top of page
IMG_3906.jpg

Hey, ich bin Endre - der Inhaber von fokus fernweh. Ich hoffe, dass ich Euch inspirieren kann, neue Orte zu entdecken und die Welt zu bereisen! Ob Ihr erfahrene Globetrotter seid oder gerade erst mit dem Reisen begonnen habt - ich hoffe, Ihr findet hier die Motivation und die Informationen, die Ihr für Eure Unternehmungen braucht!

Reisebericht Marokko: Von Marrakesch nach Aït-Ben-Haddou - ein kleines Abenteuer auf der Straße der Kasbahs

  • Autorenbild: Endre Lommatzsch
    Endre Lommatzsch
  • 28. Nov. 2024
  • 17 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Mai

Ihr startet in Marrakesch und wollt ins Atlasgebirge? Genau mein Ding, ich liebe so ein Abenteuer! Die Fahrt nach Aït-Ben-Haddou ist mehr als nur eine Autofahrt, das ist ein richtig krasses Erlebnis. Ihr lasst die wuselige Stadt mit ihren staubigen Straßen hinter euch und taucht ein in diese hammer Landschaft mit alten Kasbahs und Bergen, die euch umhauen. Wenn Ihr Roadtrips mögt, ist das genau euer Ding. Also, Sonnenbrille auf, Navi an und los geht’s! In meinem Marokko-Bericht erzähl ich Euch, wie’s war.

Reisebericht aus Marokko Marrakesch

Inhaltsverzeichnis

1. Marrakesch – Der Start in den Orient

2. Tizi n'Tichka Pass - Hoch hinaus!

3. Die Oase von Ouarzazate - Filmreif!

4. Aït-Ben-Haddou - Das Ziel und der Zauber der Kasbahs


5. Zurück nach Marrakesch


1. Marrakesch - Der Start in den Orient

Abfahrt aus der Medina: Das Leben in Marrakesch hinter sich lassen

Die Straßen von Marrakesch in Marokko

Marrakesch ist für viele eine der krassesten Städte Marokkos. Wenn Ihr noch nie dort wart, merkt Ihr schnell, warum. Die Stadt ist ein wilder Mix aus bunten Souks, Gewürzgerüchen und dem ständigen Klang von Hufen und Motoren. Es ist laut, lebendig, und irgendwie fühlt Ihr Euch wie in einer anderen Welt. Aber wenn Ihr den Trubel der Medina hinter Euch lasst, spürt Ihr so ein Kribbeln im Bauch. Das ist der Moment, wo Euer Abenteuer losgeht.


Wisst Ihr, wie’s ist, die Medina zu verlassen? Das Chaos aus engen Gassen, vorbeizischenden Fahrrädern und rufenden Händlern wird langsam leiser. Es fühlt sich an, als würdet Ihr nach einem langen Tag endlich durchatmen, die Luft wird klarer. Der Lärm der Stadt verblasst, während Ihr Euch Richtung Stadtrand bewegt.


Bevor Ihr ganz aus Marrakesch raus seid, nehmt Euch kurz Zeit, die Stadt nochmal wirken zu lassen. In den letzten Minuten habt Ihr sicher ein paar Highlights im Kopf: die Koutoubia-Moschee, deren Minarett Ihr noch in der Ferne seht, wenn Ihr wegfahrt. Oder der Djemaa el Fna, der Euch für immer im Gedächtnis bleibt, auch wenn er bald aus dem Blick verschwindet.


Erinnert Euch an die Gesichter der Verkäufer, an die bunten Tücher der Frauen, die im Wind wehen, und wie Ihr für einen Moment gedacht habt, in einem orientalischen Märchen zu sein. Jetzt aber wechseln die klappernden Hufschläge zu den leisen Geräuschen von Autos und Bussen. Es geht los: der erste Schritt raus in die weite marokkanische Landschaft.


Letzte Impressionen der Koutoubia-Moschee und des Djemaa el Fna

die Dächer von Marrakesch in Marokko

Bevor Ihr Marrakesch ganz hinter Euch lasst, werft nochmal einen Blick auf die Koutoubia-Moschee. Ihr 77 Meter hoher Minarett-Turm ragt in den Himmel und gibt Euch das Gefühl, noch nah am pulsierenden Herz der Stadt zu sein. Sie ist nicht nur ein Wahrzeichen, sondern hat Euch irgendwie hierher gezogen. Für einen Moment seid Ihr gefangen in diesem orientalischen Zauber, der einen nicht loslässt. Wer einmal hier war, kommt vom Charme nicht mehr los.


