatzschEndre Lommatzsch

Aktualisiert: 25. Nov. 2024

Die Burg Nijo in Kyoto ist nicht nur ein imposantes architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein lebendiges Zeugnis für die wechselvolle Geschichte Japans. Ihr Bau und ihre Entwicklung spiegeln die politischen, sozialen und kulturellen Veränderungen wider, die das Land während der Edo-Periode (1603-1868) prägten.

Inhaltsverzeichnis




Historischer Hintergrund

Die Ursprünge der Burg Nijo gehen auf das frühe 17. Jahrhundert zurück, als Tokugawa Ieyasu, der Gründer des Tokugawa-Shogunats, den Bau initiierte. Die Burg wurde als Residenz in Kyoto konzipiert, um die Macht des Shogunats zu symbolisieren und gleichzeitig eine strategische Präsenz in der alten Kaiserstadt zu etablieren. Der Baubeginn erfolgte im Jahr 1601, und die Fertigstellung gelang im Jahr 1626.

Der Shogun, der Militärdiktator im feudalen Japan, spielte eine entscheidende Rolle in der politischen und kulturellen Landschaft des Landes. Kyoto, als historische Hauptstadt, war oft der Sitz der Shogunate, insbesondere während der Ära der Tokugawa-Shogune. Die Ära der Tokugawa-Shogune begann im frühen 17. Jahrhundert, als Tokugawa Ieyasu die Macht übernahm und das Land nach Jahrhunderten der Bürgerkriege vereinte. Der erste Shogun, Tokugawa Ieyasu, etablierte seinen Sitz in Edo (das heutige Tokio), aber Kyoto blieb ein zentraler Ort für politische und kulturelle Angelegenheiten.


Während die politische Macht sich in Edo konzentrierte, blieb Kyoto als kulturelles Herz Japans von großer Bedeutung. Die Shogune erkannten die Bedeutung der Traditionen und Künste an, und Kyoto blieb ein Ort für kulturelle Veranstaltungen, Zeremonien und Treffen von Gelehrten und Künstlern. Diese Periode, bekannt als Edo-Kultur, brachte eine Blütezeit der Kunst, Literatur und Philosophie mit sich.


Der Shogun in Kyoto fungierte als politische Autorität, der die Kontrolle über das Land ausübte. Während die Kaiser in Kyoto als Symbol der Tradition und Kultur verehrt wurden, lag die tatsächliche politische Macht in den Händen der Shogune. Diese politische Struktur, bekannt als das Tokugawa-Shogunat, führte zu einer Ära des Friedens und der Stabilität.


Obwohl die Hauptstadt des Shogunats inzwischen in Edo lag, besaßen die Shogune auch Residenzen und Burgen in Kyoto. Die Architektur dieser Residenzen spiegelte den Reichtum und die Macht der Shogune wider und zeigte eine Mischung aus Verteidigungsstrukturen und raffinierter Eleganz.


Die Ära der Shogune in Kyoto endete im späten 19. Jahrhundert mit der Meiji-Restauration. Der letzte Shogun, Tokugawa Yoshinobu, trat 1867 zurück und Japan begann den Weg der Modernisierung. Kyoto verlor seinen Status als politisches Zentrum, behielt aber seine kulturelle Bedeutung bei.


Während der Edo-Periode spielte die Burg Nijo eine entscheidende Rolle in der politischen Landschaft Japans. Sie diente als Austragungsort für bedeutende Ereignisse wie die Unterzeichnung des Tokugawa-Shogunats und stand für die Macht und Autorität der Tokugawa-Shogune. Die Burg fungierte auch als Residenz für die Shogune während ihrer Besuche in Kyoto, wo politische Allianzen geschmiedet und kulturelle Veranstaltungen abgehalten wurden.


Im Laufe der Jahrhunderte unterzog sich die Burg Nijo verschiedenen Restaurierungen. Der Erhaltungsaufwand ist aufgrund der Bauweise beachtlich, und Experten arbeiten daran, die Originalität der Strukturen zu bewahren. Die Burg wurde im Jahr 1994 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen, was ihre historische und kulturelle Bedeutung unterstreicht.


Architektonische Merkmale


Die Burg ist bekannt für ihre ausgeklügelte architektonische Gestaltung, die eine gelungene Synthese aus Verteidigungsstrukturen und eleganten Palästen darstellt. Der Ninomaru-Palast, das Herzstück der Burg, besticht durch seine „Nachtigall“-Fußböden-Dielen, die bei Betreten quietschen und so vor ungebetenen Gästen warnen. Die Struktur integriert kunstvolle Schiebetüren, Wandgemälde und Gärten, die zusammen eine harmonische Einheit bilden.