Der Djemaa el Fna fühlt sich jetzt an wie ein bunter Traum. Ein letzter Blick: Händler preisen ihre Schals und Schmuck an, Trommeln und Gitarrenklänge hallen nach. Es war laut, chaotisch, aber voller Leben. Genau das macht Marrakesch aus.


Dann seht Ihr die ersten Hügel des Atlasgebirges am Horizont. Ein Gefühl von Weite und Ruhe kommt auf. Ihr fahrt aus der Stadt, dreht Euch ein letztes Mal um, bevor der Staub von Marrakesch verschwindet.


Erste Eindrücke der marokkanischen Landschaft

Sobald Ihr die Stadtgrenzen von Marrakesch hinter Euch lasst, öffnet sich die marokkanische Landschaft. Es fühlt sich an, als würdet Ihr in eine andere Welt eintauchen. Die ersten Kilometer führen Euch durch fruchtbares Land mit Palmenhainen, die im Wüstenwind wehen, als wollten sie Euch weiterlocken. Die Weite des Landes liegt plötzlich vor Euch, wie ein riesiges buntes Bild.


Wenn Ihr die erste Wüstenlandschaft erreicht, verändert sich alles. Die Farben, der Himmel, der Boden: Auf einmal wirkt die Welt so groß wie der Horizont. Die Berberdörfer, an denen Ihr vorbeifahrt, sehen aus wie Oasen in der endlosen Weite. Ihre Lehmhäuser und Festungen scheinen mit der Erde verwachsen.


Die Straße rollt sanft, begleitet vom warmen Wüstenwind, der den Sand tanzen lässt. Die Luft ist trocken, fast prickelnd, und lädt Euch ein, tief einzuatmen. Mit jedem Kilometer entfernt Ihr Euch weiter von der Stadt und fühlt Euch, als würdet Ihr in eine andere Zeit reisen.

Verkehr in Marokko auf der Landstraße südlich von Marrakesch

Die ersten Straßen schlängeln sich durch die trockene, raue Landschaft, gesäumt von sanften Hügeln. Hier und da tauchen ein paar Bäume oder ein Schimmer von Wasser auf. Ihr könnt kaum glauben, dass dieser ruhige Fleck in den nächsten Stunden zu einer der krassesten Strecken Marokkos wird. Die Mischung aus karger Schönheit und einer fast magischen Anziehungskraft macht diese Gegend so besonders.


Und dann ist da diese Stille, die auf langen Reisen oft das größte Abenteuer ist. Der Wind und das Brummen des Motors werden zu einem beruhigenden Hintergrundrauschen. In der Weite der marokkanischen Landschaft habt Ihr genug Zeit, euch fallen zu lassen und in Gedanken zu versinken.


2. Tizi n'Tichka Pass - Hoch hinaus!

Die Fahrt durch die weiten, offenen Landschaften

Ihr seid gerade aus dem bunten Chaos von Marrakesch rausgefahren, und plötzlich liegt eine neue Welt vor Euch. Die marokkanische Landschaft breitet sich aus wie ein Bild in Erdtönen. Die Sonne brennt heißer, der Wind fühlt sich trockener an, und in der Ferne schimmern die ersten Ausläufer des Atlasgebirges. Braune und goldene Felder ziehen vorbei, hier und da ragen kräftig grüne Palmen aus dem Boden, als wären sie aus einem Märchen.


Die Straßen sind noch gerade, der Asphalt glatt und sauber. Doch der wahre Zauber der Reise liegt in der Landschaft, die sich langsam verändert. Flache Hügel am Horizont werden zu steileren Berghängen. Die gewaltigen Felsen, die jetzt auftauchen, sind wie ein Vorgeschmack auf das Atlasgebirge, das vor Euch liegt.

Landstraße im ländlichen Marokko

Die Landschaft südlich von Marrakesch ist karg, aber hat eine Schönheit, die einen packt. Ab und zu seht Ihr kleine Dörfer, die im Morgenlicht fast mit der Umgebung verschmelzen. Die Lehmhäuser gehen in der braunen Erde auf, und man fragt sich, wie die Menschen hier so abgeschieden leben. Genau das macht den Charme aus: diese raue, ursprüngliche Natur wirkt erst fremd, aber ist in ihrer Einfachheit total beeindruckend.


In der weiten Landschaft fühlt Ihr Euch winzig, wie ein Punkt in der riesigen Umgebung. Doch gerade das macht die Fahrt spannend. Die Weite lebt: Mal seht Ihr einen Hirten mit seinen Ziegen über die Felder ziehen, mal einen Mann auf einem Esel, der die Hügel hochsteigt. Diese kleinen Szenen machen das marokkanische Hinterland so besonders. Es sind nicht nur die großen Berge, sondern auch die leisen Details des Lebens, die überraschen.


Die Fahrt fühlt sich wie Meditation an. Die Farben der Erde wechseln, der Himmel spannt sich endlos über Euch. Die Hügel wirken wie sanfte Wellen. Ihr hört nur das Brummen des Motors und den Wind durch die offenen Fenster. Die Natur ist ein Panorama, das Euch mitreißt. Ihr spürt die Wüstenhitze in der Ferne und lasst Euch von der Schönheit dieser scheinbar leeren Welt einfangen.


Die ersten Berge erblicken und den Tizi n'Tichka ansteuern

Autos im Atlasgebirge von Marokko

Und dann ist es so weit: Die ersten Berge tauchen auf! Zuerst sind es nur dunkle Umrisse, aber Ihr spürt, wie die ganze Reise auf diesen Moment zusteuert. Ihr fahrt durch die hügelige Landschaft, und der Boden fühlt sich anders an. Die Straße beginnt sich zu winden, die Felsen werden größer, ihre Kanten schärfer. Diese Felsformationen sind wie ein Vorgeschmack auf den Tizi n'Tichka Pass, der nicht nur ein Ort, sondern ein echtes Erlebnis ist.


Mit jedem Kilometer wird die Straße schmaler, die Steigungen steiler. Die Natur hier ist nicht einfach nur schön, sie ist gewaltig. Der Weg schlängelt sich durch Serpentinen, und Ihr merkt, wie der Wagen sich den Hang hochkämpft. Die Berggipfel, die aus dem Dunst auftauchen, zeigen, was noch kommt.


Die Berge türmen sich plötzlich vor Euch auf. Der Tizi n'Tichka Pass mit seinen kurvigen, schmalen Straßen ist ein Mix aus Nervenkitzel und Staunen. Ihr fühlt Euch, als würdet Ihr nicht nur den Berg erklimmen, sondern mit ihm eins werden. Die Felsen ragen wie Mauern neben der Straße auf. Es ist, als wärt Ihr in einer anderen Welt, die fast zu groß ist, um sie zu begreifen.


Die Straße windet sich wie eine Schlange durchs Gebirge, und Ihr fühlt eine unendliche Weite. Der Aufstieg zum Pass ist, als würdet Ihr in den Himmel fahren. Es ist nicht nur eine Herausforderung, sondern ein Abenteuer, das Euch von der vertrauten Welt wegführt. Die Berge erzählen Geschichten aus Jahrhunderten, und während Ihr höher fahrt, fragt Ihr Euch, welche Geheimnisse in den Felsen stecken.


Atemberaubende Aussichten auf den Pass und die Berberdörfer

Der Tizi n'Tichka Pass ist nicht nur ein Höhepunkt der Reise, sondern ein Aussichtspunkt auf das Herz Marokkos. Sobald Ihr die ersten steilen Serpentinen gemeistert habt, öffnet sich der Blick in die endlosen Weiten der Atlasberge. Vor Euch liegt das Atlasgebirge, gewaltig, erhaben und von einer unheimlichen Ruhe. In der Ferne kann man die schneebedeckten Gipfel sehen, die in der Sonne glänzen und wie die Spitzen eines gewaltigen Bergkristalls in den Himmel ragen.


Aber das Schönste an dieser Gegend sind die überraschend kleinen, fast unsichtbaren Berberdörfer, die sich an den Hängen der Berge verstecken. Diese Dörfer sind nicht nur Orte des Lebens, sie sind das Zeugnis einer Kultur, die seit Jahrhunderten mit der rauen Natur dieser Region lebt. Die Menschen hier bauen ihre Häuser aus Lehm, ihre Dächer sind mit Stroh gedeckt, und ihre Straßen sind so schmal, dass nur wenige Autos hindurchpassen. Doch trotz der Abgeschiedenheit dieser Dörfer ist hier alles in perfektem Einklang mit der Natur.

Bergdorf im Atlasgebirge von Marokko

Wenn Ihr während der Fahrt einen Blick auf diese Dörfer werft, habt Ihr das Gefühl, in eine andere Zeit eingetaucht zu sein. Die Menschen hier leben weit entfernt vom hektischen Alltag der Städte, in einer Welt, in der der Rhythmus des Lebens noch im Einklang mit der Erde selbst steht. Der Gedanke, dass dieses abgelegene Gebiet über Jahrhunderte hinweg von den Berbern bewohnt wurde, verstärkt nur noch das Gefühl von Respekt, das man vor dieser Umgebung entwickelt.