Die Burg Nijo ist nicht nur ein militärischer Stützpunkt, sondern auch ein Ort kultureller Pracht. Die umliegenden Gärten, Teiche und Landschaftsarrangements wurden sorgfältig gestaltet, um die Verbindung zwischen Natur und Architektur zu betonen. Diese Gärten spielten eine wichtige Rolle bei den Zeremonien und kulturellen Veranstaltungen, die in der Burg stattfanden.


Links vom Haupteingang befindet sich das Karomon-Tor, das in goldenen Farben gestrichen ist und mit vielen Details und Verzierungen ausgestattet ist. Dahinter steht der Ninomaru-Palast, der ebenfalls aufwändig verziert und geschmückt ist und dessen Decken im Inneren mit viele Malereien geschmückt ist. Wenn man am Ninomaru-Palast vorbeigeht, erreicht man die Burggärten mit einem See, in dem sich die umliegenden Gebäude und Bäume spiegeln (toller Fotospot!). Folgt man dem Weg am See weiter, erreicht man einen recht neu angelegten Garten und das Teehaus Waraku-an, in dem man selber Tee anrühren kann.


Im westlichen Teil des Areals befindet sich der Hommaru-Palast, der seit geraumer Zeit restauriert wird. Zum Zeitpunkt meines Besuches (Oktober 2023) konnte man zwar über den Burggraben gehen, der Palast selber war aber leider nicht zugänglich.



Anreise


Es gibt verschiedene Buslinien, die an der Burg Nijo vorbeifahren. Die städtischen Buslinien Kyoto City Bus stoppen an den Haltestellen "Nijo-jo-mae" und "Horikawa Nijo." Die nächstgelegene Metro-Station ist die "Nijojo-mae Station", auf der die Tozai-Linie fährt. Auch von der Station aus erreicht man die Burg in wenigen Gehminuten. Wenn Ihr mit dem Zug anreist, ist die nächstgelegene Station die "JR Nijo" von der aus die Züge der JR-Verkehrsgesellschaft abfahren.


Falls Ihr mit dem Mietwagen unterwegs seid, findet Ihr auf der östlichen Seite des Burggeländes eine Reihe an öffentlichen Parkplätzen. Direkt gegenüber von den Parkplätzen befindet sich auch das Kassenhäuschen und der Haupteingang zur Burg.


Die Zufahrten zu den Parkplätzen befinden sich an der Kreuzung der Horikawa-dori-Straße und der Oshikoji-dori-Straße an der südöstlichen Ecke der Burg.








Öffnungszeiten und Führungen


Die Burg Nijo hat täglich von 8.45 bis 17.00 geöffnet (letzter Einlass ist 16.00). Jeden Dienstag im Januar, Juli, August und Dezember ist die Burg allerdings für die Öffentlichkeit geschlossen.


Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 1.300 Yen. Eine vorherige Reservierung für Euren Besuch ist nicht notwendig. Falls Ihr aber Euer Eintrittsticket bereits vor Eurem Besuch kaufen wollt, könnt Ihr das hier tun: https://www.asoview.com/channel/ticket/gI6jHZfXqw/ticket0000002496


Es gibt während der Öffnungszeiten jeweils zwei geführte Touren durch die Burg Nijo. Diese starten jeweils um 10.00 und um 12.00 und dauern kanpp 60 Minuten. Pro Person kostet die Tour 2.500 Yen zusätzlich zum Eintrittspreis. Für die Touren müsst Ihr euch allerdings anmelden. Über die offiziellen Seite der Burg Nijo werdet Ihr auf GetYourGuide verwiesen, damit Ihr Euch für eine Tour anmelden könnt: https://www.getyourguide.de/kyoto-l96826/kyoto-nijo-jo-castle-ninomaru-palace-guided-tour-t310603/?visitor-id=5AJ0B9SFOX3EXBGIT114TRYH2Y49YUZ5&locale_autoredirect_optout=true



Fazit: Lohnt es sich?


Wenn Ihr wie ich nur einen Tag in Kyoto verbringt, dann ist die Burg Nijo eine klasse Alternative zum alten Kaiserpalast. Denn im Gegensatz zum alten Kaiserpalast ist die Burg nicht so überlaufen und auch das Areal ist deutlich kleiner, so dass man in etwa 2 Stunden alles gesehen haben kann.

Da zudem weniger Touristen unterwegs sind, kann man die umliegenden Gärten mehr genießen und auch Fotos ohne Menschenmassen lassen sich in der Burg Nijo ganz unkompliziert schließen. Schade fand ich es allerdings, dass das Fotografieren innerhalb des Palastes komplett verboten ist.


Sollte der Hommaru Palast in naher Zukunft ebenfalls wieder geöffnet sein, sollte die Burg Nijo auf jeden Fall auf Eurer Kyoto-Bucketlist stehen!


 

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Endre Lommatzsch

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