Der Pass ist berühmt für seine atemberaubenden Ausblicke, aber auch für die Möglichkeit, wirklich in den Rhythmus der Natur einzutauchen. Ihr könnt fast den Atem der Berge spüren, wenn Ihr weiter nach oben fährt, und mit jeder Kurve, die Ihr nehmt, wird die Aussicht noch spektakulärer. Die Straßen winden sich entlang der Berghänge, und Ihr habt das Gefühl, mit jedem Schritt höher in den Himmel zu kommen.


Ein kurzer Stopp in einem traditionellen Berberdorf

Wenn Ihr den Tizi n’Tichka Pass überquert, solltet Ihr unbedingt in einem der traditionellen Berberdörfer anhalten, die wie versteckte Schätze an den Berghängen liegen. Klar, Ihr habt die imposanten Gipfel erklommen und die weiten Ausblicke genossen. Doch der eigentliche Zauber der Berge zeigt sich oft in diesen kleinen, unaufgeregten Momenten in den Dörfern, die das Herz dieser Gegend ausmachen.


Kurz nach dem Anstieg, abseits der belebteren Straßenabschnitte, entdeckt Ihr ein Berberdorf, das wirkt, als wäre es direkt aus dem Boden gewachsen. Die Häuser aus Lehmziegeln und Naturstein strahlen in Rot- und Brauntönen, die perfekt mit der Berglandschaft verschmelzen. Hier scheint die Zeit langsamer zu laufen. Die sonnengebackenen Wände, Dächer aus Stroh oder Schilf und die engen Gassen, in denen Ihr Euch fragt, wie der Weg hierher überhaupt entstanden ist, geben dem Ort eine besondere Atmosphäre.


Wenn Ihr die verschlungenen Gassen betretet, fühlt es sich an, als taucht Ihr in eine andere Welt ein. Die modernen Stadtgeräusche sind verschwunden. Kein Verkehr, kein Gedränge und keine Hektik. Stattdessen herrscht eine Ruhe, die nur von Vogelgezwitscher, dem Rufen der Kinder oder dem Klingen von Ziegen und Schafen unterbrochen wird. Es ist, als würdet Ihr einen Raum betreten, der seit Jahrhunderten unverändert geblieben ist und in dem die Zeit einfach stehengeblieben ist.

Frau auf einem Esel in Marokko im Atlasgebirge

Wenn Ihr in das Dorf eintretet, begegnen Euch freundliche Berber, die mit einem Lächeln in ihren traditionellen Gewändern an Euch vorbeigehen. Oft sind es die älteren Frauen, die vor ihren Häusern in der Sonne sitzen, mit langen schwarzen Haaren und der typischen Berber-Tracht. Ihre Augen tragen eine Weisheit, die von Generationen voller Erfahrung erzählt. Sie leben hier in dieser rauen und zugleich beeindruckenden Landschaft, wo das Leben im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten verläuft. Manchmal trefft Ihr auch Männer, die mit Eseln oder Lastwagen vom Markt zurückkommen oder die Felder rund ums Dorf bestellen.


Ein kurzer Stopp bei einem der Dorfbewohner gibt Euch die Chance, das echte Leben der Berber kennenzulernen. Vielleicht bietet Euch jemand einen frisch zubereiteten Minztee an, der hier fast wie ein Ritual zelebriert wird. Der Tee kommt in kleinen filigranen Gläsern, und Ihr könnt den warmen Dampf einatmen, der die Aromen von frischer Minze und Zucker vereint. Der Geschmack ist süß und erfrischend. Während Ihr ihn genießt, ergeben sich Gespräche über das Leben im Atlasgebirge, über Traditionen, die den Alltag bestimmen, und über die Herausforderungen, die die Menschen hier immer wieder meistern müssen.


In diesen Dörfern findet Ihr wenig von dem, was Ihr aus westlichen Ländern kennt. Keine Supermärkte, keine schicken Cafés oder moderne Annehmlichkeiten. Stattdessen lebt man hier auf ursprüngliche Weise, ganz im Einklang mit der Natur und den verfügbaren Ressourcen. Das Handwerk ist wichtig, vom Handel auf den Märkten bis zu den handgewebten Teppichen, die Ihr in den Häusern seht, oder den Mahlzeiten, die über offenem Feuer zubereitet werden. Diese Menschen haben ein tiefes Verständnis für ihre Umgebung und dafür, was sie aus der Erde gewinnen können.


Die Kinder mit schmutzigen Füßen und fröhlichen Gesichtern sind ein besonderer Anblick. Sie sind die Zukunft dieser Gemeinschaften, die hier von Generation zu Generation das Wissen und die Traditionen weitergeben. Vielleicht spielen sie mit den Ziegen oder versuchen, Euch ein paar Worte ihrer Berbersprache beizubringen. Auch wenn die Kommunikation manchmal schwerfällt, ist die Gastfreundschaft und Wärme, die Ihr hier spürt, universal verständlich. Ihr fühlt Euch willkommen, und auch wenn Ihr nur kurz in diesem Dorf seid, nehmt Ihr ein Stück der Magie dieses abgelegenen Lebens mit.


3. Die Oase von Ouarzazate - Filmreif!

Ankunft in Ouarzazate: Marokkos „Hollywood“

Ihr kommt in Ouarzazate an und schon der Name dieser Stadt klingt nach Abenteuer, oder? Ouarzazate, das Tor zur Wüste, hat viel mehr zu bieten als nur seine Lage. Die Sahara scheint hier zum Greifen nah, und gleichzeitig überrascht die Stadt mit starken Kontrasten. Ouarzazate wirkt wie eine Oase mitten in der Wüste, nicht nur geografisch, sondern auch kulturell. Der traditionelle marokkanische Alltag trifft hier auf die Welt des Films, und genau das macht diesen Ort zu einem spannenden Zwischenstopp auf Eurer Reise.


Schon beim ersten Blick auf Ouarzazate spürt Ihr, dass hier etwas Besonderes auf Euch wartet. Der Wüstensand färbt die Wände der Gebäude in warme Gold- und Rottöne, die fast mit der Landschaft verschmelzen. Am Rand des Atlasgebirges gelegen und von der Weite der Sahara umgeben, entfaltet die Stadt einen eigenwilligen, fast geheimnisvollen Reiz. Die Architektur verbindet Lehmziegelhäuser der Berber mit moderneren Bauten und zeigt damit sowohl die Geschichte als auch die Entwicklung der letzten Jahrzehnte.


Was Ouarzazate aber wirklich spannend macht, ist die Filmindustrie. In dieser scheinbar abgelegenen Ecke der Welt wurden nicht nur viele Hollywood-Streifen gedreht, sondern auch große historische Produktionen, die uns in andere Zeiten versetzen. Ouarzazate gilt als das Hollywood der Wüste - und das völlig zu Recht. Die Stadt zählt zu den bekanntesten Drehorten Afrikas. Hier entstanden unter anderem Gladiator, The Mummy und Lawrence von Arabien. Wenn Ihr Kino liebt, könnt Ihr Euch auf eine kleine Zeitreise durch Filmkulissen freuen.

Ouarzazate in Marokko

Die Kasbah Taourirt und ihre Geschichte

Ein echtes Highlight Eures Aufenthalts in Ouarzazate ist der Besuch der Kasbah Taourirt, die als eine der am besten erhaltenen Festungen in Marokko gilt. Diese eindrucksvolle Anlage zieht Euch sofort in ihren Bann, sobald Ihr vor den wuchtigen Lehmwänden und den kunstvoll gestalteten Toren steht. Sie liegt mitten im Zentrum der Stadt und zeigt sehr anschaulich, wie die traditionelle Baukunst der Berber funktioniert.


Die Kasbah erhebt sich über die Umgebung und wirkt dabei fast wie ein stiller Zeuge vergangener Zeiten. Ihre roten Lehmwände, die filigranen Fenster und die Türme verleihen ihr eine geheimnisvolle Ausstrahlung. Wenn Ihr das Haupttor durchquert, fühlt es sich an wie ein Schritt in eine frühere Epoche, in der Macht und Einfluss das Leben prägten.


Früher diente die Kasbah als Wohnsitz des Glaoui-Clans, einer der mächtigsten Familien Südmarokkos. Thami El Glaoui, ihr bekanntester Anführer, hatte politischen und wirtschaftlichen Einfluss weit über die Region hinaus. Die Anlage war nicht nur sein Zuhause, sondern auch ein Symbol seiner Stellung. Heute könnt Ihr hier viel über die Geschichte dieser Familie und über die Region erfahren.

Errichtet wurde die Kasbah im 19. Jahrhundert. Sie besteht aus Lehmziegeln, die in der Sonne getrocknet wurden. Türme, Mauern, Innenhöfe und Gänge verbinden sich zu einem Bauwerk, das typisch für die Berberarchitektur ist. Besonders auffällig ist die handwerkliche Präzision, mit der jedes Detail gestaltet wurde.


Im Inneren fallen sofort die Muster und Verzierungen an den Wänden auf. Die Fenster sind in klaren geometrischen Formen angeordnet und prägen das Erscheinungsbild. Sie lassen Luft zirkulieren und schaffen auch an heißen Tagen ein angenehmes Klima. Diese Bauweise zeigt, wie gut sich die Berber auf ihre Umgebung eingestellt haben.


Die Dächer der Kasbah wirken beinahe wie Zeltkuppeln. Sie sind mit Schilf gedeckt, das zugleich Schatten spendet und für Belüftung sorgt. Von oben bietet sich Euch ein weiter Blick auf Ouarzazate und die trockene Landschaft rundherum. Die engen Räume und verwinkelten Gänge verstärken das Gefühl, ein ganz besonderes Gebäude zu betreten.


4. Aït-Ben-Haddou – Das Ziel und der Zauber der Kasbahs

Erste Sicht auf Aït-Ben-Haddou: Eine Oase aus Lehm

Die Landschaft fühlt sich an wie ein riesiger glühender Ofen. Und dann, völlig unerwartet, liegt es vor Euch: Aït-Ben-Haddou. Ein Dorf in warmen Lehmfarben, das wie aus einer anderen Welt zu stammen scheint. Ihr fragt Euch, ob so ein Ort tatsächlich real sein kann. Doch genau das ist er. Und er sieht nicht nur aus wie eine Filmkulisse, sondern wurde auch oft genau dafür genutzt.


Der Moment, in dem Aït-Ben-Haddou ins Blickfeld rückt, brennt sich ein. Die Kasbahs wirken wie uralte Türme, die über die Landschaft wachen. Der Himmel scheint heller als anderswo. Die Lehmstrukturen gehen fast nahtlos in die Umgebung über, als wären sie ein Teil der Natur selbst. Man spürt die Geschichte dieses Orts beinahe körperlich. Und plötzlich wird klar, dass Ihr an einem ganz besonderen Platz angekommen seid.


Aït-Ben-Haddou ist mehr als nur ein Punkt auf der Landkarte. Dieser Ort beeindruckt sofort und versetzt Euch in eine andere Zeit. Der Lehm, die Mauern und die engen Gassen erzählen von einer vergangenen Epoche, in der hier reger Handel herrschte. Und wenn man bedenkt, dass nicht nur lokale Berber, sondern auch internationale Filmschaffende wie Ridley Scott diesen Ort als Kulisse nutzten, wird schnell klar, warum er so eine besondere Faszination ausübt.

 Ait-Ben-Haddou in Marokko

Spaziergang durch das alte Kasbah-Dorf

Ihr tretet also ein in das Herz von Aït-Ben-Haddou. Was Euch erwartet, ist ein Labyrinth aus lehmverputzten Häusern, Türmen und Dächern, die wie ein knorriges, altes Netzwerk miteinander verbunden sind. Zuerst fühlt es sich ein wenig so an, als würdet Ihr durch ein verschlafenes, verlassenes Filmset spazieren. Doch dann wird Euch klar, dass hier noch immer Menschen leben, die ihren Alltag inmitten dieser eindrucksvollen Architektur verbringen.


Achtet einmal auf den Boden, wenn Ihr durch die engen Gassen geht. Der Lehm wirkt fast wie ein weicher Teppich, geformt durch Jahrhunderte und unzählige Schritte. Während Ihr weitergeht, umgeben Euch Staubwände, die sich in sanften Kurven durch das Dorf ziehen. Die warme Farbe des Lehms verändert sich mit dem Sonnenstand. Mal wirkt sie goldbraun, mal fast rötlich, wie eine Skulptur aus Erde und Zeit.


Diese Gassen sind keine gewöhnlichen Straßen. Sie erzählen Geschichten durch Wände, Tore und verwitterte Details. An Türen und Fensterrahmen entdeckt Ihr feine Schnitzereien, Spuren der alten Berberkultur. Besonders die Mauern der Ksar wirken wie eine Zeitkapsel. Es fühlt sich an, als würdet Ihr einen Schritt in die Welt von „1001 Nacht“ machen.


Unterwegs werdet Ihr immer wieder Menschen begegnen. Vielleicht ein Berber, der mit seiner Ziege vorbeizieht. Oder ein Kind, das Euch neugierig mustert. Vielleicht ein Händler, der Euch seine handgemachten Waren zeigt. Es ist erstaunlich, wie hier Vergangenheit und Gegenwart ineinander übergehen. Genau diese Mischung verleiht Aït-Ben-Haddou seine besondere Atmosphäre.

 Ait-Ben-Haddou in Marokko

Beste Aussichten auf den Sonnenuntergang über der Kasbah

Aït Ben Haddou hat viele Highlights. Aber es gibt einen Moment den Ihr einfach nicht verpassen solltet. Den Sonnenuntergang über der Kasbah. Das ist der Augenblick in dem Ihr spürt, dass Ihr wirklich an einem besonderen Ort seid. Wenn die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwindet und der Himmel sich in ein riesiges schimmerndes Gemälde verwandelt in Orange Pink und Lila in allen möglichen Schattierungen dann wirkt die ganze Kasbah wie aus einer anderen Welt. Die Lehmwände der Häuser und Türme scheinen in dieser goldenen Stunde fast zu glühen.


Ein wirklich perfekter Moment. Ihr steht auf einem der Hügel oder am Rand des Dorfes umgeben von der Stille der Wüste. Das einzige Geräusch ist das leise Rauschen des Windes. Der Blick von hier oben auf das rot goldene Lehmgebilde das sich vor Euch ausbreitet lässt Euch die Zeit vergessen. Alles wirkt irgendwie surreal als würde dieser Moment ewig dauern.


Und das Beste daran? Ihr seid nicht allein. Auch andere Reisende haben sich hier versammelt um diese Aussicht zu genießen. Trotzdem herrscht eine ruhige Atmosphäre. Einige von Euch werden sicher die Kamera auspacken und versuchen das perfekte Foto zu schießen. Aber glaubt mir kein Bild kann das Gefühl dieses Augenblicks wirklich einfangen. Man muss es einfach selbst erleben.


Erkundung der Kasbahs und des UNESCO-Weltkulturerbes

 Ait-Ben-Haddou in Marokko

Aït Ben Haddou ist ein echtes Meisterwerk der Architektur und steht zu Recht auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbestätten. Die Kasbah ist so gut erhalten und beeindruckend, dass man sich ihrer Geschichte kaum entziehen kann.


Wenn Ihr durch die Kasbahs von Aït Ben Haddou schlendert, fallen Euch viele kleine Details auf, die in den Mauern stecken. Vom Aufbau der Häuser bis zu den Materialien – alles trägt zu der besonderen Atmosphäre bei. Die Kasbahs sind groß und bieten viele versteckte Ecken, die entdeckt werden wollen. Schmale Gassen führen durch die alte Architektur, und je weiter Ihr Euch hineinbegebt, desto mehr fühlt Ihr Euch wie Entdecker auf einer geheimnisvollen Reise.


Besonders auffällig sind die Türme, die hoch über das Dorf hinausragen. Sie sind nicht nur ein Highlight der Architektur, sondern auch ein toller Aussichtspunkt, von dem Ihr das ganze Dorf überblicken könnt. So bekommt Ihr ein gutes Gefühl dafür, wie bedeutend die Kasbah früher war.


Dank des UNESCO-Status blieb Aït Ben Haddou weitgehend im Originalzustand erhalten, was Ihr bei jedem Schritt merkt. Kein Wunder, dass Filmemacher das besondere Flair hier schätzen. In Aït Ben Haddou entstanden nicht nur „Gladiator“ und „Game of Thrones“, sondern auch viele weitere Filme, die das alte Marokko und den Orient zeigen. Wenn Ihr hier seid, taucht Ihr also nicht nur in die Geschichte ein, sondern auch in die Welt des Films.



Rückfahrt im Dunkeln - Konzentration ist gefragt

Der Tag geht zu Ende. Nachdem Ihr die faszinierenden Kasbahs von Aït Ben Haddou ausführlich erkundet habt, müsst Ihr Euch langsam von diesem besonderen Ort verabschieden. Aber keine Sorge. Der Tag ist noch nicht vorbei. Die Rückfahrt nach Marrakesch steht noch an. Und wer denkt, die Reise ist jetzt nur noch eine langweilige Rückkehr, liegt völlig falsch.

Schäfer im ländlichen Marokko

Der Tag geht zu Ende. Nachdem Ihr die faszinierenden Kasbahs von Aït Ben Haddou ausführlich erkundet habt, müsst Ihr Euch langsam von diesem besonderen Ort verabschieden. Aber keine Sorge. Der Tag ist noch nicht vorbei. Die Rückfahrt nach Marrakesch steht noch an. Und wer denkt, die Reise ist jetzt nur noch eine langweilige Rückkehr, liegt völlig falsch.

Marrakesch bei Nacht

Im Licht der Scheinwerfer wirken die Straßen fast surreal. Die silbernen Hügel scheinen zu schimmern, während die Umrisse der Berge im nächtlichen Nebel verschwimmen. Trotz der Gefahren ist die Szenerie beeindruckend. Der Tag mag vorbei sein, doch die Reise geht weiter. Gleichzeitig seid Ihr ständig wachsam, denn Dunkelheit, schlechte Straßen und unbeleuchtete Fahrzeuge verlangen Eure volle Aufmerksamkeit. Der Fahrtwind wird kühler, und der Kontrast zwischen der Weite der Wüste und den engen, teils holprigen Straßen des Atlasgebirges ist enorm. Doch während Ihr fahrt, fühlt es sich an, als würdet Ihr durch ein lebendiges Gemälde reisen, das sich bei jedem Kilometer verändert. Diese Rückfahrt ist nicht nur eine Fortsetzung der Entdeckungsreise, sondern auch ein Moment des Innehaltens und Nachdenkens über das Erlebte, das Leben und die beeindruckende Landschaft Marokkos.


Die Rückkehr nach Marrakesch bedeutet auch, wieder in den Trubel der Stadt einzutauchen. Doch haltet kurz inne, bevor Ihr in den hektischen Rhythmus der roten Stadt eintaucht. Die Stille des Atlasgebirges, die tiefen Farben der Kasbahs und der fast meditative Sonnenuntergang über Aït Ben Haddou bleiben Euch noch lange in Erinnerung. So fahrt Ihr durch die Nacht, stets wachsam, bis die Lichter Marrakeschs die Dunkelheit durchbrechen und Euch daran erinnern, dass Ihr bald zurück seid im pulsierenden Leben der Stadt.



Zusammenfassung - Ein Erlebnis, das bleibt

Zusammengefasst lässt sich sagen: Wenn Ihr nach Marrakesch reist, solltet Ihr unbedingt eine Tour in den Süden machen. Die Strecke nach Aït Ben Haddou zeigt Euch eine Kombination aus beeindruckender Natur, spannender Geschichte und einem direkten Zugang zu Marokko. Ihr erlebt die Magie der Kasbahs und die Weite der Wüste. Dabei taucht Ihr tief in die marokkanische Kultur ein. Das alles macht die Reise zu einem besonderen Erlebnis, das Euch lange begleiten wird. Ihr nehmt nicht nur Bilder im Kopf mit nach Hause, sondern auch Gefühle, die Euch immer wieder in die Wüste und zu den alten Lehmwänden von Aït Ben Haddou zurückbringen.


Fazit - Ein Reiseerlebnis, das bleibt

Diese Reise von Marrakesch nach Aït Ben Haddou ist mehr als nur ein Ausflug. Sie ist eine Zeitreise, bei der Ihr die Schönheit und Geschichte Marokkos entdeckt und tief in die Seele des Landes eintaucht. Von den lebendigen Straßen Marrakechs bis zu den ehrwürdigen Mauern der Kasbahs fühlt sich jede Etappe wie ein neues Kapitel eines spannenden Abenteuers an.


Die beeindruckende Aussicht auf das Atlasgebirge, die besonderen Momente im warmen Sonnenlicht über der Wüste und die Faszination von Aït Ben Haddou als filmreife Kulisse machen diese Reise zu einem Erlebnis, das lange in Erinnerung bleibt. Doch es sind nicht nur Landschaft und historische Bauwerke, die den Reiz ausmachen, sondern vor allem die Menschen und ihre Geschichten, die diese Region lebendig werden lassen.



Hat Euch der Beitrag gefallen? Schaut Euch doch gerne auf meiner Homepage um und stöbert durch die anderen Beiträge zu vielen anderen Reisezielen und Themen. Gerne könnt Ihr mir auch auf meinen Social-Media-Kanälen folgen und mich so auf meinen Reisen begleiten!



Endre Lommatzsch

Hey, ich bin Endre - der Inhaber von fokus fernweh. Ich hoffe, dass ich Euch inspirieren kann, neue Orte zu entdecken und die Welt zu bereisen! Ob Ihr erfahrene Globetrotter seid oder gerade erst mit dem Reisen begonnen habt - ich hoffe, Ihr findet hier die Motivation und die Informationen, die Ihr für Eure Unternehmungen braucht!


Commentaires

Noté 0 étoile sur 5.
Pas encore de note

Ajouter une note
bottom of page